Asecos: Zwischen Wachstum und Entwicklung
30 JAHRE GIT SICHERHEIT FEATURE - Alles begann im April 1994 mit der Handelsregistereintragung.
Ab diesem Zeitpunkt startete die Erfolgsgeschichte des Gründerduos Michael Schrems und Günther Rossdeutscher, die damals Kleinbrandversuche und Nebelkanonentests in einer kleinen, angemieteten Lagerhalle machten, um anschließend den Markt der damals üblichen Sicherheitsschränke mit 20 Minuten Feuerwiderstandsfähigkeit zu revolutionieren. Ziel der beiden war es, Sicherheitsschränke mit 90 Minuten Feuerwiderstandsfähigkeit, d. h. in der Güte wie Lagerräume zu bauen. Am 23. Juni 1994 ging es morgens um 4 Uhr los nach Dresden zum „Brandhaus“ der MPA (Materialprüfanstalt). Mit dabei die wie rohe Eier eingepackten Schränke. Unter den hoffnungsvollen Augen der Gründer und den gespannten Mienen der Prüfer, hielt die entwickelte Schrankkonstruktion aus Edelstahl dem Brandkammertest über 90 Minuten stand. Das war die Geburtsstunde der Typ-90-Technologie.
Auf der Erfolgsspur
Das gesteckte Ziel im ersten Jahr mindestens 300 Schränke zu verkaufen gelang auf Anhieb. Dazu trug auch der erste Großauftrag über mehr als 100 Sicherheitsschränke für eine Universität bei. Insgesamt konnten knapp 500 Schränke deutschlandweit verkauft werden. Es lief gut, deshalb kam es noch im selben Jahr – August 1994 – zur Firmengründung in Holland.
1996 kam der erste Sicherheitsschrank in Stahlblech auf den Markt. Der Brandtest wurde auf Anhieb bestanden und das Modell konnte in Serie gehen. Doch Schränke allein waren nicht genug und so entstand die Idee auch sichere Gefahrstoffarbeitsplätze zu entwickeln. Das Programm wurde weiter vorangetrieben und ein erster Bestellkatalog mit den Bereichen Gefahrstofflagerung, Sicherheitstechnik und Gewässerschutz entstand. Mit dem neuen Industrieprogramm – Auffangwannen, Fasshandling, Container und Behälter – begann der Einzug in den Marktbereich „Industrie“. Im Jahr 2000 gab es eine weitere Neuerung in der Schrankentwicklung: Auszugswannen. Komfortabel in der Bedienung im Gegensatz zu den feststehenden Fachböden.
Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung von Asecos Frankreich. Worauf 2003 Asecos Spanien und 2004 die Gesellschaft in England gegründet wurde. Zusätzlich wurde 2006 das Kompetenzfeld Gefahrstofferfassung ausgeweitet und Asecos präsentierte die Raucherkabinen smoke & talk.
Das vergangene Jahrzehnt
Auch in den letzten Jahren gab es keinen Stillstand. Es ging kontinuierlich mit Neuentwicklungen, Erweiterungen und Verbesserungen in den Bereichen Sicherheitsschränke und Raucherkabinen weiter. Absolutes Highlight war die Idee des Sicherheitsschranks mit elektromotorischen Vertikalauszug – in Anlehnung an einen Apothekerschrank. Damit brachte Asecos erneut den Stand der Technik weiter voran. Auch die Raucherkabinen erhielten einen modernen Look im zeitlosen und klaren Design sowie mit funktionalen und technischen Neuerungen.
Für all die Erfolge braucht es aber vor allem eines: „Manpower“. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die Mitarbeiterzahl rasant erhöht. Von anfänglich 16 Mitarbeitern im Jahr 1995, sind es heute ca. 340. Hinzugekommen sind zwei weitere Gesellschaften, die Asecos Schweiz AG und die Asecos Inc. in Amerika, welche 2019 und 2020 gegründet wurden.
Aktuell: Lithium-Ionen-Akkus sicher lagern und laden
Nach über 25 Jahren ist es bei asecos nicht langweilig geworden. Aktuell beschäftigt die Gründauer vor allem das Thema der Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus. Dieser moderne Gefahrstoff ist ein effektiver Energiespeicher und sehr leistungsfähig, aber die Akkus bergen gerade durch ihre hohe Energiedichte Brandlasten und -risiken in sich.
Aus diesem Grund hat der Hersteller gerade zwei neue Sicherheitsschrankmodelle der Reihe Ion-Line für die Gefahrstofflagerung in Innenräumen auf den Markt gebracht. Hierbei handelt es sich um Typ-90 Sicherheitsschränke speziell zum Lagern und Laden von neuen oder gebrauchten Lithium-Ionen-Akkumulatoren der kleinen oder mittleren Leistungsklasse (nach VdS 3103: 2019-06). Der Launch der Ion-Line Schranklinie erfolgte bereits Mitte 2019. Seither hat sich ein breites Schranksortiment in unterschiedlichen Größen und Ausstattungsvarianten etabliert.
In der Ion-Line können die Akkus entweder sicher aufbewahrt werden oder es kann ein Aufladen der Akkupacks im Sicherheitsschrank stattfinden. Sobald der Ladevorgang unbeaufsichtigt außerhalb der Arbeitszeit (z. B. nachts) erfolgt, besteht ein besonders großes Risiko. Beim Ladevorgang kann Wärme entstehen, die in Hitze umschlägt und in einem Feuer endet. Das ist z. B. der Fall, wenn der Akku, das Ladegerät oder das Verbindungskabel defekt sind. Aus diesem Grund statteten die Experten die Sicherheitsschränke zum Laden von Lithium-Akkus mit einem mehrstufigen Warn- und Brandunterdrückungssystem aus. Bei unbeaufsichtigtem Laden ist eine Alarmweiterleitung unverzichtbar. Hier gibt es verschiedene Weiterleitungsmodule mit oder ohne Anschluss an eine Gebäudeleittechnik.
Die Ion-Line ist geprüft nach DIN EN 14470-1 – so ist ein 90-minütiger Brandschutz von außen nach innen sicher gewährleistet. Für den Brandschutz von innen nach außen erfolgten für die Lithium-Ionen-Sicherheitsschränke zusätzliche Prüfungen in Anlehnung an die EN 1363-1 sowie nach dem DIBt-Entwurf „Grundsätze für Prüfung und Beurteilung des Feuerwiderstandes von Brandschutzgehäusen für Verteiler für elektrische Leitungsanlagen – Brand von innen“.
Aktuell: Luftreinigungskonzepte
Aus dem Bereich der Gefahrstofflagerung entwickelte sich schnell auch eine umfangreiche Expertise im Bereich der Gefahrstofferfassung und –filtration. Hochleistungsfähige Anlagen zur Absaugung und Filtration von schadstoffbelasteter bzw. mit Krankheitserregern belasteter Luft, ergänzen heute das Sicherheitsschrankprogramm von asecos.
Aktueller denn je ist hier das Thema Lufteinigung in Innenräumen. In nicht ausreichend belüfteten Innenräumen besteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko mit Krankheitserregern wie z. B. dem Corona Virus. Aus diesem Grund nimmt in jedem Hygienekonzept das Lüften eine zentrale Rolle ein. Oft jedoch erschweren räumliche Gegebenheiten und äußere Witterungseinflüsse einen natürlichen Luftaustausch. Umso wichtiger ist es, mit unterstützenden Maßnahmen, wie dem Aufstellen eines geeigneten und leistungsfähigen Luftreinigers, eine sichere Aufreinigung der Raumluft zu gewährleisten.
Der neue Luftreiniger Purifiar.620 reduziert maßgeblich die Viren- und Schadstoffbelastung in der Raumluft. Seine fünfstufige Filtertechnik mit HEPA-Filter H14 nach EN1822 sorgt für eine Luftverbesserung im gesamten Aufstellraum. Er eignet sich für alle Räume, in denen ein ausreichender Luftaustausch durch natürliche und technische Belüftung nicht gewährleistet werden kann.
Wo geht die Reise hin?
Ca. 300.000 doppelwandige Stahlschränke und eine undefinierbare Zahl an einwandigen Blech- und Holzschränken werden jedes Jahr weltweit zur Lagerung von Gefahrstoffen angeschafft. Die Mission von Asecos ist es, diesen Eisberg zu heben und die Menschen weltweit darüber aufzuklären welche Gefahren von unsachgemäßer Gefahrstofflagerung ausgehen. Unser Ziel ist es, ein Schutzniveau von 90 Minuten bei der Lagerung von Gefahrstoffen zu etablieren und so weltweit den Anforderungen der Arbeitsplätze des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.
Meist gelesen
Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss
Risikobasierter Sicherheitsansatz: "Wer alles schützen will, schützt nichts." GIT SICHERHEIT im Interview mit Sven Franke, Head of Security, Crisis Management & BCM bei Carl Zeiss.
Kommunale Sicherheit: Gespräch mit der Düsseldorfer Ordnungsdezernentin Britta Zur
Öffentliche Sicherheit der Stadt Düsseldorf im Zusammenspiel von Ordnungsamt und Polizei: Ordnungsdezernentin Britta Zur im Interview über die Kriminalitätsentwicklung, Gefahrenabwehr und Fußball-EM 2024.
Wie Unternehmen und Polizei zusammenarbeiten
GIT SICHERHEIT im Interview mit Julia Vincke, Leiterin Unternehmenssicherheit BASF, und Bettina Rommelfanger, Polizeivollzugsbeamtin am Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW).
Phoenix: der erste Barfuß-Sicherheitsschuh auf dem Markt
Baak bringt mit "Phoenix" nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit den ersten Barfuß-Sicherheitsschuh auf den Markt.
Gesundheit von Pferden mit KI überwachen
Mit einer Kombination von Videotechnologie und KI geht der Hersteller Novostable neue Wege bei der Gesundheitsüberwachung von Pferden.