Kostensparende Speichertechnologie für den europäischen Sicherheitsmarkt
Kostensparende Speichertechnologie für den europäischen Sicherheitsmarkt - nach jahrelang großem Erfolg auf dem nordamerikanischen Markt schickt sich das Unternehmen Pivot3 an neu...
Kostensparende Speichertechnologie für den europäischen Sicherheitsmarkt - nach jahrelang großem Erfolg auf dem nordamerikanischen Markt schickt sich das Unternehmen Pivot3 an neue Märkte zu erobern. Die Gesellschaft bringt ihre kostensparende Speichertechnologie nach Europa. GIT SICHERHEIT sprach für die Print-Ausgabe (Heft 10/10) mit Lee Caswell, dem Gründer und Marketingchef, mit Dieter Kondek, Vizepräsident für den Raum EMEA (Europe, Middle East, Africa) und Paul André de Jong, Geschäftsführer von Secura Systems, einem wichtigen Partner des Unternehmens, über Videospeicherung, über ausgemachte Hauptschwachpunkte der Industrie, Virtualisierung und die gemeinsamen Pläne für den europäischen Markt.
GIT-SICHERHEIT.de: Herr Caswell, geben Sie uns bitte zunächst einmal ein paar Eckdaten zum Verständnis Ihres Unternehmens?
L. Caswell: Wir haben Pivot3 im Jahr 2003 mit der Idee gegründet, dass eine revolutionäre skalierbare Architektur es ermöglichen würde, Standardhardware und spezielle Software mit großformatigen Datenspeichern hoher Bandbreite zu kombinieren. Alle Gründungsmitglieder sind IT-Veteranen von Firmen wie VMWare, Compaq und Adaptec. Wir haben beschlossen, unseren Fokus von Beginn an auf den Sicherheitsmarkt, speziell Videoüberwachung, zu legen.
Mit anderen Worten: Speicher für Video von Menschen, die Video wirklich verstehen?
L. Caswell: Genau. Es zeigt sich, dass diese Spezifizierung in der Überwachungsindustrie sehnsuchtsvoll erwartet wurde. Unsere Vertriebs- und Supportteams haben alle einen starken IT- und IP-Video-Background, während die meisten unserer System Engineers Experten für Speichersysteme sind, haben unsere Regionsvertriebsleiter allesamt Erfahrung in der IP-Videoindustrie gesammelt. Mit genau dieser Erfahrung sind wir der kompetente Partner in allen Phasen der jeweiligen Projekte.
Hat sich diese Spezialisierung auf ein Marktsegment ausgezahlt?
L. Caswell: Mit Sicherheit. Offensichtlich ist der Gesamtmarkt für Speicher in der Überwachung nicht so groß wie der für reine Datenspeicher, aber er wächst viel stärker und wird dies auch die nächsten fünf bis zehn Jahre tun. Heute ist Pivot3 bereits die Nummer Eins der IP iSCSI SAN-Speicherlieferanten für den Sicherheitsmarkt weltweit und unser Wachstum in diesem Sektor übertrifft das der Wettbewerber wie HP, Dell und EMC bei weitem.
Herr Kondek, nach dem Erfolg in Nordamerika nehmen Sie nun EMEA ins Visier?
D. Kondek: So ist es. Und in den letzten sechs Monaten haben wir mächtig an Fahrt gewonnen. Unsere Partner verstehen, dass Pivot3 ein Produkt ist, das entscheidend dazu beitragen kann, IP-Video-Projekte zu gewinnen. Wir haben bereits Projekte im Bereich Städteüberwachungen, Gefängnisse, ÖPNV, Logistikzentren und Supermarktketten mit Hunderten von Terabyte ausgestattet.
Was ist so besonders am Speichern von Videodaten?
D. Kondek: Videoüberwachungsdaten sind immer einzigartig und Videostreams kontinuierlich, daher ist die Bandbreite entscheidend. Außerdem schreiben Sie 99 % der Zeit auf die Platten und lesen nur ab und zu einmal. Videoüberwachung ist eine speicherhungrige Angelegenheit. Während man sagt, dass eine Datenbank mit 400 GB bereits sehr groß ist, sprechen wir bei Video in Kapazitäten von manchmal Hunderten von Terabyte. Über all dem steht, dass die Käufer und Endnutzer erwarten, dass die Streams und Aufzeichnungen hochgradig geschützt sind und die Systeme immer effizient arbeiten.
Der Speicher und auch die Kosten dafür spielen eine immens wichtige Rolle in einem IP-Videosystem...
L. Caswell: Richtig. Sie müssen berücksichtigen, dass bei modernen IP-Videosystemen der Speicher für etwa 40 % der Gesamtkosten verantwortlich ist. Die meisten Leute sind sich dessen nicht bewusst und es überrascht sie, wenn ich ihnen zeige, dass in EMEA die Gesamtspeicherkapazität im Jahr 2009 bei knapp 189 PB (189.000 TB) lag und für das Jahr 2013 ein weiterer Anstieg bis auf 947 PB erwartet wird. Die Hauptverursacher werden spezifische vertikale Märkte sein, unter anderem Regierungseinrichtungen, Polizei, Transport und Bildung, aber ebenso der Einzelhandel, Banken, Casinos und Spielhallen. Die Bedeutung von Überwachungskameras in diesen Bereichen wird stark zunehmen und flexible und hochskalierbare Speicherlösungen erfordern.
Was sind Ihrer Meinung nach die wunden Punkte des Marktes?
L. Caswell: Da mehr und mehr Kameras eingesetzt und in höheren Auflösungen betrieben werden und zudem auch noch viel länger aufgezeichnet wird, ist klar, dass immer mehr Festplattenspeicherplatz benötigt wird. Dadurch wird jedoch mehr Platz in Racks, mehr Kühlung und folglich mehr Strom benötigt. Alles in allem steigen dadurch die Gesamtkosten für den Betrieb der Speicher.
D. Kondek: Absolut richtig, und es wird erwartet, dass Daten immer verfügbar sind. Da die Systeme somit immer komplexer werden, aber der Widerstand gegenüber teurer Redundanz der IT in Videoüberwachungsprojekten wächst, fühlen sich viele Verkäufer traditioneller Videoüberwachungssysteme von neuen Technologien und den damit verbundenen Support und Implementierungskosten überrollt. Den hierdurch entstehenden Bedarf an kostengünstigen, skalierbaren und zukunftsfähigen Lösungen decken wir mit unseren Produkten ab.
Inwiefern ist Pivot3 anders?
L. Caswell: Pivot3 ist der erste und einzige Hersteller von Speichersystemen, der kostenlose virtuelle Server auf seinen Maschinen mit anbietet. Durch die Aufteilung der reichlich verfügbaren Rechenleistung können wir die Videomanagementapplikationen auf der selben Hardware laufen lassen wie die Speicherapplikation.
Also hilft die Virtualisierung, Kosten zu sparen?
L. Caswell: Ja, sie hilft enorm dabei. Wir reduzieren nicht nur die Anschaffungskosten der Server um bis zu 25 %, sondern um bis zu weitere 20 % durch die Eliminierung geclusterter Server. Auch die Betriebskosten werden deutlich gesenkt. Da wir weniger Server benötigen, sinkt der Bedarf an Kühlung, Platz im Rack und Strom um jeweils etwa 40%. Virtuelle Systeme sind viel widerstandfähiger und unser eingebautes Fail-Over reduziert drastisch die Supportkosten. Bei Pivot3 ist das Gesamtsystem auf mehrere Maschinen verteilt und trotzdem einfach zu skalieren und zu konfigurieren. Es ist sichergestellt, dass Speichererweiterungen bei laufender Aufzeichnung stattfinden können. Weitere Pluspunkte sind, dass das System keinen „Single Point of Failure" besitzt und die „selbstheilende" Architektur die Anwendungen am Laufen hält.
Aber diese Kostenreduktion bedingt doch eine verminderte Performance?
D. Kondek: Nicht im Geringsten, das Gegenteil ist der Fall. Abgesehen davon, dass unsere Geräte das Konfigurationsrisiko reduzieren, senken wir durch die Einführung der virtuellen Server Energiebedarf und Kosten um 40 %. Wir bieten dem Markt eine weit bessere Lösung durch das intergrierte Fail-Over, globales Sparing und automatische Lastverteilung der Videoströme über alle Geräte in einem Pivot3-Array. Die Ergebnisse sind atemberaubend.
P. de Jong: Genau deshalb ist Secura Systems so begeistert, Pivot3 in DACH, Benelux und Zentraleuropa zu vertreten. Mit Pivot3 sind wir in der Lage, eine kosteneffektive, einfach zu verwaltende und skalierbare Lösung anzubieten, die die Hauptschwachpunkte der bestehenden Sicherheitslösungen abstellt.
Was sind Ihre Zukunftspläne für Europa?
D. Kondek: In den letzten sechs Monaten haben wir ein Team für EMEA aufgebaut, das aus Experten sowohl für IT als auch für Video besteht. Wir haben regionale Vertriebsleiter und Systemingenieure in Südeuropa, Großbritannien und Skandinavien, während Secura Systems DACH, Benelux und Zentraleuropa mit einem Team aus Vertrieb und Support Engineers betreut, das aber vollständig in unser EMEA-Team integriert ist. Das EMEA-Team zielt darauf ab, die bestmögliche Hilfe bei Projekten und Konfigurationen zu bieten; Systemdesign wie technischen Support, Training und On-site-Kommissionierung. Es wird von unserem Team in Houston unterstützt, das mit Labors, Speicherkonfigurationen und Kamerasimulatoren aufwarten kann. Wir sind hier, um Integratoren zu helfen, unsere Message an die Endnutzer weiterzugeben und gemeinsam Projekte zu gewinnen.
EMEA ist also ein zentraler Markt für Sie?
D. Kondek: Das ist es definitiv. Wir haben hohe Erwartungen und Ziele für den EMEA-Markt definiert. Wir freuen uns darauf, unsere Präsenz hier zusammen mit unseren Partnern zu erweitern.
P. de Jong: Derzeit arbeiten wir an der Lokalisierung der Produktdatenblätter, A&E-Spezifikationen und des Technologieüberblicks in einige europäische Sprachen und starten bald mit einer Reihe von Aktivitäten inklusive Webinars, Roadshows, Partnerveranstaltungen und Ausstellungen. Der Markt wird in naher Zukunft noch eine Menge von Pivot3 hören. Es gibt jedoch schon jetzt einen riesigen Info-Bedarf aus dem Markt. Nicht zuletzt deshalb suchen wir als Secura Systems quasi ‚ab gestern‘ Vertriebsmitarbeiter für die DACH-Region, unter anderem eben auch für die Produkte von Pivot3, die erfahren sind im Bereich IP-Video, CCTV und Sicherheitstechnik.
Meine Herren, vielen Dank für dieses Interview zum Titelthema dieser Ausgabe.
Business Partner
Pivot3Spring, TX 77379
6605 Cypresswood Drive
Deutschland
Meist gelesen
General Product Safety Regulation (GPSR): Was regelt sie und welche Akteure müssen sich damit befassen?
Neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ab 13.12.2024: Wichtige Änderungen und Anforderungen für Verbraucherprodukte
Vieles ist noch ungeklärt: Justizvollzug als Bestandteil der kritischen Infrastruktur
Ein Beitrag von Wilfried Joswig, Geschäftsführer beim Verband für Sicherheitstechnik VfS.
Phoenix: der erste Barfuß-Sicherheitsschuh auf dem Markt
Baak bringt mit "Phoenix" nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit den ersten Barfuß-Sicherheitsschuh auf den Markt.
Globale Konzernsicherheit bei der BMW Group
CSO Alexander Klotz ist für die globale Konzernsicherheit bei BMW Group zuständig. GIT SICHERHEIT hat sich mit ihm über Aufgaben und potentielle Bedrohungen unterhalten.
Coded Processing: Funktionale Sicherheit ohne spezielle Hardware ermöglichen
Im Interview mit GIT SICHERHEIT erläutern Claudio Gregorio (Innotec) und Martin Süßkraut (Silistra Systems) wie die Technologie funktioniert.