Bachelor-Studium Sicherheitsmanagement an der TH Deggendorf
Die Technische Hochschule Deggendorf bietet seit 2019 den berufsbegleitenden Studiengang Sicherheitsmanagement an.
Diese einzigartige Möglichkeit zur akademischen Weiterbildung von Sicherheitsfachkräften wurde vom BVSW initiiert, gemeinsam mit Sicherheitsexperten aus der Industrie sowie der öffentlichen Hand. Auch die Polizei in Niederbayern ist Kooperationspartner. Mittlerweile stehen die ersten Studierenden kurz vor ihrem Abschluss. Jennifer Dudzik, Referentin Ermittlungsdienst am Flughafen München, ist eine von ihnen und berichtet im Interview über ihre Erfahrungen.
GIT SICHERHEIT: Frau Dudzik, seit wann arbeiten Sie im Sicherheitsbereich? Was ist ihre derzeitige berufliche Tätigkeit?
Jennifer Dudzik: Im September 2016 habe ich mit der Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit am Flughafen München begonnen. Da ich meine Ausbildung verkürzen konnte, habe ich diese bereits nach 2,5 Jahren abgeschlossen und wurde als Assistentin des Leiters Konzernsicherheit übernommen. Mittlerweile bin ich als Referentin Ermittlungsdienst am Flughafen München tätig. In dieser Position bin ich unter anderem die Ansprechpartnerin für Polizei und Behörden und übernehme die interne Koordination bei Ermittlungen.
Mit welcher Motivation haben Sie das Studium Sicherheitsmanagement an der TH Deggendorf aufgenommen?
Jennifer Dudzik: Während meiner Ausbildung konnte ich das umfangreiche Aufgabenspektrum in der Sicherheit kennenlernen, u. a. mit Stationen bei der Einsatzleitstelle der Konzernsicherheit, in der Abteilung für Sicherheitsrichtlinien und -konzepte, bei den Hundeführern und auch bei der Flughafenfeuerwehr. Das hat mir gezeigt, wie unglaublich spannend und vielseitig dieser Bereich ist. Zum anderen gibt es momentan noch verhältnismäßig wenig Mitarbeiter in der Sicherheit mit Abschluss in einem Sicherheitsmanagementstudium, obwohl durchaus Bedarf besteht, der mit der zunehmenden Komplexität der Aufgaben ständig wächst. Da habe ich in dem Studium die Chance gesehen, mir weitere berufliche Möglichkeiten zu erschließen.
Können Sie kurz beschreiben, wie das Studium abläuft?
Jennifer Dudzik: Das Studium umfasst insgesamt elf Semester, wobei zwei Semester davon Praxissemester sind. Weil ich bereits im Sicherheitsbereich tätig bin, konnte ich mir meine berufliche Erfahrung anrechnen lassen. Damit bin ich derzeit im neunten Semester und stehe kurz vor dem Abschluss. Am Ende eines jeden Semesters werden Prüfungen abgenommen, abhängig vom Fach entweder mit einer Studienarbeit oder einer schriftlichen Klausur.
Wie lassen sich Vollzeitjob und Studium miteinander vereinbaren?
Jennifer Dudzik: Die Vorlesungen finden ausschließlich Freitag nachmittags und Samstag ganztägig statt. Beim Flughafen München kann ich in meiner Position in Gleitzeit arbeiten, was für ein berufsbegleitendes Studium ein enormer Vorteil ist. Damit kann ich meine Arbeitszeit so einteilen, dass ich Freitagnachmittag zur Hochschule nach Deggendorf aufbrechen kann. Außerdem bietet die Hochschule mittlerweile einige Vorlesungen in hybrider Form an, das heißt es besteht die Möglichkeit, in Präsenz oder online daran teilzunehmen. Damit gestaltet sich das Studium nochmal ein ganzes Stück flexibler.
Bieten Ihnen die Fächer und Themen im Studium bereits Anknüpfungspunkte für Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit?
Jennifer Dudzik: Durchaus. Unsere Dozenten kommen oft aus der Praxis, zum Teil selbst aus der Konzernsicherheit, und haben einen großen Erfahrungsschatz, von dem alle Studierenden profitieren. Wir können uns jederzeit mit Fragen an sie richten, auch noch nach Abschluss des jeweiligen Studienmoduls.
Was gefällt Ihnen besonders an dem Studium?
Jennifer Dudzik: Besonders gefällt mir die Verknüpfung von Sicherheits- und Managementthemen. Die wirtschaftlichen Aspekte der Sicherheit werden besonders bei Führungspositionen in dem Bereich immer wichtiger. Außerdem geben die Fächer den Studenten die Möglichkeit, auch in anderen Bereichen zu arbeiten, in denen unternehmerisches Denken gefordert wird.
Wie ist der Kontakt zu Ihren Kommilitonen bei dem berufsbelgleitenden Studiengang?
Jennifer Dudzik: Meine Kommilitonen, sowie die aus den nachfolgenden Semestern, kommen aus ganz unterschiedlichen Sicherheitsbereichen, etwa von einem Sicherheitsdienstleister, der Bundeswehr oder auch der Polizei. Somit bringt jeder unterschiedliche Kompetenzen mit, so dass wir auch viel voneinander lernen können. Mittlerweile sind wir ein gutes Team geworden und haben auch über die Vorlesungen hinaus immer wieder Kontakt.
Wenn Sie Ihren Bachelor in der Tasche haben, was ist Ihr nächstes berufliches Ziel?
Jennifer Dudzik: Da ich erst seit ein paar Monaten meine aktuelle Position innehabe, hat für mich zunächst das Sammeln von Berufserfahrung Priorität. Da man sich bei uns innerhalb der Konzernsicherheit aber gut weiterentwickeln kann, bin ich gespannt und offen dafür, was sich für mich in den nächsten Jahren bereithält.
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