Was bringen moderne ­Kameras im Öffentlichen ­Personennahverkehr?

Gerade in den letzten Monaten und Wochen ist das Thema Sicherheit im ­Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und damit auch das ­Thema Videobeobachtung ­wieder verstärkt ins Augenm...

Gerade in den letzten Monaten und Wochen ist das Thema Sicherheit im ­Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und damit auch das ­Thema Videobeobachtung ­wieder verstärkt ins Augenmerk der deutschen Presse und Politik gerückt.

Während einerseits immer mehr Fahrgäste auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, steigt andererseits auch das Potenzial für Sicherheitsvorfälle, wie Vandalismus, Taschendiebstahl oder Gewalthandlungen. Verkehrsbetriebe reagieren, indem unter anderem die Videobeobachtung ausgebaut wird. Der verstärkte Einsatz von Videokameras zeigt dabei erste Ergebnisse, wie kürzlich der Senat von Berlin in einer Statistik veröffentlichte.

Laut des Senats von Berlin ist der Ausbau der Videoüberwachung bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ein Grund für den Rückgang von Gewalttaten. Auch der bayrische Innenminister Joachim Herrmann beschäftigt sich mit dem Thema Sicherheit im ÖPNV und forderte vor kurzem eine flächendeckende Videoüberwachung in allen bayerischen Großstädten. Als Vorbild nannte Herrmann die Landeshauptstadt München. Aber auch Bundesverkehrsminister Ramsauer betont immer wieder die Wichtigkeit von Sicherheit und Sicherheitstechnik im ÖPNV. Um diese zu gewährleisten, unterstützt der Bund die Länder finanziell beim Ausbau der Sicherheitstechnik. Vor allem im städtischen Raum kommt den öffentlichen Verkehrsmitteln dabei große Bedeutung zu: Für viele Städte ist es essentiell, den ÖPNV als Alternative für Pendler interessanter und ihre Beförderungssysteme attraktiver zu gestalten.

Videobeobachtung ist für Verkehrsbetriebe dabei kein neues Thema, im Gegenteil. Analoge Kameras sind bereits seit einiger Zeit im Einsatz, der Trends geht jedoch vermehrt in Richtung digitale Systeme. Analoge Überwachung konzentriert sich zumeist auf die forensische Bearbeitung der Videobilder - also beispielsweise die Täteridentifizierung. IP-Kameras bieten dagegen zahlreiche weitere Möglichkeiten und können problemlos auch in bestehende Systeme integriert werden.

IP-Kameras speziell für den Transportsektor
Im Vergleich zu analogen Kameras ist die hohe Auflösung aktueller Netzwerk-Kameras ein maßgeblicher Pluspunkt. Aber auch aufgrund der einfachen Installation und Integration in das allgemeine Sicherheitssystem für Bahnhöfe, Terminals und wichtige Infrastrukturen sind IP-Kameras ideal zur Transportüberwachung geeignet.

Ein großer Vorteil der IP-Kameras ist zudem der Fernzugriff auf Live-Videobilder und -Ton. Generell ermöglicht IP-Videoüberwachung, dass Sicherheitspersonal und Management von überall auf Echtzeit-Videobilder zugreifen können, beispielsweise auch von mobilen Geräten. So lassen sich schneller Entscheidungen treffen, Vorfälle priorisieren und rascher Hilfe organisieren. Heute ist die Live-Bild-Übertragung mit 25 Bildern pro Sekunde kein Problem mehr. So wird beispielsweise ein Angriff auf eine Person viel schneller bemerkt und das Sicherheitspersonal oder die Polizei kann schneller eingreifen oder helfen. Auch die GPS-Integration, die das Verfolgen eines Busses oder Zugs auf einer digitalen Karte ermöglicht, ist eine hilfreiche Funktion für die Systemüberwachung.

Im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs gibt es spezielle Anforderungen an die Kameras. Das betrifft beispielsweise die Zertifizierbarkeit und die langfristige Lieferverfügbarkeit. Bei der Installation eines Überwachungssystems müssen die Betreiber umfangreiche EN-Normen erfüllen. Axis Communications, Marktführer im Bereich Netzwerk-Video, arbeitet seit Jahren in diesem Bereich mit Verkehrsbetrieben und Betreibern von öffentlichen Verkehrsmitteln zusammen und entwickelte daraus eine Reihe von Kameras und Lösungen, die genau auf die speziellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Beispielsweise, um neben Bahnsteigen und Einstiegszonen auch Ein- und Ausgänge, Wartehallen oder Geschäfts- und Parkzonen zu überwachen. Wärmebildkameras helfen, auch große und unübersichtliche Grundstücke effizient zu überwachen, wie den Parkbereich einer Busflotte.

Kameras in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen oftmals eine Menge aushalten. Bei Axis kennzeichnet diese Netzwerk-Kameras der Zusatz "-R" für "rugged". Diese sind besonders für raue Bedingungen geeignet und halten Vibrationen, Erschütterungen, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen stand. Funktionen wie der automatische Manipulationsalarm, Schutz gegen Spannungsspitzen oder Batteriesicherung, um kurze Stromausfälle, wenn nötig, zu überbrücken, gewährleisten einen unterbrechungsfreien Betrieb

Videobeobachtung der Berliner ­Verkehrsbetriebe (BVG)
Allein in der deutschen Hauptstadt Berlin leben rund 3,5 Millionen Einwohner. Viele von ihnen nutzen täglich die öffentlichen Verkehrsmittel der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). So befördern die BVG allein mit ihren U-Bahnen täglich 1,5 Millionen Fahrgäste. Doch die Schattenseite dieser urbanen Entwicklung sind Delikte wie Vandalismus, Taschendiebstahl oder Gewalthandlungen.

Die Berliner Verkehrsbetriebe reagieren auf diese Entwicklungen unter anderem mit der Modernisierung der Sicherheitsvorkehrungen auf den Bahnhöfen und in den U-Bahnen. Derzeit werden 21 Stationen mit Netzwerk-Kameras von Axis Communications ausgestattet. „Wir wählten die Bahnhöfe, die nun mit den neuen Kameras ausgestattet werden, ganz gezielt aus. Wie verwinkelt sind die Bahnhöfe? Wo sind viele Menschen unterwegs? Diese und noch viele andere Fragen waren dabei für uns wichtig", erklärt Ingo Tederahn, Sicherheitschef bei der BVG. Alle Bilder laufen in der BVG-Sicherheitszentrale in Kreuzberg ein. Hier sitzen rund um die Uhr sechs BVG-Mitarbeiter und ein Polizeibeamter vor den Monitoren. „Seit September 2012 können alle Kameras auch 48 Stunden lang speichern. Dies erleichtert unsere Arbeit enorm", so Tederahn.
Mittlerweile sorgen in Berlin mehr als 670 Kameras für die Sicherheit der Fahrgäste der BVG. In diesem Jahr sollen noch weitere installiert werden.

Daten für diesen Artikel wurden u. a. zur Verfügung gestellt von Jan Engelschalt, Business Development Manager Transportation und Silke Stumvoll, PR Specialist bei Axis Communications. info-de@axis.com

 

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