Elektronische Rohrtresore: Schneller Zutritt für Servicetechniker und Wachdienste
Der kontrollierte und flexible Zugang spielt im modernen Gebäudemanagement, der Sicherheitsdienstleistung und für den Aufzugsservice eine zentrale Rolle. Technologien wie der Rohrtresor „Pylocx“ von STUV bieten dafür die passende Antwort. Andreas Kupka, CEO von STUV, spricht über Einsatzmöglichkeiten und Vorteile.
GIT SICHERHEIT: Herr Kupka, Zugangssysteme sind ein wesentlicher Bestandteil moderner Sicherheitslösungen. Welche Herausforderungen sehen Sie im Bereich der Gebäude- und Sicherheitsdienstleister?
Andreas Kupka: Zugangssysteme sind im Bereich der gewerblichen und industriellen Sicherheitstechnik nicht mehr wegzudenken. Wenn jedoch der Aufzug stecken bleibt, die Heizung ausfällt oder der Sicherheitsdienstleister einem Einbruchalarm nachgehen muss, werden heute noch immer mechanische Schlüssel verteilt oder zentralen Depots abgeholt. Das ist nicht nur ineffizient, sondern dauert in vielen Fällen einfach zu lange.
Können Sie konkrete Anwendungsfälle beschreiben, in denen der Rohrtresor Vorteile eine Lösung bietet?
Andreas Kupka: Der Pylocx Rohrtresor ist besonders vielseitig. Mit über 10.000 Installationen ist er quasi der Trendsetter seiner Art. Lassen Sie mich ein paar typische Beispiele nennen. Zunächst eines aus der Gebäudeverwaltung: In einem Mehrfamilienhaus meldet die Heizung eine Störung. Die beauftragten Serviceunternehmen der Hausverwaltung haben einen Pykey und erhalten zwecks Störungsbeseitigung einen zehnstelligen Einmalcode, um den Rohrtresor in der Hauswand des Mehrfamilienhauses zu öffnen und die notwendigen Schlüssel herauszunehmen.
Das heißt, der Servicetechniker kann mit seinem Pykey alle Rohrtresore der Hausverwaltungen öffnen?
Andreas Kupka: Korrekt, aber nur dann, wenn er von der Hausverwaltung für den Einsatz den jeweils gültigen Einmalcode erhalten hat. Andernfalls kann der Servicetechniker mit dem Pykey nichts anfangen.
Und die jeweiligen Hausschlüssel liegen im Rohrtresor. Dort sind die sicher aufgehoben?
Andreas Kupka: Im Pylocx Rohrtresor sind die Schlüssel sicher. Deswegen ist unser Rohrtresor auch vom Verband der Schadensversicherer geprüft und zertifiziert.
Aber das heißt, dass die Hausverwaltung die Einmalcodes im Falle einer Störung bereitstellen muss?
Andreas Kupka: Ja und nein. Es gibt Hausverwaltungen, die wollen je Einzelfall den Einmalcode selbst erzeugen und telefonisch, per Mail oder SMS zur Verfügung stellen. Andere Hausverwaltungen, die deren Servicepartner seit Jahren kennen, erlauben dem Servicetechniker den Einmalcode mittels Smartphone und 2-Faktor-Authentifizierung dokumentiert selbst abzurufen. In diesem Fall kann der Techniker bei einer Störungsmeldung der Heizung noch schneller reagieren.
Aber was ist, wenn das Mehrfamilienhaus in Problemvierteln liegt und mit Vandalismus zu rechnen ist? Oder der Rohrtresor der Witterung ausgesetzt ist?
Andreas Kupka: Der Rohrtresor hat den höchsten Vandalismusschutz überhaupt. Von außen gibt es keine Angriffspunkte – keinen Knauf, den man abschlagen kann oder deren Batterie man herausnehmen kann. Zudem ist der Rohrtresor für den Außenbereich konzipiert. Wasser und Temperaturen von –40 °C bis +60 °C sind für Pylocx kein Problem.
Stichwort Batterie. Einer der häufigsten Gründe, warum Elektronikzylinder an verteilten Standorten nicht gerne genutzt werden. Wie haben Sie das Problem gelöst?
Andreas Kupka: Ganz einfach: Die notwendige Energie zum Öffnen des Rohrtresors kommt aus dem Pykey, der mobilen Tastatur. Hiermit sind bis zu 1.000 Öffnungen möglich und er kann jederzeit und beliebig oft aufgeladen werden. USB-Kabel genügt. Somit ist Pylocx komplett wartungsfrei. Einmal installiert, muss man sich nie wieder darum kümmern.
Rohrtresore gibt es seit Jahrzehnten und vermutlich sind davon Zehntausende in Deutschland installiert. Wie aufwendig ist es, einen bestehenden Rohrtresor auf Pylocx umzurüsten?
Andreas Kupka: Etwa drei Minuten: Pylocx Rohrtresore sind mit den gängigsten Rohren im Markt kompatibel. Alten Profilzylindereinsatz raus, neuen Pylocx Rohrtresoreinsatz rein. Fertig.
Welche weiteren Anwendungsfälle haben Sie mit dem Rohrtresor realisiert?
Andreas Kupka: Wie schon gesagt: Der Rohrtresor ist schon über 10.000fach im Einsatz und dass seit über zehn Jahren. Vornehmlich wird er im Bereich der hochkritischen Infrastruktur eingesetzt. Vorwiegend in den unbemannten Standorten der Kommunikationsnetze und Energieversorger. Sehr beliebt ist er aber auch beim Aufzugsservice. Stellen Sie sich vor, ein Aufzug bleibt stecken und der Servicetechniker muss schnell ins Gebäude, um die eingeschlossenen Personen zu befreien. Der Rohrtresor, der an einem zentralen und leicht zugänglichen Ort installiert ist, ermöglicht es dem Techniker, den benötigten Schlüssel schnell zu entnehmen. Dies spart wertvolle Zeit, da der Techniker nicht erst den Schlüssel aus dem Depot holen muss.
...und auch für Sicherheitsdienstleister ist das Produkt sinnvoll...
Andreas Kupka: Richtig, das ist ein weiteres Anwendungsbeispiel: Ein Sicherheitsdienstleister, der auf Grund eines Sicherheitsvorfalles (z. B. Einbruchalarm) einen Kontrollgang durchführen muss, benötigt einen flexiblen und sicheren Zugang. Mit dem Pylocx Rohrtresor kann der Dienstleister die Schlüssel an strategisch wichtigen Punkten sicher aufbewahren. Der Einmalcode in Verbindung mit dem Pykey ermöglicht dabei eine lückenlose Nachverfolgung, wer wann welchen Zugang genutzt hat, da die Ereignisse in der Software und im Pylocx dokumentiert und auslesbar sind. Dies erhöht die Transparenz und Kontrolle erheblich.
Welche technologischen Besonderheiten zeichnen den Rohrtresor aus?
Andreas Kupka: Der Rohrtresor ist robust gebaut und hat ein innovatives Schließsystem, das von außen nicht manipuliert werden kann, weder mechanisch noch elektronisch. Der Pykey fungiert als elektronischer Schlüssel, der eine sichere und nachvollziehbare Authentifizierung gewährleistet. Dank modernster Verschlüsselungstechnologien wird ein unbefugter Zugriff verhindert. Dies hat das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geprüft.
Gibt es auch eine App für das Handy?
Andreas Kupka: Nein. Ganz bewusst nicht. Wir nutzen eine browserbasierte Lösung. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Erstens: Eine App muss regelmäßig aktualisiert werden. Dies wird häufig vergessen. Zweitens: Viele Servicetechniker kleinerer Installationsbetriebe haben kein Firmenhandy und akzeptieren nicht, eine dienstliche App auf deren privaten Smartphones installieren zu müssen. Drittens: Der Datenschutz. Es gibt zahlreiche Apps, bei denen der Mitarbeiter zwangsweise die Datenschutzerklärung des Zutrittssystems akzeptiert und dabei sogar unterschreibt, dass sein Standort getrackt wird. Dies ist ein schwerwiegender Datenschutzverstoß. Unser Pykey hat dieses Problem nicht.
Gibt es neben dem Rohrtresor noch weitere Pylocx-Produkte?
Andreas Kupka: Ja, natürlich. Die Auswahl ist riesig. Profilzylinder, Vorhangschlösser, Elektronikbeschläge, Motorschlösser, Safeschlösser, Transportkoffer, Haustürschlösser, Trafostationsschlösser, Schlösser für LKW-Anhänger und vieles mehr.
Business Partner
STUV Prison Solutions GmbHParkstr. 11
42579 Heiligenhaus
Deutschland
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