Zutrittssystem für ein niederländisches Wohnprojekt für Menschen mit geistiger Behinderung
Die Gesundheitsorganisation Zuidwester im niederländischen Middelharnis betreibt einen Wohnkomplex, der Menschen mit geistiger Behinderung ein Zuhause gibt. Wenn es um Zutrittskont...
Die Gesundheitsorganisation Zuidwester im niederländischen Middelharnis betreibt einen Wohnkomplex, der Menschen mit geistiger Behinderung ein Zuhause gibt. Wenn es um Zutrittskontrolle geht, ist Zuidwester führend. Das neue digitale Zutrittskontrollsystem von Dom Sicherheitstechnik erfüllt bereits die Anforderungen des niederländischen Care and Compulsion Act: Ab dem 1. Januar 2020 regelt dieses Gesetz die Rechte von Menschen mit geistiger Behinderung und einer psycho-geriatrischen Störung, die unfreiwillig betreut werden.
Zwangsmaßnahmen haben im Gesundheitswesen keinen Platz” so Projektberater Hans de Jong von der Beratungsfirma Brondool. Dies sei der Ausgangspunkt neuen Care and Compulsion Acts. „Gefahrensituationen müssen mit freiwilliger Pflege gelöst werden. Sie können Menschen nur dann einsperren, wenn sie eine Gefahr für sich selbst oder ihre Umgebung darstellen.” Was genau dieses „wenn“ bedeute, werde von Ärzten und medizinischem Personal festgelegt.
Nicht mechanisch, sondern digital
Joep Brouwers von Tree Installatieadvies (Systemberatung), war schon früh in den Bauprozess bei Zuidwester eingebunden, um die Wünsche und Anforderungen an das Zutrittsmanagement zu erfassen: „Die Auswirkungen des kommenden Gesetzes waren dabei wichtig. Zuidwester benötigte ein System, das schnell und reibungslos auf verschiedene Situationen reagiert. Idealerweise würde es eine digitale Schließlösung sein, die den Bewohnern ihre eigenen Schlüssel zur Verfügung stellt, damit sie entscheiden können, ob und wann die Haustür der Wohnung abgeschlossen sein soll. Gleichzeitig müssen die Mitarbeiter bei Bedarf immer in der Lage sein, die Wohnung zu betreten. Diese Anforderungen – Schnelligkeit und Flexibilität – konnten nur mit einem digitalen Schließsystem erfüllt werden.“
Eine intelligente Verbindung
Brouwers legte Zuidwester mehrere flexible Lösungen vor. Die Gespräche mit Dom Sicherheitstechnik und Brondool führten schließlich zu einer Komplettlösung. Brouwers beschreibt sie als maßgeschneiderte Lösung zur marktweiten Entwicklung im Gesundheitswesen: eine intelligente Verbindung von Dom Eniq und Brondool Carelock. Brouwers: „Diese Lösung bietet den Bewohnern völlige Privatsphäre und Bewegungsfreiheit. Gleichzeitig ermöglicht sie es den Mitarbeitern, bei Bedarf eingreifen zu können.“
Das Konzept besteht aus einer bedienerfreundlichen, griffgesteuerten Beschlagschlosskombination mit Antipanikfunktion. Eine Besonderheit ist die Privatsphäre-Funktion des Carelock-Systems: In der Wohnung ist das Schloss mit einer Taste ausgestattet, die vom Bewohner bedient werden kann. Bei Betätigung der Taste ist von außen eine orangefarbene LED-Anzeige sichtbar. De Jong: „So sehen die Mitarbeiter direkt, dass die Tür verschlossen ist und der Bewohner nicht gestört werden will. Nichtsdestotrotz können die Mitarbeiter diese Funktion im Notfall jederzeit überschreiben und sich Zutritt verschaffen.“
Weniger Aufwand, mehr Ertrag
Die Kombination aus Brondool und Dom hat laut Joep Brouwers eine Reihe von Vorteilen: „Der Dom-Kartenleser ist in die Türbeschläge integriert. Dadurch ist weniger Verkabelung erforderlich als bei einem externen Kartenleser, der sich üblicherweise in der Wand neben der Tür befindet. Zudem sind die digitalen Schließzylinder von Dom austauschbar. Damit ist diese Form des Zutrittsmanagements zukunftssicher und leicht skalierbar. Es verwendet anstelle proprietärer Protokolle offene Standards. Optional kann bis zur Veröffentlichung von Mifare Desfire EV2 die Version Mifare Classic genutzt werden.“
Ein einzelnes Softwarepaket für die digitale Schließverwaltung kam auch dem Bauprozess zugute. Die Installation erfolgt durch Brondool, dem Lieferanten der Dom-Hardware und dem speziellen Carelock. Sie kümmerten sich um die Installation. Für uns bedeutete das, dass wir nur einen Ansprechpartner und zwei Baupartner hatten. In dieser Situation mussten wir uns nicht mit einem Schlosslieferanten befassen, der mit dem Lieferanten des Zutrittskontrollsystems kommunizierte und umgekehrt.“
Vom Schlüsselanhänger zum Computer
Wie funktioniert es in der Praxis? Zuidwesters regionaler Präventions- und Sicherheitsbeauftragter Louis Ijsselstein ist für die tägliche Verwaltung des Zutrittskontrollsystems verantwortlich. Er ist sehr zufrieden mit der Dom-Eniq-Lösung. Besonders gefällt ihm die einfachen Programmierung der Tags für Bewohner und Mitarbeiter: „Unser vorheriges Zutrittskontrollsystem war ein Schlüsselanhänger. Jetzt muss ich nur noch ein Häkchen in der Software setzen. Wir können Zeitfenster festlegen. Und wenn ein Bewohner oder Mitarbeiter sein Tag verliert, können wir sie sofort deaktivieren.“
Laut IJsselstein ist das System sicher: „Die Carelocks sind mit der Brandmeldeanlage verbunden. Bei einem Feueralarm können alle Türen manuell betätigt werden, damit die Bewohner ihr Zimmer verlassen und die Mitarbeiter eintreten können. Dasselbe gilt für Stromausfälle”. Hans de Jong: „In diesem Projekt werden zwei Spezialisierungen in einer kundenspezifischen Lösung vereint: das Wissen und die Erfahrung von Brondools im Bereich der elektrischen Schließsysteme und das Know-how von Dom auf dem Gebiet der Zutrittskontrolle und der digitalen Schließzylinder. “
Meist gelesen
Lockout, Tagout – wann LOTO eine sinnvolle Schutzmaßnahme ist
Organisatorische Schutzmaßnahmen an Maschinen- und Anlagen: LOTO – Lockout, Tagout – im Fokus
General Product Safety Regulation (GPSR): Was regelt sie und welche Akteure müssen sich damit befassen?
Neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ab 13.12.2024: Wichtige Änderungen und Anforderungen für Verbraucherprodukte
Phoenix: der erste Barfuß-Sicherheitsschuh auf dem Markt
Baak bringt mit "Phoenix" nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit den ersten Barfuß-Sicherheitsschuh auf den Markt.
Top Player Maschinensicherheit – Oscar Arias, Schmersal
GIT SICHERHEIT im Interview mit Oscar Arias, Chief Sales Officer (CSO), Schmersal Gruppe.
Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss
Risikobasierter Sicherheitsansatz: "Wer alles schützen will, schützt nichts." GIT SICHERHEIT im Interview mit Sven Franke, Head of Security, Crisis Management & BCM bei Carl Zeiss.