

„Brand-Schutz" - diesmal ganz anders interpretiert. Nachfolgend wird keine Anlage beschrieben, die vor Feuer schützt, sondern eine intelligente Lösung, die im Allerheiligsten der Marke Adidas ihren (Sicherheits-) Dienst tut. Denn am Sitz der Konzernzentrale wurde 2006 auch das Adi Dassler Brand Center (ADBC) fertig gestellt. Im Bericht „Seitfallzieher" (GIT SICHERHEIT berichtete in Heft 12/09, Seite 36 sowie online unter www.git-sicherheit.de/topstories/security/seitfallzieher) berichteten wir über die Zutrittsregelung. Wichtiger Teil des Projekts hier beim ADBC war Dämpftechnik von Dictator.
Ein ungewöhnliches Bauwerk, das da vom Wiener Architekturbüro Querkraft kreiert wurde. Adidas hatte die Aufgabe gestellt, dass „die Architektur des Gebäudes den permanenten Werten der Marke folgen soll". Das auch „Schwarzer Kristall" genannte Gebäude ist ca. 160 x 70 m groß. Von außen ist bei Tag lediglich ein homogener schwarzer Glasbaukörper sichtbar, in dem nicht einmal Türen erkennbar sind. Der Innenbereich sollte möglichst frei von störenden Stützen sein, damit er sich problemlos an die verschiedenen Veranstaltungen anpassen läßt. Daher wurde von Querkraft auch eine „Box in der Box"-Konstruktion gewählt. Die Innenbox besteht aus Beton-Fertigteilen, die Außenbox ist ein Glas-Stahlbau, wobei beides statisch voneinander getrennt wurde. Querkraft beschreibt die Problematik wie folgt: „Die technische Herausforderung bei der Planung der Fassade lag in einer einheitlichen, transparenten, fugenlosen, wie ein Glassturz über alle Präsentations-, Lager- und Erschließungsflächen gestülpten Gebäudehülle. Der „Schwarze Kristall" sollte eine scharfkantige, glatte und transparente Großform ohne Dehnfugen oder Abschnittsbildungen sein."
Spezieller Anwendungsfall
Eine konventionell am Dach (ca. 10.000 m²) befestigte Fassade schied aus, da bereits geringe Temperaturveränderungen zu einer beträchtlichen Ausdehnung des Daches führen. Diese architektonische, technische und finanzielle Herausforderung wurde schließlich mit Hilfe von Dämpfern des Unternehmens Dictator gelöst. Sie wurden zwischen dem Kopfpunkt des Fassadenstehers und der Stahlkonstruktion des Daches eingebaut und gleichen ohne aufwendige Regelungstechnik Auswirkungen von Temperaturunterschieden und Windlasten aus. Die Anforderungen an die Dämpfer, die in beide Richtungen wirken müssen, waren außergewöhnlich: ein Verfahrweg pro Minute 1 mm bei einer Belastung von 5.000 N musste realisiert werden, zudem geringstmöglicher Leerhub und dazu Toleranzen im 1/100-Millimeterbereich.
Dictator entwickelte speziell für diesen Anwendungsfall einen hydraulischen Dämpfer, der Temperaturveränderungen und dauerhafte Windlasten ausgleicht, bei kurzfristigen Windstößen jedoch wie eine starre Verbindung zwischen Fassade und Dach wirkt. Fast 100 Stück dieser Dämpfer sorgen praktisch wartungsfrei Tag für Tag im Brand Center für ein perfektes und imposantes Auftreten von Adidas. Kati Wilhelm als Trägerin der drei Streifen wird in diesem Winter sicherlich wieder viele Treffer erzielen - die Macher des Brand Centers haben mit der intelligenten Fassade-Dach-Lösung bereits jetzt „mitten ins Schwarze" getroffen.
Meist gelesen

DORA-Compliance im Finanzsektor: Wie PIAM-Lösungen von ID-ware die physische Sicherheit stärken
Wie eine Physical Identity & Access Management (PIAM)-Plattform Finanzorganisationen bei der Umsetzung von DORA unterstützen kann

Zutritt steuern, Werte schützen – Schließtechnik für Kulturstätten
Öffentlich zugängliche Kulturinstitutionen sind mit unschätzbaren materiellen und immateriellen Werten ausgestattet.

Energieversorgung von Druckerhöhungsanlagen: Neue Anforderungen nach DIN 14462
Mit der Ausgabe 07/2023 ist die DIN 14462 erheblich umfangreicher geworden und umfasst nun 75 statt zuvor 41 Seiten. Sven Elsner, bei Minimax Moblile Services, hat sich die Neuerungen genauer angesehen

Frogblue International Partner Conference 2025: Innovationen und Zukunftsvisionen
Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch von Innovationen, Strategien und Zukunftsvisionen im Bereich der Gebäudeautomation und Zutrittskontrolle bis hin zu Einblicken in Kameratechnik.

VIP-Interview: Andreas Maack, Chief Security Officer bei Volkswagen
GIT SICHERHEIT im Interview mit Andreas Maack, Leiter Konzern Sicherheit & Resilienz und Chief Security Officer der Volkswagen AG.