Brandschutz- und Sicherheitskonzept für "The Squaire" am Flughafen Frankfurt
Mit „The Squaire" entsteht am Frankfurter Flughafen ein internationaler Treffpunkt mit einer völlig neuen Arbeits- und Lebenswelt, ein Gebäude im Herzen der Mobilität, eine kompl...
Mit „The Squaire" entsteht am Frankfurter Flughafen ein internationaler Treffpunkt mit einer völlig neuen Arbeits- und Lebenswelt, ein Gebäude im Herzen der Mobilität, eine komplette Stadt unter einem Dach. Mit einer Länge von 660 m und einer Breite von 65 m zählt das über dem ICE-Fernbahnhof errichtete Gebäude zu den weltweit größten Büroimmobilien. Wie soll dort für Sicherheit gesorgt werden? Das fragten wir Uwe Schmitz und Peter Traudes von der Arge FM The Squaire GbR, Jürgen Mursch von der Sicherheitsabteilung bei Fraport und Heiko König von der VdS Schadenverhütung.
Im Zentrum des Konzeptes der „New Work City" steht der Mensch als wichtigster Erfolgsfaktor in der heutigen Wissensgesellschaft. Zahlreiche Einrichtungen auf den insgesamt 140.000 m2 Nutzfläche stellen die Verbindung zwischen Arbeiten und Leben her. Einzelhandelsgeschäfte, ein Supermarkt, Ärzte, ein Fitness-Club, zahlreiche Cafés und Restaurants, zwei Hotels, eine Kindertagesstätte, ein Friseur, eine Apotheke und eine Reinigung sind aus diesem Grund als fester Bestandteil des Konzeptes vorgesehen. Auch die exklusive Business-Lounge, das Business- und Conference-Center sowie ein professioneller Concierge-Service tragen zum Mehrwert für Unternehmen bei. Davon konnte sich auch die Redaktion von GIT-SICHERHEIT.de schon ein Bild machen, denn Anfang September stellten die IP-Video-Spezialisten Axis Communications dort im Rahmen einer Pressekonferenz ihre aktuellen Unternehmensdaten vor.
Die Brandschutzanlagen in dem Mega-Gebäude wurden geprüft vom VdS („Vertrauen durch Sicherheit"), einem der weltweit führenden Institute für Sicherheit. In zahlreichen Ländern prüfen VdS-Brandschutz-Sachverständige Anlagen vor Ort oder zertifizieren Sicherheitstechnik sowie -Dienstleister. Man setzt darüber hinaus mit der Veröffentlichung eines umfassenden Regelwerks für Brandschutz- und Sicherheitstechnik internationale Standards und bietet als renommierter Bildungsträger Lehrgänge und Fachtagungen für Mitarbeiter aus Unternehmen aller Größen und Branchen an.
GIT-SICHERHEIT.de: 7000 Menschen in tausenden Büros und sonstigen Örtlichkeiten auf 140.000 qm Fläche, das Ganze noch genau zwischen den Verkehrsknotenpunkten Flughafen Frankfurt, ICE-Bahnhof und Autobahn A3 gelegen - sicher haben Sie sich in The Squaire zum Thema Brandschutz einiges einfallen lassen.
Uwe Schmitz: The Squaire beherbergt auf neun Etagen, 660 Metern Länge und 65 Metern Breite Büros, Hotels, Versammlungsstätten, Ärzte, Sport- und Wohlfühl-Angebote, Restaurants, Einkaufsflächen, in Kürze kommt noch eine Kita dazu - das ist für uns Sicherheits-Entscheider durchaus eine sehr herausfordernde Mischung. Wir tragen die Verantwortung für tausende Menschenleben...
Heiko König: ...der Sie unter anderem mit optimaler Sicherheitstechnik begegnen. Ich habe schon einiges an Großprojekten abgenommen - The Squaire gehört sicherlich mit zu den Highlights, was die verwendete Brandschutztechnik angeht. Hier wurden 20.000 Tonnen Stahl und 60.000 Tonnen Beton verbaut, dazu 4.000 Kilometer Kabel verlegt. Äußerst umfangreich waren auch von Anfang an die Anforderungen der Entscheider an den Brandschutz. Wir von VdS wurden schon 2007 mit in die Planung der Brandschutzanlagen einbezogen, so dass die Kollegen in The Squaire von Anfang an von einem stimmigen Konzept zwischen Brandschutzgutachter, Branddirektion, Feuerwehr, Betreiber, den Errichtern der Löschanlagen und VdS profitieren konnten. Weiterhin hat VdS während der Bauphase zahlreiche Prüfungen von Projekt-Unterlagen durchgeführt, um dem Bauherren größtmögliche Planungssicherheit zu garantieren. Und da hier neben dem Personenschutz auch der Sachwertschutz bestmöglich berücksichtigt wurde, konnten wir nicht nur baurechtlich einwandfreie Prüfberichte ausstellen, sondern gleichzeitig in einer einzigen Prüfung auch den Versicherern gegenüber einen maximal möglichen Schutzgrad der Anlage attestieren.
Peter Traudes: Der erste große bauliche Vorteil ist schon mal, dass unser Business-Center sozusagen ein „liegendes" Hochhaus ist. Wir bezeichnen uns gern als „Deutschlands längstes Hochhaus". Hochhäuser haben meist einen oder höchstens vier Haupteingänge - wir hier haben 32, kriegen unsere Gäste also im Brandfall deutlich schneller nach draußen. Um auch im organisatorischen Bereich rundum auf Nummer sicher zu gehen und bestmöglich sicherzustellen, dass in einem eventuellen Ernstfall alles glattgeht, unterstützen uns speziell ausgebildete Räumungshelfer. Diese werden jährlich geschult, jeder Mieter in The Squaire muß pro Brandabschnitt, in dem er arbeitet, mindestens zwei dieser Räumungshelfer stellen. Letztes Jahr haben wir 184 Gäste zu Räumungshelfern geschult, insgesamt sind es jetzt 400. Wir schreiben auch allen Mietern spezielle Brandschutzmaßnahmen vor, denn nur so läßt sich die Sicherheit all der Menschen im Gebäude gewährleisten.
Jürgen Mursch: Alle Rettungswege in The Squaire sind in der Regel kürzer als 30 Meter, dann erreicht jeder unserer Gäste einen Sicherheitstreppenraum. Sämtliche Treppenräume hier sind Sicherheitstreppenräume, und sie alle haben Fluchttüren, die zwar im Ernstfall selbsttätig schließen, aber nichtsdestotrotz weiterhin begehbar sind. Und alles ist F90-gesichert. Spezifizierte Feuerangriffswege ermöglichen der Feuerwehr im Ernstfall das schnellstmögliche Eingreifen, immer nach 90 Metern finden Sie einen Feuerwehraufzug sowie einen Feuerwehrangriffsweg, insgesamt 97 Stück im gesamten The Squaire.
Heiko König: In Bezug auf die Sprinklertechnik wurde weiterhin die Muster-Hochhaus-Richtlinie angewandt, welche zusätzliche Anforderungen an die Ausfallsicherheit von Bauteilen stellt. Auch auf die großflächigen Fensterfassaden wurde besonderes Augenmerk gerichtet.
Wo sehen Sie denn die größten Herausforderungen für den Brandschutz?
Peter Traudes: Wir haben in einer umfassenden Risikoanalyse alle möglichen und, wie es sich für guten Brandschutz gehört, auch ein paar fast unmögliche Brandquellen analysiert und sichern uns dagegen mit einer Vielzahl von Maßnahmen ab. Die höchste Gefährdung sehe ich deshalb in der Nicht-Einhaltung unserer Brandschutzvorgaben. Erfahrungsgemäß kann es in Objekten wie dem unseren und bei zehntausenden täglichen Besuchern jederzeit passieren, dass Brandlasten abgestellt werden, dass jemand unsere Brandschutztüren verkeilt oder dass die Rauchverbote mißachtet werden. Deshalb bestreifen wir das Gelände regelmäßig. Und alle Flucht- und Rettungswege werden vierundzwanzig Stunden am Tag mit Kameras kontrolliert. Damit minimieren wir schon mal einige der angesprochenen Hauptrisiken.
Jürgen Mursch: Wenn sich ein Hotelgast auf dem Zimmer eine Zigarette anzündet, wird Feueralarm ausgelöst. Ein anderes Hotel hier am Flughafen wurde wegen einem solchen Vorkommnis sofort komplett geräumt.
Heiko König: Zigaretten sind und bleiben häufige Brandauslöser. Weitere ganz typische Ursachen sind immer wieder Defekte in der Elektrik, vom Computer über die Lüftung bis zur Beleuchtung. Laut unseren Partnern vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) brennt es in deutschen Unternehmen übrigens alle fünf Minuten. Die Gesamtschäden für Betriebe lagen im Jahr 2010 bei fast zwei Milliarden Euro. Optimaler Brandschutz wie hier im Gebäude ist also überaus wichtig. Sogar lebenswichtig.
Uwe Schmitz: Genau. Eine weitere potentielle Gefährdung sind die zahlreichen Veranstaltungen, die aufgrund des imposanten Äußeren wie Inneren hier immer wieder gern organisiert werden. Das Atrium nutzen Firmen beispielsweise oft für Kochvorführungen - sollten da mal über einem Grill oder ähnlichem die Melder auslösen, könnten unsere Gäste im gesamten Atrium eine Poolparty feiern.
Heiko König: Aus diesem von Herrn Schmitz angesprochenen Grund wurden im Planungsstadium auch besondere Gedanken um nicht bestimmungsgemäße Auslösungen - die sogenannten Fehlauslösungen - gemacht. Als Ergebnis wurden die Bereiche zum einen in kleinere Sektionen aufgeteilt, so dass auch nur dort die Löschanlage ausgelöst wird, wo wirklich ein Brandszenario stattfindet. Zum anderen sorgen die angebrachten Linearmeldersysteme in Zweigruppen-Abhängigkeit dafür, dass beispielsweise durchfliegende Luftballons nicht gleich ein Platzregen-Inferno auslösen.
Jürgen Mursch: Zusätzlich sichern wir uns durch eine eigene Eventordnung ab. Und sämtliche Veranstaltungskonzepte müssen vorher durch die Feuerwehr genehmigt werden. An Weihnachten stand beispielsweise ein zwanzig Meter hoher Tannenbaum im Squaire, acht Meter Durchmesser, geschmückt mit 40.000 Swarovski-Kristallen. Die Punktlast betrug bis zu 8,9 Tonnen. Wir hatten direkt im Baum selbst eine mobile Brandmeldeanlage platziert, da die Linearmelder im betroffenen Teil des Atriums deaktiviert waren. Denn sie überwachen einen Bereich von bis zu zehn Metern Höhe, aber darüber ragte der Baum hinaus. Kurzerhand haben wir einige Melder deshalb direkt in die Metalläste des Weihnachtsbaums verlegt - es war keine echte Tanne, sondern ein Stecksystem.
Peter Traudes: Generell gibt es auch in der Weihnachtszeit die Vorgabe, keine toten Bäume aufzustellen, weil die nach spätestens vier Wochen trocken wie Zunder sind. Im Squaire sind keinerlei Gefahrstoffe erlaubt, hier dürfen nur Bäume mit intakten Wurzelballen verwendet werden.
Heiko König: Viele Weihnachtsbäume sind Importe, die wegen der langen Transportzeiten schon im November gefällt werden. Bis zum Weihnachtsabend sind die ausgetrockneten Nadeln dann meist zu extrem leicht entflammbarem Material geworden. Das ist also eine äußerst sinnvolle Regel.
Uwe Schmitz: Richtig. Eine weitere potentielle Gefahr ist, dass momentan noch Baustellenarbeiten und Bürobetrieb gleichzeitig laufen - da muss man ziemlich aufpassen. Deswegen führen wir regelmäßig BGVA3 durch, eine wiederkehrende Prüfung und Gefährdungsanalyse.
Heiko König: Während der Bauphase wurde aber auch besonderes Augenmerk auf die Brandschutzanlagen gerichtet. Sehr oft müssen dann wegen Nachinstallationen und Mieterausbauten Teilbereiche der Löschanlage außer Betrieb genommen werden. In diesen Zeiträumen sind Kompensationsmaßnahmen erforderlich, beispielsweise erhöhte Sichtkontrollen der Löschanlagen unumgänglich, weil die elektrische Überwachungsanlage in diesen Fällen oftmals kurzzeitig außer Betrieb genommen wird, um keine Störungen auszulösen. Wir Prüfer sagen immer: Wenn so ein Gebäude abbrennt, dann in der Bauphase, aber die ist hier ja jetzt fast beendet.
Peter Traudes: Der Gefährdung durch Bauarbeiten begegnen wir unter anderem dadurch, dass jedes der sechs Bauteile des Squaire autark aufgebaut ist, jeder Teil ist sozusagen ein eigenes Haus im Haus mit rundum eigenständiger Brandschutztechnik. Die sechs Bauteile haben zwar eine gemeinsame Hülle drumherum, aber Teil A ist es egal, ob in Teil B noch weiterhin gebaut wird.
Damit sind wir bei einem Thema, das unsere Leser natürlich sehr interessiert: Wie begegnen Sie den angesprochenen Gefahren?
Peter Traudes: Unsere Brandfallsteuermatrix berücksichtigt 360 verschiedene Brandfallszenarien. Je nachdem, welche Melder auslösen, reagiert die Technik mit automatischen Abläufen. Wird ein Brand beispielsweise in einem Büro detektiert, so fahren sofort alle Aufzüge im Brandabschnitt runter, die Fluchttüren schließen, die Entrauchungsklappen öffnen sich, die Lüftungsanlage wird deaktiviert, unsere Hausfeuerwehr - wir haben hier an 365 Tagen im Jahr vierundzwanzig Stunden lang immer drei Mann präsent, dazu immer zwei Mann in der Notrufserviceleitstelle und im Sicherheitsdienst - rückt sofort zur Ersterkundung aus, parallel macht sich die Frankfurter Berufsfeuerwehr auf den Weg; im schlimmsten Fall unterstützen auch noch die Kollegen von der Flughafen Feuerwehr. Das ist ein Szenario von vielen.
Uwe Schmitz: Im Szenario eines Büroflächenbrandes wirkt ein NRWG, der Rauch wird aus den Büros gesaugt und es kommt zu keinem Raucheintrag ins Atrium. Sollte es dagegen im Atrium brennen, schließen sich sofort alle Bürofenster, die Entrauchungsventilatoren springen an und blasen die Giftstoffe übers Dach nach draußen. Durch Kaltrauchtests und andere Feldversuche im Vorfeld wissen wir, dass wir eine raucharme Schicht von bis zu 2,50 Metern Höhe erzeugen können. Und im Ernstfall fallen durchs komplette Atrium Brandschutzvorhänge - insgesamt sieben Stück mit einer Höhe von bis zu 25 Metern. Dabei läuft eine eventuelle Evakuierung nicht einmal über das Atrium, sondern über die Treppenkerne zu den fünf Sammelplätzen vor dem Gebäude.
Heiko König: In bestimmten Fällen tritt auch in Abstimmung mit allen Beteiligten der Sachwertschutz hinter den Personenschutz zurück; bei bestimmten Szenarien wird folglich die automatische Auslösung der Sprühflutanlage im Atrium unterbunden. Wenn es die Situation erfordern sollte, ist aber eine manuelle Auslösung durch die Haus-Feuerwehr weiterhin möglich.
Jürgen Mursch: Überall, an wirklich jedem Punkt des Squaire, finden Sie VdS-geprüfte Rauchmelder und Sprinkler oder andere Löschanlagen. Gaslöschanlagen wegen des uns sehr am Herzen liegenden Personenschutzes übrigens ausschließlich in den Technikräumen, also für die Server und so weiter. Und wir nutzen Zwei-Melder-Abhängigkeiten, um Störeinflüsse zu vermeiden. Da die Atriumsflächen für wirksamen Sprinklerschutz zu hoch sind, wurde eine Sprühflutanlage eingebaut. Im Falle einer ebenfalls durch Zweilinienabhängigkeit abgesicherten Aktivierung kommen da in einer Sektion über 1500 Liter pro Minute runter.
Uwe Schmitz: Und die Wasserversorgung ist ausreichend, um auch eine zweite Sektion parallel zu versorgen. Im Squaire befinden sich übrigens 28 Brandmeldezentralen, die alle miteinander vernetzt sind.
Heiko König: Hauptsächlich in den Bürobereichen wurde anstatt der konventionellen Sprinkleranlage eine Löschtechnik mit kleineren K-Faktoren oder Feinsprüh-Sprinklern betriebenen. Besonders hervorheben möchte ich auch noch die Verknüpfung der Brandmeldetechnik mit der-Löschtechnik.
Uwe Schmitz: Ja, für die Sprühflutlöschanlagen der Atrien wurde die Brandmeldeanlage und die Löschsteuerung in einer Hand belassen.
Heiko König: Die in anderen Betrieben so beliebten Fehlauslösungen durch Prüf- und Wartungsarbeiten an der Brandmeldeanlage mit dann ungewollt loslegenden Löschanlagen wird somit vermieden.
Peter Traudes: Zusätzlich legen wir in unserem längsten Hochhaus Deutschlands, wie bereits angeführt, größten Wert auf vorbeugenden Brandschutz. Und unsere 24-Stunden-Dienste sind engstens vernetzt mit den verschiedenen Gefahrenabwehrstellen. Zum organisatorischen Brandschutz: Eine Stelle nimmt alle Notrufe, automatischen Meldungen, Gebäudestörinformationen etc sofort entgegen, hat also die Rundumübersicht.
Uwe Schmitz: Zusätzlich wird zur Zeit zweimal am Tag die Sprinkleranlage bestreift, wobei wir auch alle Drücke in der Technik kontrollieren. Weiterhin vollzieht das technische Personal des Facility Managements die nach den VdS-Vorgaben erforderlichen wöchentlichen und monatlichen Kontrollen und Prüfungen. Dank der kompletten elektrischen Überwachung der Anlagen können im künftigen Normalbetrieb die täglichen Sichtkontrollen gestreckt werden.
Wie schützen Sie die Übergänge zu den Verkehrsknotenpunkten Flughafen oder Bahnhof?
Uwe Schmitz: Beide Logistikdrehzentren sind autark, aber bezüglich der Sicherheit kooperieren wir mit den Kollegen dort natürlich - im Sinne aller Menschen, die betroffen wären. Die Abtrennung von Squaire West und Ost zur Glaskuppel des Fernbahnhofes bedurfte einer Sonderlösung. An den beiden Übergängen sind Brandschutzvorhänge installiert, die den Rauch offiziell zwar nur 15 Minuten aufhalten, aber durch eine beidseitig installierte Sprühflutlöschanlage quasi in einen „F90 Status" versetzt werden. Hinzu kommt hier ein pneumatisches Anregersystem, das heißt beidseitig sind Sprinkler installiert, wobei das Öffnen eines Sprinklers und der Luftaustritt aus dem Anregerrohrnetz die Auslösung der Fernschaltventilstation bewirkt. Die Kuppel des Fernbahnhofes selbst ist zur Rauchfreihaltung mit RWA ausgerüstet.
Peter Traudes: Die Schnittstelle Bahnhof zum Übergangsbauwerk des Flughafens wird im Ernstfall durch ein gewaltiges Brandschutztor geschlossen. Die Ansteuerung erfolgt autark über eigene Brandmelder sowie über die auch dort vorhandene flächendeckende VdS-Brandmeldeanlage.
Jürgen Mursch: Eine Verknüpfung der Sicherheitstechnik von Bahn und Squaire findet unterhalb der Gleise des Fernbahnhofes statt. Die bei der Bahn schon vorhandene Sprinklertechnik war zwar bei weitem nicht ausreichend, konnte aber zum Teil genutzt und entsprechend ausgebaut bzw. vergrößert werden. So sind nunmehr zwei gleichwertige Pumpenanlagen vorhanden, wobei jede über einen Wasservorrat von über 150 Kubikmeter Nutzinhalt verfügt. Zum Schutz aller Gebäude tragen weiterhin die sechs nordseitig und sechs südseitig installierten Außenhydranten bei. Sie werden über eigene Pumpenanlagen versorgt, die eine Leistung von 2 x 1600 l/min bei mindestens 8 bar ermöglichen und ihr Wasser aus einem rund 150 Kubikmeter großen Zwischenbehälter mit entsprechender Nachspeisung aus dem Trinkwassernetz beziehen.
Heiko König: Dazu sorgen auch noch die rund 360 Innenhydranten des Typs F für ein erhöhtes Sicherheitspotential, wobei auch hier der Hochhaus Standard eingehalten wird. Es können drei Hydranten gleichzeitig mit einer Leistung von 200 l/min bei min. 4,5 bar betrieben werden.
Herr König, Herr Mursch, Herr Schmitz und Herr Traudes - herzlichen Dank für dieses Gespräch.
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