Haix: Made in Europe - „Eine nachhaltige Unternehmensstrategie denkt ganzheitlich“

„Geiz ist geil“ war gestern. Bei den Anforderungen, die Kunden an Produkte und Dienstleistungen stellen, vollzieht sich seit einiger Zeit ein deutlicher Bewusstseinswandel: Nachhaltige Produkte, eine transparente Fertigung und eine nachverfolgbare Herkunft von Materialien gewinnen bei den Endkunden zunehmend an Bedeutung.

Und nicht nur dort – auch für Händler, Geschäftspartner, Industrie- und Behördenkunden wird Nachhaltigkeit zu einem immer wichtigeren Kriterium, wenn es um Beschaffungen oder Geschäftsbeziehungen geht. Nachhaltigkeit steht dabei nicht nur für Umweltschutz. Eine nachhaltige Unternehmensstrategie denkt ganzheitlich und umfasst neben ökologischen auch sozioökonomische Aspekte. Diesem Wertekanon hat sich auch das Unternehmen Haix verschrieben.

Made in Europe ≠ Made in Europe
Für den Schuhspezialisten aus Mainburg steht fest: Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit – und die Basis für zukünftigen Erfolg. Um an diesem Erfolg teilzuhaben, müssen Unternehmen ihre Angebote auf die veränderte Nachfrage anpassen. Dafür bedarf es in der Regel hoher Investitionen und großer Anstrengungen, die längst nicht alle leisten wollen. Deshalb gibt es neben vielen positiven Beispielen und Initiativen auch schwarze Schafe. Ein Beispiel: Die vermeintliche Produktion „Made in Europe“ in der Schuhindustrie. Doch ist „Made in Europe“ auch automatisch nachhaltig?

Keineswegs! Wenn auf einem Produkt „Made in Europe“ steht, muss das nicht heißen, dass es auch wirklich in Europa hergestellt wurde. Denn die europäischen Vorschriften lassen immer wieder Schlupflöcher zu: Werden zum Beispiel Schaft und Sohle eines Schuhs in einem EU-Mitgliedsland zusammengeführt, darf der Schuh bereits die Kennung „Made in Europe“ tragen – egal, ob die beiden Komponenten ursprünglich außerhalb Europas gefertigt wurden.

Wenn hingegen auf einem Haix-Schuh „Made in Europe“ steht, versichert das bayerische Unternehmen, dass er auch vollständig in Europa produziert wurde. Dafür hat Haix in den vergangenen Jahren viel investiert, zum Beispiel in die beiden Produktionsstandorte in Deutschland und Kroatien sowie in das internationale Logistikzen-trum. „Made in Europe“ ist für Haix nicht nur ein Qualitätsversprechen, sondern auch unternehmerische Verantwortung.

Wissen bewahren und Erfolg sichern
Konkret heißt das für Haix, faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen. Dafür betreibt die Firma in Kroatien einen kontrollierten und zertifizierten Standort, der durch die Business Social Compliance Initiative (BSCI) auditiert wird, überdurchschnittliche Gehälter zahlt und auf Bildung setzt. Denn jedes Jahr bildet Haix dutzende Jugendliche in den Bereichen Verwaltung, Produktion, Lager und Einzelhandel aus. Die Ausbildung zum Schuhfertiger ist in Deutschland fast ausgestorben. Haix ist eine der letzten Firmen, die diese noch anbietet und damit das Wissen um die Schuhfertigung erhält.

Denn vor einigen Jahren ist das Wissen darüber, wie man Schuhe produziert, zusammen mit den großen Herstellern zunehmend nach Asien abgewandert. Auch Haix hat in der Vergangenheit das Experiment gewagt und kurze Zeit in Vietnam produziert. Doch das Unternehmen hat schnell festgestellt, dass das nicht der richtige Weg ist – und hat seine komplette Produktion zurück nach Europa verlagert. Produziert wird ausschließlich in den beiden firmeneigenen Werken in Deutschland und Kroatien. Am Standort im kroatischen Mala Subotica, der nur wenige Autostunden von der Firmenzentrale im bayerischen Mainburg entfernt ist, kann Haix die Produktions- und Arbeitsbedingungen sowie die Produktqualität genau kontrollieren und so höchste Standards durchsetzen.

Kurze Transportwege, mehr Flexibilität
Die geringen Distanzen haben noch weitere Vorteile: Die Produktion in Europa hält die Transportwege kurz – vorausgesetzt man bezieht auch den Großteil seiner Materialien aus Europa. Haix bezieht etwa 97 Prozent seiner Materialien aus Europa, so auch das Leder für die hochwertigen Funktionsschuhe. Es ist ein Nebenprodukt der Fleischindustrie und stammt ausschließlich von europäischen Herstellern, die sich zu einem nachhaltigen Einsatz von Chemikalien und zur Einhaltung der höchsten Standards verpflichten.

Die konsequente Regionalisierung der Wertschöpfung schafft im Vergleich zu globalen Lieferketten einige Wettbewerbsvorteile. Zum Beispiel sind weltumspannende Lieferketten wegen langer Liefer- und Transportzeiten relativ unflexibel – was die Corona-Pandemie eindrucksvoll bewiesen hat. Die Produktion in Europa ist wegen der kürzeren Distanzen meist schneller und flexibler und auch die Lieferung der fertigen Produkte erfordert weniger Zeit und Planung, da man auf Lieferengpässe schneller reagieren kann. Auch hohe Liefer- und Zollkosten sowie Handelsbarrieren entfallen. Zudem entstehen durch kurze Lieferwege erheblich weniger Emissionen und die Logistik ist wesentlich umweltfreundlicher.

Ein Bekenntnis zum Standort ­Europa
Um seinen Schadstoffausstoß zu reduzieren, hält Haix nicht nur die Transportwege kurz. Der ökologische Aspekt von Nachhaltigkeit, also ein umwelt- und ressourcenschonendes Wirtschaften, ist integraler Bestandteil von „Made in Europe“. Denn „Made in Europe“ ist für Haix ein Bekenntnis zum Standort Europa – und damit nicht nur zu dessen ökonomischen, sondern auch ökologischen Erhalt.

Um seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, betreibt Haix unter anderem drei Photovoltaikanlagen. Auch Maßnahmen wie Wärmerückgewinnung, der Einsatz von energiesparender LED-Beleuchtung oder die Virtualisierung von Servern, um die Umweltauswirkung der IT-Infrastruktur zu reduzieren, tragen zur Schadstoffreduzierung bei. Das mainburger Unternehmen bekennt sich zudem zu den Richtlinien der REACH-Verordnung, um den Einsatz schädlicher Chemikalien zu verhindern, und betreibt ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagement. Ferner haucht die firmeneigene Reparaturwerkstatt beschädigten Schuhen neues Leben ein, um weitere wertvolle Ressourcen zu sparen. Und die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Footprint“ bringt nachhaltige Aktionen auf den Weg – von der firmeneigenen Bienenzucht bis zur Planung einer Upcycling-Werkstatt.

Die Vielfalt an Aspekten, die in die nachhaltige Produktion „Made in Europe“ einzahlen, zeigt: „Made in Europe“ darf nicht nur eine leere Phrase sein, sondern muss ganzheitlich gelebt werden. Für Haix ist „Made in Europe“ ein Qualitätsversprechen, ein Bekenntnis zu Nachhaltigkeit, zum Produktionsstandort Europa und zu den europäischen Werten. So wird „Made in Europe“ auch zu einem echten Wettbewerbsvorteil.

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