10.10.2019 • TopstoryABBBrandschutzLichtbogenerkennung

High-tech-Schutz für alte Balken Historisches Rathaus in Dordrecht vor den Auswirkungen von Fehlerlichtbögen geschützt

Die Sicherheit in öffentlichen Gebäuden hat oberste Priorität; vor allem, wenn es um historische Gebäude mit Holzkonstruktionen geht. Aber die Ursache der Unsicherheit kann in der Elektro­installation verborgen sein, die leider allzu oft vergessen wird. Durch die Modernisierung der Elektroinstallation des Rathauses in Dordrecht ist das historische Gebäude nun gegen die Auswirkungen von Fehlerlichtbögen geschützt.

Ein Besuch im Rathaus von Dordrecht in den Niederlanden ist wie eine Zeitreise – in eine Zeit, in der der Strom noch nicht erfunden war. Heute sind viele der Gebäude noch immer die gleichen. Was sich geändert hat, ist der Betrieb dieser Gebäude. Ein Beispiel dafür ist die Elektroinstallation, die heute die Grundlage für alles im und um das Rathaus ist. Von Wifi im Ratssaal und Audio im Hochzeitssaal bis hin zur Beleuchtung der sechs Jahrhunderte alten Gefängniszellen auf dem Dachboden.

Trotz des Baujahres muss das historische Gebäude aus dem Jahr 1383 in jeder Hinsicht noch der Bauverordnung, der Anwendungsnorm NEN1010 (vergleichbar mit der deutschen DIN VDE 0100-420) und anderen Richtlinien entsprechen. In Punkten, in denen es keine Richtlinien, sondern Empfehlungen gibt, werden diese genau überwacht, und wenn nötig, wird der historische Charakter des Gebäudes berücksichtigt. Die Fehlerlichtbogenerkennung ist beispielsweise in der NEN1010 nicht zwingend vorgeschrieben, es gilt jedoch eine Empfehlung als anwendbare Schutzmaßnahme. Und aufgrund der voll hölzernen Dachbodenkonstruktion ist eine solche Lichtbogenerkennung kein überflüssiger Luxus, denn mehr als 30 Prozent der Brände entstehen durch Fehler in der Elektroinstallation. Ein Teil davon kann mit Hilfe des AFDDs verhindert werden.

Sicherheit als oberste Priorität
Die Gemeinde legt sehr großen Wert auf Sicherheit. Daher steht die vorbeugende Instandhaltung einschließlich aller weniger sichtbaren Technologien ganz oben auf der Agenda. Die in diesem Zusammenhang regelmäßig durchgeführten Inspektionen bieten die Möglichkeit, zu testen, ob die relevanten Gesetze und Vorschriften eingehalten werden. Während einer solchen Inspektion erwies sich der Gruppenschrank des Dachgeschosses als stark veraltet. Seit der Installation des Schrankes im Jahr 1985 hat es viele technische Änderungen gegeben. Mehr als 30 Jahre später ist es höchste Zeit für Innovationen.

Holzkonstruktionen erfordern ­besondere Aufmerksamkeit
Im Dachgeschoss, wo schwere Holzeichenbalken den Grundriss bestimmen, befindet sich das Kesselhaus des Rathauses. Die enge und vollständige Holzumgebung erfordert besondere Vorsicht. So ist die Erkennung von Fehlerlichtbögen aufgrund von Überstrom oder Kurzschluss unerlässlich.

Ein Beispiel dafür sind lose Drähte oder Kabel, die durch Berührung Funken oder Entladungen verursachen. Die Funken können das ionisierte Gas zwischen den Leitern mit einer Spannungsdifferenz entzünden. Dies wird von Fehlerstrom-Schutzschaltern oder Sicherungsautomaten nicht erkannt, so dass diese nicht abgeschaltet werden, woraus ein Fehlerlichtbogen resultiert. Bei einem solchen Lichtbogen wird viel Wärme freigesetzt, die wiederum einen Brand verursachen kann. Besonders in einer vollständig aus Holz gefertigten Umgebung ist dies ein hohes Risiko.

Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung (AFDD)
Um die historische Umgebung vor den Auswirkungen eines Fehlerlichtbogens zu schützen, entschied sich Gertenbach Elektro für eine Zusammenarbeit mit ABB, um die Installation im Dachgeschoss mit dem AFDD zu erneuern. Das Unternehmen arbeitet seit vielen Jahren mit ABB zusammen und ist mit der Qualität der Produkte sehr zufrieden – so auch mit dem AFDD. Die Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung mit integriertem Sicherungsautomat kann damit nicht nur Fehlerlichtbögen erkennen, sondern auch die Elektroinstallation gegen Kurzschluss und Überlast schützen.

Den AFDD S-ARC1 und S-ARC1 M gibt es mit einem Bemessungsschaltvermögen von 6 kA bzw. 10 kA. Für die Verbindung mit Kabeln oder Anschlussklemmen hat der AFDD gegenläufige Zylinder-Hub-Klemmen. Der kontinuierliche Selbsttest garantiert maximale Sicherheit und Kontinuität. Mit einer Prüftaste kann die korrekte Funktion der Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung jederzeit überprüft werden. Das AFDD-Portfolio wurde nun um einen AFDD mit FI/LS erweitert, welcher nun zusätzlich auch Fehlerströme gegen Erde erkennen kann.

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