Lithium-Akkus gemäß VDMA-Einheitsblatt sicherer lagern
Lithium-Ionen-Akkus überzeugen mit ihrer hohen Energiedichte und Leistungsfähigkeit. Doch neben diesen Vorteilen haben sie auch einen Nachteil: Bei technischen Defekten oder unsachgemäßem Handling können sie Brandgefahren bergen. Das Brandrisiko kann insbesondere dann steigen, wenn beschädigte Zellen geladen werden. Deshalb sollten die Energiespeicher in speziellen Sicherheitsschränken gelagert und geladen werden, wie etwa in den hier vorgestellten Modellen der Firma Asecos

Sicherheitsschränke zum Lagern und Laden von Lithium-Akkus sind in der Lage, durch Batterien verursachte Brände im Schrank für einen begrenzten Zeitraum zu kontrollieren. Eine solche Brandentwicklung beginnt typischerweise damit, dass sich beschädigte Zellen selbst erhitzen – ein Phänomen, das als Thermal Runaway (thermisches Durchgehen) bekannt ist: Ist eine von der Zellchemie abhängige Temperatur erreicht, schmilzt der Separator und es kommt zum inneren Kurzschluss. Eine kurze, aber heftige Kettenreaktion mit benachbarten Zellen ist die Folge. Um bei einem solchen Szenario Schutz zu bieten, hat die Firma Asecos die Ion-Line Sicherheitsschränke konstruiert, deren Modelle Pro und Ultra nun auch gemäß VDMA 24994:2024-08 zertifiziert sind.
Die neue Prüfgrundlage nach VDMA 24994:2024-08
Das VDMA-Einheitsblatt 24994:2024-08 beschreibt einheitliche Prüfanforderungen für feuerwiderstandsfähige Sicherheitsschränke zum Lagern und Laden von Lithium-Akkus. Gemeinsam mit den etablierten Feuerwiderstandsprüfungen von außen nach innen (gemäß DIN EN 14470-1) und innen nach außen (in Anlehnung an die DIN EN 1363-1) definiert es den aktuellen Stand der Technik für sichere Batterieladeschränke. Zu den VDMA-Prüfanforderungen gehört auch ein Realbrandversuch mit im Schrank eingelagerten Batterien, die in den Zustand des Thermal Runaway versetzt werden: Durch gezieltes Erhitzen dieser Batterien kommt es zu einer Kettenreaktion, bei der die Zellen ausgasen, sich entzünden und teilweise explosionsartig zerplatzen. Dabei können kurzzeitig Temperaturen von über 700 °C im Schrank entstehen. Damit erzeugt die Prüfung ein Worst-Case-Szenario. Um die Prüfung zu bestehen, muss die Gesamtkonstruktion des Schrankes dem vollständigen Durchreagieren der Zellen standhalten, ohne dass Flammen oder Splitter austreten.
Im Anschluss folgt ein Audit der Produktionsstätte, erst dann werden die Schränke zertifiziert. Nur die Zertifizierung stellt die Konformität der Prüfung und des Produktes gemäß VDMA 24994:2024-08 sicher. Zertifizierte Akku-Ladeschränke wie der Ion-Line Pro und Ultra tragen daraufhin eine Zertifizierungsmarke.
Der doppelte Brandschutz als Sicherheitsgrundlage
Typ-90-Sicherheitsschränke erfüllen die baulichen Anforderungen für feuerbeständig abgetrennte Bereiche (F90) und sind diesen gleichwertig. Sie sind somit eine sichere Wahl zum Lagern und Laden von Lithium-Akkus. Da aber hierbei die potenzielle Gefahr von einem Akku-Brand im Inneren des Schrankes ausgeht, sollten Sicherheitsschränke zum Lagern und Laden der Akkus zusätzlich zum Nachweis der Feuerwiderstandsfähigkeit von außen auch eine Brandprüfung des Innenraums über 90 Minuten absolviert haben, zum Beispiel in Anlehnung an die DIN EN 1363-1. Sie ist das Mindestmaß an Sicherheit, das von einem Hersteller ebenfalls bestätigt werden sollte. Bei den Ion-Line Modellen ist dies der Fall, weshalb sie doppelten Brandschutz bieten – von außen nach innen und von innen nach außen.

Die Sicherheitsfeatures der Ion-Line-Linie
Die mitunter wichtigsten Sicherheitsfeatures für Batterieladeschränke sind Branddetektion und Alarmweiterleitung. Gerade wenn der Schrank unbeaufsichtigt ist, also vor allem nachts oder am Wochenende, ist eine Alarmweiterleitung an eine zentrale Leitstelle oder ausgewählte Rufnummern unverzichtbar. Nur so kann ein potentieller Schaden frühzeitig erkannt werden.
Die Modelle von Asecos sind darüber hinaus mit einem Transportsockel und schnelllösenden Steckverbindungen ausgestattet und können somit schnell evakuiert werden. Je nach Situation können Einsatzkräfte selbst entscheiden, ob sie den Sicherheitsschrank direkt vor Ort löschen oder ins Freie transportieren und den Einsatz dorthin verlagern. Integrierte Steckdosenleisten schalten sich bei einem Brand automatisch ab, um sofort alle Ladevorgänge zu beenden und zusätzliche Hitzeentwicklung zu vermeiden. Geprüfte, isolierte Fachböden mit Brandschutzmaterial verhindern eine Brandausbreitung, die sogenannte Propagation, und begrenzen das Feuer damit auf eine Lagerebene. Eine überarbeitete Türkonstruktion mit 3-Punkt-Verriegelung sorgt bei allen Pro- und Ultra-Modellen für eine höhere Widerstandsfähigkeit im Fall eines Brandereignisses im Schrank-Innenraum. Beide Varianten verfügen darüber hinaus über einen Anschluss für eine bauseitige Rauchgasabführung.
Der Schrank Ultra der Ion-Line, welcher auch GS-zertifiziert ist, bietet das höchste Sicherheitslevel zum Lagern und Laden von Lithium-Akkus der mittleren Leistungsklasse. Er ist außerdem von der Zertifizierungsstelle ECB als erster Sicherheitsschrank dieser Art mit der höchsten Schutzklasse nach VDMA 24994:2024-08 – I/O90 – ausgezeichnet worden.
