21.01.2010 • TopstoryDictator

Treffer ins Schwarze

„Brand-Schutz" - diesmal ganz anders interpretiert. Nachfolgend wird keine Anlage beschrieben, die vor Feuer schützt, sondern eine intelligente Lösung, die im Allerheiligsten der M...

„Brand-Schutz" - diesmal ganz anders interpretiert. Nachfolgend wird keine Anlage beschrieben, die vor Feuer schützt, sondern eine intelligente Lösung, die im Allerheiligsten der Marke Adidas ihren (Sicherheits-) Dienst tut. Denn am Sitz der Konzernzentrale wurde 2006 auch das Adi Dassler Brand Center (ADBC) fertig gestellt. Im Bericht „Seitfallzieher" (GIT SICHERHEIT berichtete in Heft 12/09, Seite 36 sowie online unter www.git-sicherheit.de/topstories/security/seitfallzieher) berichteten wir über die Zutritts­regelung. Wichtiger Teil des Projekts hier beim ADBC war Dämpftechnik von Dictator.

Ein ungewöhnliches Bauwerk, das da vom Wiener Architekturbüro Querkraft kreiert wurde. ­Adidas hatte die Aufgabe gestellt, dass „die Architektur des Gebäudes den permanenten Werten der Marke folgen soll". Das auch „Schwarzer Kristall" genannte Gebäude ist ca. 160 x 70 m groß. Von außen ist bei Tag lediglich ein homogener schwarzer Glasbaukörper sichtbar, in dem nicht einmal Türen erkennbar sind. Der Innenbereich sollte möglichst frei von störenden Stützen sein, damit er sich problemlos an die verschiedenen Veranstaltungen anpassen läßt. Daher wurde von Querkraft auch eine „Box in der Box"-Konstruktion gewählt. Die Innenbox besteht aus Beton-Fertigteilen, die Außenbox ist ein Glas-Stahlbau, wobei beides statisch voneinander getrennt ­wurde. Querkraft beschreibt die Problematik wie folgt: „Die technische Herausforderung bei der Planung der Fassade lag in einer einheitlichen, transparenten, fugenlosen, wie ein Glassturz über alle Präsentations-, Lager- und Erschließungs­flächen gestülpten Gebäudehülle. Der „Schwarze Kristall" sollte eine scharfkantige, glatte und transparente Großform ohne Dehnfugen oder Abschnittsbildungen sein."

Spezieller Anwendungsfall

Eine konventionell am Dach (ca. 10.000 m²) befestigte Fassade schied aus, da bereits geringe Temperaturveränderungen zu einer beträchtlichen Ausdehnung des Daches führen. Diese architektonische, technische und finanzielle Herausforderung wurde schließlich mit Hilfe von Dämpfern des Unternehmens Dictator gelöst. Sie wurden zwischen dem Kopfpunkt des Fassadenstehers und der Stahlkonstruktion des Daches eingebaut und gleichen ohne aufwendige Re­gelungstechnik Auswirkungen von Temperaturunterschieden und Windlasten aus. Die Anforderungen an die Dämpfer, die in beide Richtungen wirken müssen, waren außergewöhnlich: ein Verfahrweg pro Minute 1 mm bei einer Belastung von 5.000 N musste realisiert werden, zudem geringstmöglicher Leerhub und dazu Toleranzen im 1/100-Millimeterbereich.

Dictator entwickelte speziell für diesen Anwendungsfall einen hydraulischen Dämpfer, der Temperaturveränderungen und dauerhafte Windlasten ausgleicht, bei kurzfristigen Windstößen jedoch wie eine starre Verbindung zwischen Fassade und Dach wirkt. Fast 100 Stück dieser Dämpfer sorgen praktisch wartungsfrei Tag für Tag im Brand Center für ein perfektes und imposantes Auftreten von Adidas. Kati Wilhelm als Trägerin der drei Streifen wird in diesem Winter sicherlich wieder viele Treffer erzielen - die Macher des Brand Centers haben mit der intelligenten Fassade-Dach-Lösung bereits jetzt „mitten ins Schwarze" getroffen.

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