Was ist eigentlich Safety over IO-Link
Schon lange hatten Nutzer von IO-Link nach einer Lösung gesucht, um die gestellten Anforderungen an die funktionale Sicherheit nach EN ISO 13849 mit IO-Link umzusetzen. In einem er...
Schon lange hatten Nutzer von IO-Link nach einer Lösung gesucht, um die gestellten Anforderungen an die funktionale Sicherheit nach EN ISO 13849 mit IO-Link umzusetzen. In einem ersten Schritt gab es bislang nur die Möglichkeit, die Aktorik über eine separate Versorgungsspannung abzuschalten ( Port class „B“, PIN2, 5), also das komplette Modul spannungsfrei zu schalten. Heute lautet die Antwort: Safety over IO-Link von Balluff!
Das integrierte Sicherheitskonzept ist die konsequente Weiterentwicklung der IO-Link-Philosophie. Es baut als einzige weltweit verfügbare Technologie auf den bewährten Standards IO-Link und PROFIsafe auf. Dabei nutzt es die grundlegenden IO-Link-Vorteile wie einfacher Datentransport und Informationsaustausch, hohe Flexibilität und universelle Einsetzbarkeit nun auch für sicherheitsgerichtete Signale. Safety over IO-Link vereint Automation und Sicherheit in einem System und steht für effiziente Sicherheitskonzepte in einem System. Das Besondere: Die Funktionalität des Gesamtsystems bleibt erhalten. Die Sicherheit kommt quasi als Add-on hinzu.
Im Zentrum dieses Sicherheitskonzeptes steht der von Balluff entwickelte Safety-Hub, der mit einem freien Port eines IO-Link-Masters verbunden wird. An ihn werden per M12-Standardkabel die Sicherheitskomponenten gesteckt. Die sicherheitsgerichteten PROFIsafe-Signale gelangen dann per Tunneling unangetastet über einen IO-Link-Master zur F-Steuerung. Das hat den Vorteil, dass hier die bereits existierende Infrastruktur unverändert weiter genutzt werden kann, also sowohl die gesamte IO-Link-Installation als auch der IO-Link-Master, der dabei ein nicht sicherheitsgerichtetes Standardgerät bleibt. Die Parametrierung erfolgt zentral über die Bedienoberfläche der Steuerung.
Der Safety-Hub verfügt über vier 2-kanalige sichere Eingänge, um Sicherheitssignale zu sammeln, zwei sichere Ausgänge, um Sicherheitsaktorik abzuschalten und zwei mehrkanalige Multi-Ports für den Anschluss, z. B. von Sicherheitszuhaltungen, bei denen gleichzeitig sowohl Ein- als auch Ausgangssignale verarbeitet werden müssen. Das System ist TÜV- und PNO-zertifiziert und einsetzbar bis PLe/SIL 3. Dabei lassen sich an das sichere E/A-Modul nicht nur Balluff-Sicherheitsfeldgeräte, sondern auch Sicherheitskomponenten anderer Hersteller anschließen.
Wie IO-Link im Allgemeinen steht Safety over IO-Link für einfachen Systemaufbau, zeit- und kostensparende Verkabelung mittels M12-Steckverbindern, Reduzierung des Schaltschrankvolumens und schlankere Anlagenkonzepte. Nahezu jede Netzwerktopologie ist mit Safety over IO-Link einfach skalierbar, wobei sich die Anteile von Automatisierung und Safety beliebig variieren lassen. Safety over IO-Link bedeutet auch unbegrenzte Flexibilität: Dank verschiedener Portkonfiguration und einfacher Parametrierung können Anlagen bis zur letzten Minute noch umgebaut werden. All dies hilft Kosten zu senken. Weitere Einsparmöglichkeiten resultieren aus dem einfachen Duplizieren von (SPS-)Projekten, der Vorverkabelung von Maschinensegmenten und kurzen Stillstandzeiten durch einfachen Komponententausch.
Business Partner
Balluff GmbHSchurwaldstraße 9
73765 Neuhausen
Deutschland
Meist gelesen
Kommunale Sicherheit: Gespräch mit der Düsseldorfer Ordnungsdezernentin Britta Zur
Öffentliche Sicherheit der Stadt Düsseldorf im Zusammenspiel von Ordnungsamt und Polizei: Ordnungsdezernentin Britta Zur im Interview über die Kriminalitätsentwicklung, Gefahrenabwehr und Fußball-EM 2024.
Hekatron und IHK starten Weiterbildungsprogramm
Gemeinsam mit der IHK hat Hekatron ein Weiterbildungsprogramm zur Junior-Fachkraft für anlagentechnischen Brandschutz (IHK) entwickelt.
Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss
Risikobasierter Sicherheitsansatz: "Wer alles schützen will, schützt nichts." GIT SICHERHEIT im Interview mit Sven Franke, Head of Security, Crisis Management & BCM bei Carl Zeiss.
Wie Unternehmen und Polizei zusammenarbeiten
GIT SICHERHEIT im Interview mit Julia Vincke, Leiterin Unternehmenssicherheit BASF, und Bettina Rommelfanger, Polizeivollzugsbeamtin am Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW).
Globale Konzernsicherheit bei der BMW Group
CSO Alexander Klotz ist für die globale Konzernsicherheit bei BMW Group zuständig. GIT SICHERHEIT hat sich mit ihm über Aufgaben und potentielle Bedrohungen unterhalten.