17.11.2021 • TopstoryWorkwearPSAArbeitsschutz

Helly Hansen: Die Faser der Zukunft - Ein Interview zur Workwear-Branche der letzten 30 Jahre

30 JAHRE GIT SICHERHEIT FEATURE - Andreas Pohl-Larsen, Product ­Director Workwear bei Helly Hansen Workwear beant­wortet Fragen zu den Trends in Bezug auf die letzten 30 Jahre.

Andreas Pohl-Larsen, Product Director Workwear bei Helly Hansen Workwear. Foto:...
Andreas Pohl-Larsen, Product Director Workwear bei Helly Hansen Workwear. Foto: Helly Hansen

GIT SICHERHEIT: Wie hat sich die Welt für Ihr Unternehmen in den letzten 30 Jahren verändert – sowohl bezogen auf die ­Arbeitsbedingungen, als auch auf die Positionierung von Helly Hansen Workwear auf dem Markt?

Andreas Pohl-Larsen: In den letzten 30 Jahren gab es enorme Veränderungen in Bezug auf die Produktion von Workwear. Durch den Einsatz von digitalen Tools wurden alle Prozesse von Design- und Schnitt-erstellung bis hin zur Kommunikation vereinfacht und erleichtert. Genau dies erlaubt uns zudem, Büros an zahlreichen Standorten auf der Welt verteilt zu haben und gleichzeitig an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten. Ich bin davon überzeugt, dass die kommenden 30 Jahre dies auch noch einmal stark vorantreiben werden.

Helly Hansen Workwear hatte schon seit 1877 immer eine globale Bedeutung. Dennoch hat sich der Wirkungskreis in den vergangenen 30 Jahren erweitert und auch der Versand- und Logistik-Ausbau ermöglichte es uns, noch mehr Märkte für uns zu erschließen.

Welche Entwicklungen der letzten 30 Jahre hatten den größten Einfluss auf Helly Hansen Workwear, was die Berufsbekleidungsbranche, aber auch technische Innovationen angehen?

Andreas Pohl-Larsen: Wir starteten als relativ kleiner Anbieter und wurden dann im Workwear-Sektor mit den Jahren zu einem Global Player, also zu einem weltweit agierenden Unternehmen. Dies wurde durch das Produktionstempo und die Zentralisierung von Warenlagern vereinfacht.

Um technologische Innovationen voranzutreiben, durchbrach Helly Hansen Workwear die bestehenden Grenzen und setzte immer wieder neue Maßstäbe: Wir haben den ersten technischen Baselayer entwickelt, Fleece als erster auf den Markt gebracht sowie das 3-Lagen-Prinzip ins Leben gerufen. Dies ist auch heute immer noch der Fall: Helly Hansen Workwear arbeitet kontinuierlich daran, Stofftechnologien und Bekleidungskonstruktionen weiterzuentwickeln und auf ein neues Niveau zu
bringen.

Damals und heute im Vergleich: Welche Workwear-Bereiche sind heute sehr wichtig für Ihre Marke, die vor 30 Jahren noch nicht bedeutsam für Sie waren?

Andreas Pohl-Larsen: Auf jeden Fall High-Visibility-Bekleidung – dieser Sektor hat sich in den letzten 10+ Jahren am schnellsten entwickelt.

Was sind die wichtigsten Inspirationen für neue Kollektionen und Produktpaletten?

Andreas Pohl-Larsen: Um wertvollen Input zu sammeln und Feedback zu erhalten, arbeiten wir eng mit unseren Abnehmern und Endnutzern zusammen. Hier ist die wichtigste Herausforderung für uns, das Feedback in ein Produkt umzuwandeln, das auch noch zum Zeitpunkt der Markteinführung für unsere Kunden relevant ist. Wir besuchen Messen, diskutieren neue Herstellungsmöglichkeiten sowie Herstellungstechniken mit den Produzenten, wir regen die Stofffabriken an, neue Gewebekompositionen auszuprobieren und wir beobachten und testen die neu entstehenden Technologien genau.

Ein Blick nach vorn: In welche Richtung geht es?

Andreas Pohl-Larsen: Wir sind die Marke, der Profis vertrauen, und das ist auch weiterhin der eingeschlagene Weg. Wir produzieren professionelle Arbeitskleidung für unsere Endkonsumenten, damit sie sich an ihrem Arbeitsplatz sicher fühlen und am Leben bleiben. Unser Hauptfokus liegt auf der Entwicklung von funktionellen Kleidungsstücken, die es den Trägern erleichtern, ihren Beruf auszuführen.

Wie könnten die Produktzukunft aussehen? Welche funktionalen Merkmale könnte es haben und welche Nachhaltigkeitsaspekte könnten relevant sein?

Andreas Pohl-Larsen: Leichtgewichtiger, vielseitiger verwendbar, noch länger haltbar. Über recycelte und biologische Materialien wird am meisten gesprochen und in der Tat sind das auch sehr wichtige Faktoren. Dennoch ist einer der besten Wege für nachhaltiges Handeln, langlebige Bekleidung herzustellen; denn dadurch entsteht einfach weniger Müll. Ich glaube daran, dass wir in der Zukunft unsere ausgedienten Hosen im eigenen Garten recyceln können: die Hosen werden abgebaut, es entsteht Erde und wir könnten daraus möglicherweise eines Tages auch eine Nahrungsquelle schaffen.

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