Zuhaltungen und Sensoren von Schmersal
Die Krones AG sorgt dafür, dass die internationale Getränkeindustrie im Fluss bleibt: Jede dritte Flasche, die weltweit geöffnet wird, ist auf einer Krones-Anlage befüllt, etiketti...
Die Krones AG sorgt dafür, dass die internationale Getränkeindustrie im Fluss bleibt: Jede dritte Flasche, die weltweit geöffnet wird, ist auf einer Krones-Anlage befüllt, etikettiert und verpackt worden. Als Weltmarktführer in seiner Branche ist das Unternehmen in der gesamten Getränkewelt bekannt für seine effizienten und sicheren Anlagen zur Getränkeabfüllung und Verpackung. Nach einer umfangreichen Marktuntersuchung stattet das Unternehmen die Maschinen, die es für den globalen Markt herstellt, jetzt standardmäßig mit den Sicherheitssensoren RSS36 und der Sicherheitszuhaltung AZM300 von Schmersal aus. Manipulationsschutz, sehr gute Diagnosemöglichkeiten und AS-i-Safety at Work Anbindung waren ausschlaggebende Faktoren für die Wahl dieser Komponenten.
Täglich werden Millionen Flaschen, Dosen und Formbehälter mit Krones-Anlagen „verarbeitet“, vor allem in Brauereien, der Soft-Drink-Branche sowie bei Wein-, Sekt- und Spirituosenherstellern, aber auch in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der chemischen, pharmazeutischen und kosmetischen Industrie. Weltweit beschäftigt Krones über 14.000 Mitarbeiter. Rund 3.000 Maschinen und Anlagen für die Bereiche Abfüll- und Verpackungstechnik entwickelt und produziert das Unternehmen pro Jahr. Und etwa 90 Prozent der Produkte von Krones gehen ins Ausland.
Zu den Kunden von Krones gehören global bekannte Markenhersteller. Daher zählen für den Maschinenbauer hohe Qualitätsnormen und eine Fertigung mit modernster Technik zum A und O seiner Erfolgsstrategie.
ISO Norm 14119 macht neue Sicherheitszuhaltung erforderlich
Um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben, führt Krones regelmäßig umfangreiche Marktuntersuchungen durch. Eine solche gründliche Marktanalyse hat Krones vor rund drei Jahren vorgenommen, um standardmäßig eine neue Sicherheitszuhaltung einzuführen. Ein Grund für diese Umstellung war u.a. die Einführung der Norm EN ISO 14119, die höhere Anforderungen an den Manipulationsschutz bei den an Maschinen eingesetzten Schutzeinrichtungen stellt.
„Unsere Kunden, vor allem die international tätigen Konzerne, legen nicht nur großen Wert darauf, dass ihre Maschinen reibungslos funktionieren, sondern auch, dass die Sicherheitstechnik auf hohem Niveau ist und die Anforderungen der aktuell geltenden gesetzlichen Regelungen erfüllt“, sagt Robert Giehrl, Head of Control Technology, Corporate Research and Development bei Krones. Im Rahmen der Ausschreibung für die neue Sicherheitszuhaltung wurden von Krones Produkte von mehr als 15 Lieferanten mit aufwendigen Tests einer gründlichen internen Bewertung unterzogen.
Die Wahl fiel schließlich auf die Sicherheitskomponenten von Schmersal, den Sicherheitssensor RSS36 – der bei Krones bereits im Einsatz war – und die Sicherheitszuhaltung AZM300. „Beide Komponenten erreichen aufgrund der integrierten RFID-Technologie die Codierstufe „hoch“ gemäß EN ISO 14119 und gewährleisten damit einen hohen Manipulationsschutz“, erläutert Christian Heller, Leiter Produktmanagement bei der Schmersal Gruppe.
Umfassendes Safety-Portfoliomit AS-i-Schnittstelle
Sowohl der Sensor als auch die Zuhaltung sind zudem mit einer integrierten AS-i-Safety-at-Work-Schnittstelle ausgestattet. „Wir verfügen über ein außerordentlich umfangreiches Programm an Safety-Komponenten mit AS-i-Schnittstelle. Alle unsere wesentlichen Baureihen sind mit AS-i Safety-Knoten lieferbar“, betont Christian Heller. Für Robert Giehrl ist das auch mit Hinblick auf den Manipulationsschutz ein wesentlicher Vorteil: „Was hilft es, wenn der einzelne Sensor über einen hohen Manipulationsschutz verfügt, die Sicherheitseinrichtungen aber elektronisch manipulierbar sind? Mit der AS-i-Anbindung erhalte ich einen vollständigen Manipulationsschutz, denn der Sicherheitskreis ist so als Ganzes nur mit erheblichem Aufwand manipulierbar.“
Doch ist der zusätzlich Manipulationsschutz lediglich ein weiteres Add-On, das für AS-i spricht. Geringer Verdrahtungsaufwand sowie hohe Flexibilität und gute Diagnosemöglichkeiten sind die Vorteile von AS-i, die stärker ins Gewicht fallen. Das hat Krones schon vor vielen Jahren dazu veranlasst, auf AS-i zu setzen. „Seit die Automatisierungstechnik im Maschinenbau Einzug gehalten hat, steigt die Anzahl der Sensoren und Kabel. Da sich Kabel schlecht reinigen lassen, dringt die Food-Industrie auf Lösungen mit geringem Kabelaufwand, die sich mit AS-i sehr gut realisieren lassen“, so Robert Giehrl.
Die weitreichenden Diagnosemöglichkeiten reichen bis auf die Ebene des einzelnen Sicherheitsschalters oder Sensors und ermöglichen so zum Beispiel eine frühzeitige Fehlererkennung – ein wesentlicher Aspekt im Hinblick auf vorbeugende Instandhaltung und Industrie 4.0. Beispielweise werden Fehler, wie etwa das Absacken einer Schutztür, bei noch laufender Maschine angekündigt und können sofort behoben werden. Infolgedessen erhöht sich die Verfügbarkeit der Maschinen und Anlagen. „Für uns sind die Diagnosemöglichkeiten sehr wichtig. Es gehört zur Krones-Philosophie, möglichst alle Informationen präzise an die Maschinenvisualisierung weiterzugeben, um eine schnelle Störungsbeseitigung zu ermöglichen“, erklärt Robert Giehrl.
Flexible Lösungen – energieeffiziente Sicherheitszuhaltung
Einmal installiert kann eine AS-i-basierte Sicherheitslösung jederzeit verändert oder erweitert werden. Ein wichtiger Faktor, denn bei den Kunden von Krones steigt der Bedarf nach Maschinen und Anlagen, die extrem flexibel einsetzbar sind und damit geeignet für die stark zunehmende Vielfalt an abgefüllten Produkten und Produktverpackungen – ein Trend, der vor allem im weltweiten Getränkemarkt vorherrscht und Wachstumschancen verspricht.
Bis zu 15 Sicherheitsschalter werden in einer Krones-Maschine integriert. Da macht es sich in der Energiebilanz positiv bemerkbar, dass es Schmersal gelungen ist, den Stromverbrauch des AZM300 deutlich zu reduzieren. Zudem verfügen der Sicherheitssensor RSS36 und die Sicherheitszuhaltung AZM300 über ein hygienegerechtes Design – eine unabdingbare Voraussetzung für den Einsatz dieser Komponenten in Maschinen für die Lebensmittelindustrie. Beim AZM 300 ermöglicht ein neuartiger patentierter Mechanismus mit einer drehbar gelagerten kreuzförmigen Zuhalteeinrichtung in Kombination mit der Schutzart IP69K eine einfache Reinigung und verringert das Ablagern bzw. Eindringen von Verunreinigungen. Auch der Sensor RSS 36 verfügt über die Schutzart IP69K und ist widerstandsfähig gegen eine Vielzahl branchenüblicher Reinigungsmittel.
Weltweiter Service
„Die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis der beiden Produkte haben aus unserer Sicht gestimmt“, meint Robert Giehrl. Doch nicht nur die technischen Merkmale der Sicherheitsprodukte von Schmersal haben Krones dazu veranlasst, sich für diese Lösungen zu entscheiden. „Schmersal ist ein weltweit anerkannter Anbieter und Spezialist für Maschinensicherheit. Für unsere global operierenden Kunde ist es wichtig, dass die Komponenten weltweit dauerhaft verfügbar sind und die Hersteller bei Bedarf auch vor Ort kontaktiert werden können. Denn unsere Maschinen sind langlebig, daher müssen auch Ersatzteile von Zulieferern langfristig erhältlich sein“, so Giehrl. Hinzu kommt, dass Schmersal seine kundennahen Serviceleistungen rund um den Globus noch weiter ausgebaut hat – erst Anfang 2016 hat das Unternehmen seine international tätige Dienstleistungssparte tec.nicum gegründet, die aus einem weltweiten Netzwerk von qualifizierten Functional Safety Engineers besteht.
„Darüber hinaus ist uns partnerschaftliches Teamwork wichtig. Die Geräte werden komplexer, die Anforderungen höher – daher wollen wir frühzeitig und möglichst schon im Vorfeld einer Neuentwicklung im direkten Kontakt mit unseren Partnern zusammenarbeiten“, sagt Robert Giehrl. „Mit der Schmersal Gruppe haben wir in dieser Hinsicht über viele Jahre gute Erfahrungen gemacht. Wir stehen im regelmäßigen Kontakt, um Produkte auf beiden Seiten zu verbessern. Und wir wissen es zu schätzen, dass Schmersal auf unsere Anforderungen eingeht und bei Problemen schnell und zuverlässig reagiert.“
Meist gelesen
Top Player Maschinensicherheit – Oscar Arias, Schmersal
GIT SICHERHEIT im Interview mit Oscar Arias, Chief Sales Officer (CSO), Schmersal Gruppe.
General Product Safety Regulation (GPSR): Was regelt sie und welche Akteure müssen sich damit befassen?
Neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ab 13.12.2024: Wichtige Änderungen und Anforderungen für Verbraucherprodukte
Lockout, Tagout – wann LOTO eine sinnvolle Schutzmaßnahme ist
Organisatorische Schutzmaßnahmen an Maschinen- und Anlagen: LOTO – Lockout, Tagout – im Fokus
Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss
Risikobasierter Sicherheitsansatz: "Wer alles schützen will, schützt nichts." GIT SICHERHEIT im Interview mit Sven Franke, Head of Security, Crisis Management & BCM bei Carl Zeiss.
Hekatron und IHK starten Weiterbildungsprogramm
Gemeinsam mit der IHK hat Hekatron ein Weiterbildungsprogramm zur Junior-Fachkraft für anlagentechnischen Brandschutz (IHK) entwickelt.