Adleraugen für den Arbeitsschutz

Um industrielle Fertigungsprozesse auch in extremen Umgebungen präzise zu verfolgen, kommen immer häufiger digitale, kamera­basierte ­Überwachungssysteme zum Einsatz

Um industrielle Fertigungsprozesse auch in extremen Umgebungen präzise zu verfolgen, kommen immer häufiger digitale, kamera­basierte ­Überwachungssysteme zum Einsatz. Diese Lösungen ­spielen ihre Stärken ebenfalls aus, wenn es um den Schutz der ­Mitarbeiter geht: Mit einer vernetzten, IP-­basierten Videobeobachtung schaffen Industrie­betriebe eine rundum sichere Arbeitsumgebung für ihre Belegschaft.

Die Vorteile digitaler Videosysteme kommen bereits bei der Brandfrüherkennung zum Tragen: Gerade für große Firmengebäude, unübersichtliche Industriegelände oder kritische Produktionsumgebungen reichen klassische Rauchmelder meistens nicht aus. Sie lösen gegebenenfalls teure Fehlalarme aus oder reagieren im Ernstfall nur mit Zeitverzögerung. Deshalb bieten sich kamerabasierte Detektionssysteme an, die dank intelligenter Kombination ausgereifter Hard- und Software schon geringste Rauchentwicklungen automatisch und präzise erkennen sowie deutlich schneller als klassische Systeme alarmieren. Auch integrierbare, IP-basierte Thermalkamerasysteme, die bei ungewöhnlichen Temperaturanstiegen sofort Alarm schlagen, liefern hier zuverlässige Dienste auf technisch modernem Niveau. So ist die Belegschaft zuverlässig geschützt, Kosten durch Brandschäden oder Produktionsausfälle werden vermieden und im Ernstfall erforderliche Rettungseinsätze deutlich beschleunigt.

Prozessüberwachung mit Sicherheitsabstand
Gerade an Arbeitsplätzen mit hohem Gefährdungspotenzial, wie beispielsweise in der Stahlindustrie, ist es entscheidend, für einen zuverlässigen Personenschutz zu sorgen. Denn wenn Mitarbeiter Produktionsabläufe dank Videobeobachtung nicht aus nächster Nähe, sondern aus ausreichender Entfernung in der Leitstelle verfolgen und analysieren, sinkt das Risiko für Arbeitsunfälle deutlich. Deshalb empfiehlt es sich, im Zuge einer Anlagenmodernisierung auf digitale Lösungen zu setzen, die dank hoch entwickelter Software und vernetzter Prozesse auf allen Ebenen für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Beispielsweise kann in der Stahlproduktion am Hochofen das Abflussverhalten von Eisen und Schlacke an der Abstichbühne über thermografische oder visuelle Kameras exakt und ganz ungefährdet kontrolliert werden. Durch den Einsatz hochentwickelter Thermovision lassen sich zudem Maschinenfehlfunktionen und Materialermüdungen, die ein Mitarbeiter vor Ort noch gar nicht wahrnehmen könnte, frühzeitig erkennen und so Gefahrensituationen vermeiden. Zeitgleich erhöht die visuelle Prozessüberwachung auch die Produktivität der Anlage, da sie dank Software-gestützter Mess- und Auswertungsfunktionen Qualitätseinbußen und kostenintensive Stillstände verhindert.

Für höchste Arbeitssicherheit übernehmen die analysefähigen Kameras bei Bedarf zusätzliche Aufgaben: Beispielsweise erlauben sie die Kontrolle der Einhaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen wie die Helmpflicht der Mitarbeiter durch in die Leitstelle übertragene Live-Bilder. Die Sicherung von Gefahrenzonen erfolgt zudem durch in die Kameras integrierte Bewegungsmelder, die bei Betreten eines zuvor definierten, kritischen Bereichs einen Alarm auslösen.

Daten- und Arbeitsschutz garantiert
Auch wenn bei diesen Überwachungsmaßnahmen der Personenschutz im Vordergrund steht, darf der Datenschutz nicht vernachlässigt werden: Jede Form der Videobeobachtung muss gesetzeskonform betrieben und installiert werden. So sind Kameras in öffentlich zugänglichen Bereichen wie Kundenparkplätzen zwar gestattet, müssen jedoch durch Hinweisschilder oder vergleichbare Maßnahmen kenntlich gemacht werden. Überwachungen am Arbeitsplatz dürfen nicht ohne Wissen der Mitarbeiter durchgeführt werden und erfordern entsprechende Betriebsvereinbarungen, die ein berechtigtes Interesse des Arbeitsgebers ausreichend begründen – selbst, wenn die Kameras ausschließlich der Prozessbeobachtung dienen sollen.

Innovative Videosysteme bieten hier sinnvolle technische Lösungen, um sowohl die Privatsphäre der Mitarbeiter als auch ihre Sicherheit zu gewährleisten. Werden Personen von Übersichtskameras erfasst, lassen sie sich dynamisch während einer Bewegung maskieren. Alternativ ist es möglich, mit Privatzonen zu arbeiten und festgelegte Bereiche dauerhaft auszublenden oder zu verpixeln. Auch mit Wärmebildkameras ist die Anonymisierung von Personen sichergestellt, da hier keinerlei Personendetails erkennbar sind.

Sicherheit von Belegschaft und Eigentum
Mit digitalen Lösungen für Video-Security und industrielle Prozessüberwachung können Unternehmen für höchste Arbeitssicherheit sorgen und zugleich kostenintensive Fehlfunktionen, Produktionsstillstände sowie Diebstahl oder Vandalismus verhindern. Hier ist es sinnvoll, die individuellen Anforderungen genau zu analysieren und in Zusammenarbeit mit einem Spezialisten für Videosicherheit ein passgenaues System zu entwickeln, das sich bei Bedarf auch in bestehende, analoge Anlagen integrieren lässt. Wenn die Sicherheitslösung sämtliche relevanten Prozesse automatisiert überwacht, dokumentiert und im Falle von Unregelmäßigkeiten zuverlässig Alarm schlägt, ist die Sicherheit von Belegschaft und Eigentum dauerhaft gewährleistet.

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