EKS Engel lässt künftig die Bereiche Customized Solutions und Livestreaming eigenständig agieren
Im Interview mit Ralph Engel, Geschäftsführer von EKS Engel FOS und LST, erfahren wir, was sich durch die Umstrukturierung im Unternehmen ändert und inwieweit der Kunde von der neu...
Im Interview mit Ralph Engel, Geschäftsführer von EKS Engel FOS und LST, erfahren wir, was sich durch die Umstrukturierung im Unternehmen ändert und inwieweit der Kunde von der neuen Aufstellung profitiert.
GIT SICHERHEIT: Herr Engels, seit Ihrer Umstrukturierung gibt es EKS Engel sozusagen dreimal – EKS Engel CS, EKS Engel LST und EKS Engel FOS. Bitte erklären Sie uns doch kurz, welches Unternehmen für was zuständig ist.
Ralph Engel: Die CS (Customized Solutions) ist sozusagen unsere Entwicklungs-Schmiede – und zwar sowohl für maßgeschneiderte Lösungen, die aufgrund modularer Hard- und Software-Plattformen schon ab Stückzahl 1 möglich sind, als auch für Standardprodukte. Die FOS (Fiber Optic Systems) ist für die Fertigung, das Marketing und den Vertrieb verantwortlich. Und die LST (Livestreaming Technologies) widmet sich, wie der Name schon sagt, unseren Aktivitäten auf dem Gebiet des Livestreaming. Im Herbst 2017 haben wir eine neue Generation des s-live-Systems vorgestellt, das speziell für die Video-Kollaboration im industriellen Umfeld entwickelt wurde und das wir zudem auch selbst einsetzen werden, um unseren Kunden einen kostengünstigen Service und Support anzubieten.
Welche Ziele verfolgen Sie mit der neuen Unternehmensstruktur?
Ralph Engel: Vor allem möchten wir uns stärker als Entwicklungspartner positionieren, sprich die Kunden dabei unterstützen, ihre Produkte durch unser Vernetzungs-Know-how schneller auf den Markt bringen zu können. Der Dienstleistungsaspekt der Entwicklung ist von uns in der Vergangenheit nicht ausreichend forciert worden. Denn in erster Linie ging es darum, Lichtwellenleiter-Systeme wie Ethernet-Switche und Feldbuskonverter zu verkaufen. Zudem werden wir uns nicht länger ausschließlich auf diese Systeme konzentrieren, sondern zusätzlich auch maßgeschneiderte intelligente Produkte und Dienstleistungen rund um die industrielle Vernetzung anbieten, beispielsweise für WLAN und Routing.
Jedes der drei Unternehmen agiert eigenständig. Wer hat denn jetzt jeweils „den Hut“ auf?
Ralph Engel: Die FOS und die LST leite ich, und an der Spitze der CS steht meine Frau Susanne. Sie ist schon lange im Unternehmen und stand mir beratend zur Seite. Mit ihr kommt die weibliche Sicht der Dinge in unsere sonst von Männern dominierte Welt hinein. Außerdem bleibt auf diese Weise nach wie vor alles in Familienhand, was uns sehr wichtig war.
Und wie lautet Ihre Strategie, um die neue Struktur publik zu machen?
Ralph Engel: Wir spielen schon für Herbst 2017 auf der gesamten Klaviatur der Marktkommunikation. Ziel ist es zu verdeutlichen, welchen Nutzen die drei Unternehmen den Kunden jeweils bieten können. Zugleich müssen wir aber auch darauf achten, dass wir sozusagen nicht vor lauter Bäumen den Wald aus dem Blick verlieren. Beispielsweise könnte ja ein Maschinenbauer, für den wir einen maßgeschneiderten Switch entwickeln, auch Interesse an unserem Video-Kollaborationssystem haben, etwa um seinen Kunden zusätzliche Dienstleistungen wie Schulungs- und Instandhaltungsverträge anzubieten.
Apropos Kunden, was bedeutet die neue Aufstellung für ihn? Welchen Mehrwert bietet die neue Struktur?
Ralph Engel: Unsere Kunden bewegen sich in dynamischen und innovativen Märkten, die durch Trends wie Industrie 4.0 und das IIoT gekennzeichnet sind. Deshalb benötigen sie leistungsfähige Lösungen für die Datenübertragung, die es ihnen ermöglichen, sich vom Wettbewerb abzuheben. In der neuen Unternehmensstruktur können wir jetzt effektiver als bisher in vergleichsweise kurzer Zeit ein kundenspezifisches Entwicklungsprojekt durchführen, Stichwort Time to Market. Zugleich lernen wir so die speziellen Anforderungen unterschiedlicher Branchen besser kennen.
Adressieren Sie mit Ihren drei Unternehmen verschiedene Zielgruppen? Wo kommt es zu Überschneidungen?
Ralph Engel: Obwohl unser Kernbereich die industrielle Automatisierung ist, lautet die Antwort auf die erste Frage ja. Zwar haben Kunden wie etwa Energieversorger oder Spezialisten für den Explosionsschutz manche Berührungspunkte, stellen für uns aber dennoch verschiedene Zielgruppen dar. Trotzdem gibt es natürlich Überschneidungen, und zwar immer dann, wenn ein Kunde sowohl Lösungen für die Datenkommunikation als auch für die Video-Kollaboration benötigen könnte. Das trifft beileibe nicht nur auf den bereits angesprochenen Maschinenbau zu, weshalb wir uns zusätzliche Chance am Markt versprechen.
Ein kurzer Ausblick auf den weiteren Verlauf im Jahr 2018? Was sind Ihre Ziele, Ihre Wünsche?
Ralph Engel: Um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir einerseits unser Produktprogramm stetig weiterentwickeln und andererseits unser Dienstleistungsportfolio fest im Markt verankern. Das heißt, wenn jemand aus unseren Branchen eine maßgeschneiderte Vernetzungslösung benötigt, sollte er auch bei EKS Engel anfragen. Damit wir die Chancen, die sich dadurch bieten, auch wahrnehmen können, werden wir zusätzliches Personal einstellen. Über kurz oder lang sollten sowohl die CS als auch die LST ihre eigenen Vertriebs- und Marketingteams haben, sodass sich die FOS ausschließlich auf die Fertigung konzentrieren kann. Wenn wir das alles erreichen, bin ich rundum zufrieden.