Haustürsicherung bei der Wohnungsgenossenschaft SWG in Chemnitz
Es ist eine ständige Kontroverse: Zum einen soll aus Gründen des Einbruchschutzes die Haustür in einem Mehrfamilienhaus abgeschlossen sein. Andererseits aber gilt ausgerechnet die Haustür als wichtige Fluchtwegtür, die im Gefahrenfall ohne Schlüssel passierbar sein muss. Durch die Nachrüstung des selbstverriegelnden Panik-Schlosses Mediator löst die Sächsische Wohnungsgenossenschaft Chemnitz (SWG) diesen Interessenkonflikt und sorgt damit zugleich für hohen Einbruchschutz, einen sicheren Fluchtweg und höheren Bedienkomfort.
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Gegründet vor über 110 Jahren gehört die SWG zu den ältesten Wohnungsgenossenschaften in Chemnitz. An elf Wohngebieten der Stadt verwaltet sie Gebäude mit rund 4.000 Wohnungen und betreut mehr als 10.000 Mitglieder und Mieter. Die Förderung einer sicheren und sozial verantwortbaren Wohnungsversorgung bildet das Wesensprinzip dieser Sonderform privaten Eigentums. Überschüsse werden zur Gestaltung des Wohnumfeldes sowie für Instandhaltungs- oder Modernisierungsprojekte wie beispielsweise dem Einbau der Schlosslösung Mediator in den Wohnobjekten der SWG investiert.
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Wenn das Abschließen der Haustür zum Problem wird
Die Erhöhung der Sicherheit spielte bei dieser Entscheidung eine zentrale Rolle. Hatten die deutschen Versicherer bei den Wohnungseinbrüchen während der Corona-Pandemie ein historisches Tief registriert, stiegen die Fallzahlen schon 2022 wieder sprunghaft an. So auch in Chemnitz, wo im gleichen Jahr laut polizeilicher Kriminalstatistik knapp 28 Prozent mehr solcher Delikte verzeichnet wurden.
Die weit verbreitete Praxis des allabendlichen Abschließens der Haupteingangstür kam jedoch nicht in Frage. Denn durch das verriegelte Schloss würde auch der vorgeschriebene, frei zugängliche Fluchtweg versperrt. Außerdem ist eine solche Vorgehensweise auch unkomfortabel für die Bewohner. Das Öffnen von der Wohnung aus über den bekannten „Summer“ geht in diesem Fall ebenfalls nicht. Besucher, die frühmorgens oder später am Tag klingeln, stehen dann vor verschlossener Haustür, selbst wenn der Türsummer – zumindest akustisch – eine Öffnung signalisiert. Die Entriegelung würde nur durch das direkte Entriegeln der Tür im Erdgeschoss funktionieren. Insbesondere Parteien in höhergelegenen Stockwerken sowie ältere oder gehbehinderte Personen stellt diese Praxis beim Empfang von Arzt-, Pflege- oder Lieferdiensten vor große Herausforderungen.
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Schutz und Bequemlichkeit
Mit dem selbstverriegelnden mechanischen Fluchttürschloss Mediator in Kombination mit einem elektrischen Türöffner konnte die SWG all diese Anforderungen auf einmal lösen. Fällt die Tür nun ins Schloss, wird sie automatisch auch verriegelt und bietet so Tag und Nacht hohen versicherungstechnischen Schutz vor Einbrechern und anderen ungebetenen Gästen. Trotz permanenter Verriegelung kann das Haus aber aufgrund der gemäß DIN EN 179 integrierten Panikfunktion jederzeit durch Betätigen des Innendrückers verlassen werden. Der zusätzlich im Türrahmen verbaute elektrische Lineartüröffner stellt sicher, dass sich die verriegelte Haustür auch bequem von der Wohnung aus über Betätigen des Tasters der Gegensprechanlage öffnen lässt.
Starkes Upgrade ohne hohen Installationsaufwand
Da das Mediator-System somit nur den Tausch zweier Komponenten erfordert, gestaltete sich auch die Installation vergleichsweise einfach. Im Gegensatz zu einem klassischen Motorschloss muss für die Inbetriebnahme des rein mechanischen Mediator-Schlosses nämlich kein extra Stromkabel ins Türblatt geführt werden. Auch der Einbau oder das Wechseln von Batterien ist nicht erforderlich. Es genügt, den E-Öffner im Türrahmen durch den Lineartüröffner zu ersetzen und an die im Normalfall dort bereits vorhandene Stromquelle anzuschließen.
Vorhandene Euro-Profilzylinder lassen sich in vielen Fällen weiterverwenden, was die Wirtschaftlichkeit zusätzlich erhöht. Auch die SWG hat dieses Konzept überzeugt. Von insgesamt rund 450 Objekten wurden bereits 350 Gebäude mit den Schlössern nachgerüstet, die übrigen Häuser sollen bald folgen.
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