Was ist eigentlich … …RFID?

Fast jeder kennt die grauen Kunststoff-Chips an Kleidungsstücken oder Elektroartikeln, die verhindern sollen, dass Waren aus Geschäften entwendet werden

Torsten Singer, Produktmanager bei Georg Schlegel GmbH & Co.KG
Torsten Singer, Produktmanager bei Georg Schlegel GmbH & Co.KG

Fast jeder kennt die grauen Kunststoff-Chips an Kleidungsstücken oder Elektroartikeln, die verhindern sollen, dass Waren aus Geschäften entwendet werden. Diese in den 60er Jahren entwickelte Diebstahlsicherung ist im Grunde die einfachste Form von RFID (Radio Frequency Identification): Der Transponder, der an der Ware angebrachte ist, auch Tag genannt, besteht aus einer Spule und einem Kondensator. Am Geschäftsausgang befindet sich ein Detektor, der ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt. Wenn der Kunde das Geschäft verlässt, quert er dieses Wechselfeld. Befindet sich zu diesem Zeitpunkt der Transponder noch an der Ware, wird durch die Bewegung eine Spannung über die Spule des Tags induziert und der Kondensator geladen. Dieser minimale Energieentzug wird vom Detektor erkannt und durch ein entsprechendes Signal gemeldet.

Für komplexere Anwendungen war diese Technik nicht geeignet. Erst als der Kondensator durch einen Mikrochip ersetzt wurde, konnten größere Mengen an Daten auf den Transponder gespeichert werden. Damit war es auch möglich personen- oder produktspezifische Informationen zu übertragen und auszuwerten. Dies eröffnete weitere sinn­volle Einsatzbereiche für die RFID-Technologie.

RFID wird heutzutage unter anderem bei industriellen Anwendungen eingesetzt, etwa um Zugriffsberechtigungen zu verwalten, Prozesse zu steuern oder Produkte zu identifizieren. Aber auch im Sinne der Industrie 4.0 spielt RFID eine große Rolle, denn viele Vorgänge können mit Hilfe dieser Technologie digitalisiert werden. Mit RFID ist es zum Beispiel möglich, in der Fertigung die Einzelteile eines Produkts zu identifizieren. Dadurch kann die Quote von fehlerhaft zusammengebauten Produkten signifikant reduziert werden.
Auch die Georg Schlegel GmbH & Co. KG setzt auf RFID-Technologie. Wurde bisher etwa für die Steuerung einer Maschine eine Schlüsseltaste eingesetzt, kann diese Funktionalität nun einfach per RFID umgesetzt werden. RFID hat den Vorteil, dass damit theoretisch beliebig viele Schalterstellungen möglich sind, wohingegen ein Schlüsselschalter aufgrund seiner Mechanik irgendwann an seine Grenzen stößt.

Über das RFID-System können zudem Zugangsberechtigungen für geschützte Unternehmensbereiche unkompliziert verwaltet werden, ohne dass dazu ein komplexes Schlüsselsystem notwendig ist. Neben der einfachen Verwaltung der individuellen Berechtigungen werden durch das RFID-System die Missbrauchsrisiken nach Verlust minimiert. Kann der Verlust eines Schlüssels im herkömmlichen System ein Sicherheitsleck bedeuten – verbunden mit hohem Aufwand und Folgekosten um dieses zu stopfen – wird bei RFID ein verlorener Schlüssel (Transponder) einfach und schnell aus dem System entfernt und durch einen neuen ersetzt. Der verlorene Tag kann somit nicht mehr eingesetzt werden.

RFID Standard von Georg Schlegel
Der RFID Standard ist ein flexibles, frei konfigurierbares System. Mit Hilfe von Kommando-Befehlen lässt sich das Lese-/Schreibgerät über eine externe Steuerung (SPS oder IPC) mit USB- oder RS232-Anschluss nach eigenen Bedürfnissen programmieren. Der Anwender kann die Datenstruktur auf dem Transponder beliebig definieren und über die externe Steuerung auswerten. Mit dem RFID Standard lassen sich durch das individuelle System theoretisch beliebig viele Transponder und Berechtigungsstufen verwalten.

RFID SKS
Schlegel RFID SKS ist ein eigenständiges RFID System, das für die einfache und schnelle Integration in bestehende Betriebsumgebungen konzipiert wurde. Es benötigt keine speziellen Anschlüsse, wie z. B. USB oder RS232, und es kann direkt auf die Ausgänge zugegriffen werden. Das System besteht aus vier aufeinander abgestimmten Komponenten: einem Lesegerät, einer Auswerteelektronik, einem Master Key (Admin Transponder) und den User Keys (Benutzer Transponder). Somit ist sichergestellt, dass das Lesegerät nur mit der passenden Auswerteelektronik kommunizieren kann und das Einrichten des Systems nur mit dem entsprechenden Master Key möglich ist. Die Validierung der Transponder erfolgt beim RFID SKS über das Lesegerät und muss nicht über eine externe Steuerung programmiert werden.

RFID TMS
Das RFID-TMS von Schlegel ist im Aufbau dem SKS sehr ähnlich, wird aber um eine Software zur Verwaltung der Transponder erweitert. Anders als beim SKS liegt beim TMS die Information im Transponder. Zur Programmierung der Transponder ist die Software zwingend, da sie mit einer kundenspezifischen Seriennummer erstellt wird, die beim Programmieren der Transponder mit abgespeichert wird. Somit können die Transponder nur von der Auswerteelektronik verarbeitet werden, die die gleiche Seriennummer ausweist. Damit ist sichergestellt, dass keine Funktionen durch fremde Transponder freigeschaltet werden können.

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