Wie ein neuer Drohnenservice die Sicherheitslandschaft verändern wird
Ein innovativer Drohnenservice von Bosch Building Technologies steigert die Effizienz von Sicherheitseinsätzen und revolutioniert die Informationsbeschaffung in Echtzeit.
Die Fähigkeit, schnell und präzise Informationen zu erhalten, gewinnt mit zunehmender Komplexität des Sicherheitsmanagements enorm an Bedeutung. Wenn sich ein Sicherheitsrisiko abzeichnet, hängt der entscheidende Moment oft von der Geschwindigkeit ab, mit der Informationen gesammelt und ausgewertet werden. Was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, einen Einsatzort aus der Vogelperspektive zu erkunden, bevor Rettungskräfte dort eintreffen? Oder was, wenn man in weitläufigem Gelände Inspektionen aus der Luft und nicht vom Boden aus durchführen könnte?
Klar – eine Möglichkeit gibt es dafür natürlich längst: Polizei und Rettungsdienste haben dafür Hubschrauberstaffeln und auch in der Industrie bucht man Piloten für Inspektionsflüge. Jedoch ist der Blick von oben in beiden Fällen ein teures Vergnügen. 60 Minuten Flugeinsatz mit dem Hubschrauber kosten zwischen 1500 und 3600 Euro. Die Zahl der verfügbaren Helikopter und Piloten ist begrenzt, außerdem benötigen Hubschrauber mindestens 30 Minuten oder länger bis zum Einsatzort – und das ist vor allem ein Problem für Ad-hoc-Einsätze mit dringendem Informationsbedarf durch Live-Luftbilder.
Lösen kann diese Probleme ein neuer innovativer und leitstellenintegrierter Drohnenservice von Bosch Building Technologies, der jetzt in den Markt eingeführt wird. Er bietet Rettungskräften und Sicherheitsverantwortlichen zudem ein bisher unerreichtes Maß an Sicherheit und Kosteneffizienz für eine fundierte Situationsanalyse, Einsatzplanung und -durchführung.
Veränderte Perspektive, neue Maßstäbe
Ein Drohnensystem mit nahtloser Integration in die vorhandene Sicherheitsinfrastruktur oder das eigene Leitstellensystem eröffnet buchstäblich völlig neue Horizonte: Zentraler Baustein des innovativen Angebots von Bosch Building Technologies ist der Flug aus dem Leitstand mit BVLOS (Beyond Visual Line of Sight). Ohne Sichtkontakt und ohne Fernbedienung wird die Drohne von dafür ausgebildeten Piloten direkt über den Computer gesteuert. Diese Methode vergrößert signifikant den potenziellen Aktionsradius der Drohne auf bis zu 250 km und ermöglicht eine Echtzeit-Erkundung, die einzig durch die Akkuladung des Fluggeräts limitiert ist.
Die Drohne ist mit bis zu 150 km/h in kürzester Zeit vor Ort und übermittelt den Video-Live-Stream sicher verschlüsselt auf beliebige Endgeräte oder Smartphones. Die so verfügbaren Bilder stellen sicher, dass Leitstelle und Einsatzteam bei gewohnter Alarmkette den gleichen Kenntnisstand haben – und eben dies ist entscheidend für schnelle und fundierte Entscheidungen.
Schnelle Unterstützung aus der Luft
Im Ernstfall zählt bei Einsatzkräften jede Sekunde, um Leben zu retten. Die Drohne ist permanent auf Standby und kann in nur 30 Sekunden nach Alarmeingang abheben. Bei Naturkatastrophen, Bränden oder Unfällen bedeutet das nicht nur einen zeitlichen Vorsprung gegenüber Hubschrauberbesatzung oder Einsatzkräften, die zum Einsatzort eilen, auch Gefahrenstellen und Anfahrtswege für unterschiedliche Teams können bei der Einsatzplanung klar identifiziert werden.
Des Weiteren können weitläufige Industriestandorte durch den Drohnenservice viel gezielter überwacht oder Kritische Infrastrukturen ausfallsicherer gemacht werden. Der Drohnenservice stellt zudem eine gesetzeskonforme Lösung dar, um dem KRITIS-Dachgesetz zu entsprechen. Die Inspektion von Netzinfrastrukturen wird dadurch verbessert und vor allem deutlich günstiger: Eine Stunde Drohnenflug berechnet Bosch Building Technologies mit ca. 300 Euro und spart damit im Vergleich zum Hubschraubereinsatz das bis zu mehr als Zehnfache der Kosten, so das Unternehmen.
Flüge und Sicherheit von den Profis
Wer jetzt denkt, dass das alles sehr komplex sei und man eigenes Personal mit entsprechender Zusatzqualifikation einstellen müsse, liegt falsch: Alle Drohnen-Einsätze können bequem durch qualifizierte Piloten von Bosch geflogen werden, die per standardisiertem Einsatzalarm informiert und aktiviert werden. Mit dem Alarm werden automatisch auch die Koordinaten übermittelt. Die Drohne mit der günstigsten Lage zum Zielort verbindet sich dann direkt mit dem Leitstand des Piloten, der diese sofort starten kann. Auf diese Weise können sich die Einsatzteams vor Ort vollständig auf ihre Kernaufgaben und die Sicherheitsaspekte konzentrieren, während Bosch die Luftbeobachtung übernimmt.
Auch die Wartung der Drohnen erfolgt durch das bundesweite Service-Team von Bosch am jeweiligen Standort. Übliche Wartungsausfallzeiten von bis zu einer Woche pro Fluggerät werden so vermieden. Durch die jahrzehntelange Erfahrung im Gefahrenmanagement leistet das Angebot auch ein Maximum an Zuverlässigkeit und Störungsfreiheit. Und, nicht zu vergessen: Die SAIL III-Zertifizierung (Sicherheits- und Integritätslevel für Drohnenoperationen im Rahmen der EU-Regulierung) des Drohnenservices setzt hohe Sicherheitsmaßstäbe: So kann in vordefinierten Flugzonen flexibel geflogen werden, ohne Absperrungen zu errichten oder Unbeteiligte vorab informieren zu müssen. Selbst der Flug über bewohntem Gebiet kann mit dieser Zulassung genehmigt werden. Sicherheit ist also bei dem durchdachten Konzept nicht mehr nur noch eine Frage der schnellen Reaktion, sondern auch der Prävention und Voraussicht.
Drei Fragen an Malte von Reden, Business Owner Drohnenservice, Bosch Building Technologies
GIT SICHERHEIT: Herr von Reden, Sie haben mit Ihren Drohnen Feldversuche und Pilotprojekte durchgeführt. In welchen Einsatzgebieten hat sich der Drohnenservice bereits beweisen können?
Malte von Reden: Mich persönlich begeistern vor allem die Tests im ländlichen Bereich oder großen Industrieliegenschaften. Selbst in unwegsamem Gelände kann schnell ein erster Blick auf den Einsatzort oder Alarmpunkt geworfen werden. Bei Waldbränden können so enorme Schäden für Menschen und Umwelt verhindert, in Industrieanlagen können Eindringlinge auch im hintersten Winkel entdeckt werden. In der Stadt stehen wir definitiv nicht im Stau und liefern Bilder aus der Luft von jeder Gebäudeperspektive oder aus Hinterhöfen – ein echter Game-Changer.
Welche Bosch-Technologien sind im Service bereits integriert?
Malte von Reden: Unsere Stärke als Integrator kommt hier voll zum Tragen: Vorhandene Sicherheitsinfrastruktur zu nutzen und diese mit Technologien wie Wärmebildkameras und zukünftig auch Videoanalyse oder KI zu kombinieren, ist der Schlüssel für höchsten Mehrwert auf Kundenseite.
Was schätzen die Einsatzkräfte besonders an der eigenen visuellen Unterstützung aus der Luft?
Malte von Reden: Selbst direkt aktiv werden zu können, ohne auf zusätzliche Unterstützung z. B. von der Bundespolizei warten zu müssen, ist ein großer Pluspunkt. Letztlich sind die „fliegenden Augen“ ein zusätzliches Teammitglied, das die Mannschaft verstärkt. Die Kollegen aus den Leitstellen sind quasi als erste vor Ort und können gerade in der Anfangsphase den Einsatz durch die neuen Informationen optimal organisieren. Zeit ist alles.