EC- und Kreditkartenbetrug
Ende Februar hat die Europäische Zentralbank in Frankfurt ihren jüngsten Bericht über den EC- und Kreditkartenbetrug vorgelegt. Demnach richteten Kriminelle bei Zahlungen im Intern...
Ende Februar hat die Europäische Zentralbank in Frankfurt ihren jüngsten Bericht über den EC- und Kreditkartenbetrug vorgelegt. Demnach richteten Kriminelle bei Zahlungen im Internet oder über das Telefon im Jahre 2012 im europäischen Zahlungsraum SEPA (Single European Payments Area) einen Schaden von insgesamt 794 Mio. Euro an. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um mehr als 21%. Die gesamte Schadenssumme für Zahlungen mit EC- und Kreditkarten beziffert die Europäische Zentralbank für das Jahr 2012 auf 1,33 Mrd. Euro. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 14,8%.
Demgegenüber hat der Betrug beim Geldabheben am Geldausgabeautomat deutlich abgenommen. „Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Kreditkartenbetrugs relativ gering erscheint, so können die damit verbundenen Schäden nicht negiert werden", kommentiert Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Geldund Wertdienste (BDGW). Der unbare Zahlungsverkehr berge für Verbraucher nach wie vor hohe Risiken. Im vergangenen Jahr hatte Europol in einer Untersuchung zur organisierten Kriminalität den Schaden durch Kartenbetrug in Europa auf 1,5 Mrd. Euro beziffert. Nach dem Zusammenbruch der weltgrößten Tauschplattform „Mt. Gox" wächst auch die Skepsis gegenüber der Digitalwährung.
Hacker hätten nach Medienberichten eine Sicherheitslücke im System genutzt und sich so Bitcoins doppelt und dreifach auszahlen lassen. Der Schaden beträgt mindestens 300 Mio. Euro. „Vergleicht man die genannten Schäden und Gefahren mit dem flexiblen, sicheren und anonymen Bargeld aus dem bundesweit fast 60.000 Geldausgabeautomaten, dann sehen wir die diskutierten ,bargeldlosen‘ Zahlungsverkehrsalternativen relativ gelassen", so der BDGW-Hauptgeschäftsführer.
In Deutschland werden nach wie vor 80% aller Zahlungen bar getätigt. Der Verbraucher könne davon ausgehen, dass seine Transaktionen anonym bleiben und mit seinen Daten keine „krummen Geschäfte" gemacht würden. Bargeldhandling ist ein kostengünstiges Zahlungsmittel, und die Mitgliedsunternehmen der BDGW werden alles tun, dass das auch in Zukunft so bleibe, so Olschok abschließend.