Sicherheitshelme: Integrierter Chip liefert medizinische Notfalldaten für Ersthelfer

Der Helmspezialist Schuberth erweitert die Funktionalität seiner Arbeitsschutz- und Feuerwehrhelme. Dafür integriert das Unternehmen aus Magdeburg die sogenannte Help the Helpers-Technologie (HTH) des schwedischen Safe Tech Unternehmens Twiceme in zwei Helmmodelle aus dem Bereich Arbeitsschutz und drei Helmmodelle aus dem Bereich Feuerwehr. Die Integration der HTH-Technologie ermöglicht es den Nutzern, ihre medizinischen Notfalldaten auf ihren Helm hochzuladen und dort lokal zu speichern.

Die „Goldene Stunde“, so bezeichnet man in der Notfallmedizin die ersten 60 Minuten nach einem Unfall. Danach, so besagt das Konzept, sinken die Überlebenschancen einer Verunfallten oder verwundeten Person entscheidend. Natürlich spielen dabei eine ganze Reihe weiterer Faktoren eine Rolle, jedoch lässt sich im Allgemeinen sagen: Je weniger Zeit zwischen Unfall und Behandlung liegen, desto besser. Doch Zeit ist natürlich nicht alles. Mindestens ebenso wichtig können z. B. Informationen zur bestehenden Vorerkrankungen oder die Blutgruppe sein.

Damit diese Informationen für Außenstehende noch zugänglich sind, wenn die Betroffenen diese nicht mehr veräußern können, hat das schwedische Unternehmen Twiceme eine Art digitale Hundemarke entwickelt. Verunfallten Arbeits- oder Feuerwehrkräften, die mit entsprechenden Helmen von Schuberth ausgerüstet sind, steht dank der Partnerschaft mit Twiceme nun die HTH-Technologie als weiteres Tool zur Verbesserung der persönlichen Sicherheit zur Verfügung.

 

NFC-Chip und HTH-Technologie liefern medizinische Notfalldaten für Ersthelfer

Die HTH-Technologie wurde entwickelt, um es Umstehenden zu ermöglichen, zu Helfern zu werden, indem zentrale Informationen über eine verunfallte Person bereitgestellt werden. Zu den hinterlegbaren Informationen zählen beispielsweise medizinische Informationen über Vorerkrankungen, Versicherungsinformationen, Telefonnummern von Angehörigen, Koordinaten und einiges mehr. Welche Informationen letztlich hinterlegt und damit potentiell für Außenstehende zugänglich gemacht werden, entscheidet der Nutzer dabei selbst, bevor er diese bequem über die Twiceme-App auf den Helm hochlädt. Wird der Helm z. B. am Ende einer Arbeitsschicht abgelegt, lassen sich diese Daten genauso bequem wieder entfernen. Da die entsprechenden Daten nur lokal hinterlegt sind und kein weiterer Austausch stattfindet, ist somit auch ein Maximum an digitaler Sicherheit für Nutzer gewehrleistet.

Grundlage der Technologie ist ein sogenannter Near-Field-Communication- oder kurz NFC-Chip. Dieser basiert auf der RFID-Technik und wird z. B. beim kontaktlosen Bezahlen eingesetzt. Die Technologie steckt zudem in jedem handelsüblichen Smartphone. Der Chip selbst benötigt weder eine Batterie noch eine Funkverbindung wie beispielsweise WLAN. Die Stelle, an der der Chip verbaut ist, wird durch ein entsprechendes Symbol markiert. Über die Twiceme-App oder eine andere NFC-Lese-App können dann die entsprechenden Daten sofort und unkompliziert ausgelesen werden, was es Ersthelfern erleichtert, schnell und richtig zu handeln.


Partnerschaft mit Twiceme für erweiterte Funktionalität bei Arbeitsschutz- und Feuerwehrhelmen

„Unsere Mission ist es, sowohl in industriellen Umgebungen als auch in Feuerwehreinsätzen den besten Kopfschutz abzuliefern, damit die Arbeit sicher und effizient erledigt werden kann. Die Partnerschaft kommt zu einer Zeit, in der die Anforderungen an hochwertige Schutzausrüstung immer komplexer werden. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Grenzen der persönlichen Schutzausrüstung zu verschieben und die Funktionalität bei Arbeitsschutz- und Feuerwehrhelmen zu erweitern. Die Partnerschaft mit Twiceme wird es uns ermöglichen, unsere Produkte mit der HTH-Technologie auf ein neues Niveau zu heben und Lösungen anzubieten, die diesen Anforderungen gerecht werden“, so Florian Brunk, Bereichsleiter Arbeitsschutz & Feuerwehr bei Schuberth.

Umgekehrt bedeutet die Partnerschaft für Twiceme die Erschließung neuer Märkte und die Möglichkeit dort neue Sicherheitsstandards zu setzen, wie CEO Christian Connolly betont: „Das Engagement von Schuberth für professionellen Kopfschutz passt perfekt zu unserer eigenen Vision von Twiceme. Mit der gemeinsamen Reichweite von Schuberth und Twiceme in der Industrie und im Rettungswesen haben wir eine bemerkenswerte Möglichkeit geschaffen, die persönliche Sicherheit in schwierigen Umgebungen zu verbessern.“

Bisher haben die Magdeburger die Arbeitsschutzhelmmodelle Cross Up und Cross Guard mit der Technologie von Twiceme ausgestattet. Auf Seiten der Feuerwehrhelme sind es die Modelle F300, F220 und F130. Man darf gespannt sein, wie die Partnerschaft weitergeführt wird.

Das Modell F300 mit deutlich sichtbarem Twiceme-Logo. © JP Gansewendt
Das Modell F300 mit deutlich sichtbarem Twiceme-Logo. © JP Gansewendt

Business Partner

Schuberth GmbH

Stegelitzer Str. 12
39126 Magdeburg
Deutschland

Kontakt zum Business Partner







Meist gelesen

Photo
11.03.2024 • TopstorySafety

Die Zukunft der Gefahrstofflagerung

„Cemo“ dieser Name steht seit über 60 Jahren für sicheres Lagern, Fördern und Dosieren. Doch gerade in der Gefahrstofflagerung ist durch den massiven Einsatz von Lithium-Akkus in praktisch allen Wirtschaftsbereichen vieles in den vergangenen Jahren in Bewegung geraten. Zugleich mangelt es gegenwärtig an einer übergreifenden und verbindlichen Norm, wenn es z. B. um die Prüfanforderungen für feuerwiderstandfähige Lagerschränke für abnehmbare Lithium-Ionen-Batterien geht. Ein Umstand, der nicht zuletzt auf Verbraucherseite für viel Unsicherheit sorgt. Daher hat GIT SICHERHEIT Eberhard Manz, Managing Director und Geschäftsführer, sowie Jonas Sigle, Produktentwickler bei Cemo zum Interview gebeten.