Stylish und sicher - 3 Fragen an Lutz Hentrey, Produktmanager bei Elten
Herr Hentrey, Sie waren auf der A+A in Düsseldorf mit einem beeindruckenden Stand präsent. Hier konnte man bereits besichtigen, welche Schwerpunkte Sie mit Ihrem Portfolio 2020 set...
Herr Hentrey, Sie waren auf der A+A in Düsseldorf mit einem beeindruckenden Stand präsent. Hier konnte man bereits besichtigen, welche Schwerpunkte Sie mit Ihrem Portfolio 2020 setzen wollen. Was kommt auf uns zu aus Ihrem Hause?
Lutz Hentrey: Grundsätzlich geht es für uns darum, in unserem Produktprogramm Sicherheitsschuhe und Berufsschuhe für nahezu jeden Anwendungsbereich und Fußtypen zu bieten. Wir haben beispielsweise unser Passform-Konzept „Ergo Active“ gemeinsam mit den Universitäten Tübingen und Göteborg weiterentwickelt, um Themen wie Tragekomfort und Ergonomie weiter nach vorne zu bringen. Zudem haben wir unsere Serie „Wellmaxx“ erweitert, etwa um Modelle speziell für Damen. So profitieren auch weibliche Beschäftigte von der Dämpfungstechnologie mit dem von BASF entwickelten Partikelschaum Infinergy. Darüber hinaus wird es 2020 eine neue Berufsschuh-Kollektion mit dem Namen „Barefoot“ geben. Die Modelle kommen in Jobs zum Einsatz, in denen Zehenschutzkappe und durchtritthemmende Zwischensohle nicht vorgeschrieben sind – also beispielsweise im Gesundheitswesen oder in der Gastronomie. Die Träger erleben beim Laufen ein Barfußgefühl. Grund dafür ist eine ultraleichte Sohle aus expandiertem EVA. Aber auch für Arbeitsbereiche, die sehr hohe Anforderungen an Mensch und Material stellen, haben wir Neuheiten. Wir bringen neue Feuerwehrstiefel auf den Markt, die mit modernem Design punkten und die Einsatzkräfte selbstverständlich auch zuverlässig schützen.
Fashion und Design sind generell im Sicherheitsschuhbereich ganz wichtige Themen geworden. Wie setzen Sie das bei Elten um?
Lutz Hentrey: Viele Menschen möchten das, was sie aus dem Freizeitbereich kennen, auch im Job nicht missen. Dieser Trend beschäftigt uns bereits seit ein paar Jahren. Erstes Ergebnis war 2012 die Serie „L10“, deren Modelle sich optisch und vom Tragegefühl her kaum von einem Freizeitschuh unterscheiden. Das Thema haben wir seitdem in verschiedenen Serien aufgegriffen und unser Portfolio von Sicherheits- und Berufsschuhen mit sportlichem und modischem Design stetig ausgebaut. Daran möchten wir auch in Zukunft arbeiten und sind immer auf der Suche nach neuen Konzepten und Ideen, die für die Arbeitswelt sinnvoll sind. Wenn es um Fashion und Design geht, sind uns Herstellern aber Grenzen gesetzt. Schließlich gibt es Normen, nach denen wir uns richten müssen. Themen wie Funktionalität und Passformen sind daher wichtige Eigenschaften, die wir nicht aus den Augen lassen.
Welche weiteren wichtigen Trends werden Ihrer Ansicht nach die Branche in der nächsten Zeit prägen?
Lutz Hentrey: Die Digitalisierung hat inzwischen in vielen Bereichen einen hohen Stellenwert – das wird auch für Hersteller und Endverbraucher interessanter. Daher möchten wir uns ebenfalls mit neuen Technologien beschäftigen und erforschen, was und wie innerhalb und außerhalb eines Schuhs noch möglich und sinnvoll ist. Die Persönliche Schutzausrüstung im Allgemeinen ist für digitale Themen jedenfalls ein geeigneter Einsatzbereich. Für uns geht es darum, auch hier einen Schritt voraus zu sein. Der demografische Wandel und die damit verbundene längere Lebensarbeitszeit sind ein anderes Thema, das uns weiterhin beschäftigen wird. Fragen nach der Gesunderhaltung der Beschäftigten, Tragekomfort und orthopädische Sonderlösungen sind dabei wichtige Kriterien. Wir sehen uns hier nicht nur als bloßer Produktlieferant, sondern als Dienstleister, der für Service und Beratung steht. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das in der Industrie und bei unseren Partnern sehr gut ankommt. Auch deshalb möchten wir diesen Bereich in Zukunft kontinuierlich ausbauen.
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