Leichter Einbruch - Weniger Wohnungseinbruchsdiebstähle in Deutschland
Das Bundeskriminalamt (BKA) erstellt auf der Grundlage der von den 16 Landeskriminalämtern gelieferten Daten aus den einzelnen Bundesländern die Polizeiliche Kriminalstatistik für die Bundesrepublik Deutschland. Für das Jahr 2019 ergibt sich aus der jüngsten Veröffentlichung des BKA ein bundesweiter Rückgang der Einbruchszahlen.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet für 2019 einen bundesweiten Rückgang bei der Zahl der Wohnungseinbrüche. Bereits 2018 waren die Zahlen gesunken. Im Jahr 2019 wurden 87.145 Fälle einschließlich der Einbruchsversuche erfasst (2018 waren es 97.504). Die Aufklärungsquote lag im vergangenen Jahr bei 17,4 Prozent. Die Einbrecher verursachten dabei einen Schaden (nur Diebesgut/Beute) von 291,9 Millionen Euro (2018: 260,7 Millionen Euro).
Die PKS enthält die der Polizei bekannt gewordenen rechtswidrigen Straftaten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche, die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen und eine Reihe weiterer Angaben zu Fällen, Opfern oder Tatverdächtigen. Nicht enthalten sind u. a. Staatsschutzdelikte, Verkehrsdelikte, Ordnungswidrigkeiten, Finanz- und Steuerdelikte sowie Straftaten, die unmittelbar bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden.
Fenster, Keller, Waschküche
Eingebrochen wurde meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren. Hinzu kommen 86.604 Fälle von Diebstahl aus Keller- und Dachbodenräumen sowie Waschküchen, die 2019 erfasst wurden. Hier verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik ein leichtes Plus (2018: 86.474 Fälle), nachdem die Zahlen in den Vorjahren rückläufig waren (2017: 93.212 Fälle, 2016: 102.586 Fälle).
Ungeachtet dieser Zahlen ist die Furcht vor einem Wohnungseinbruch im Vergleich zum Jahr 2012 signifikant gestiegen. Dies belegt eine Dunkelfeldstudie des Kriminalistischen Instituts des Bundeskriminalamts: Im Jahr 2017 war jeder Vierte (24 %) ziemlich oder sehr stark beunruhigt, dass in seine Wohnung oder sein Haus eingebrochen werden könnte. 2012 war das noch jeder Fünfte (19 %). Damit stellt der Wohnungseinbruch das am häufigsten gefürchtete Delikt dar. („Der Deutsche Viktimisierungssurvey“ 2017)
Sicherungstechnik hilft
Viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden, wie die von Polizei und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft initiierte Einbruchschutzkampagne „K-Einbruch“ betont. Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belege der hohe Versuchsanteil beim Wohnungseinbruch: So blieben 45,3 Prozent der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken.
Über den Zeitraum der zurückliegenden zehn Jahre ist der Anteil vollendeter Fälle stetig gesunken, wie der steigende Anteil der Versuche zeigt. Dies könne durchaus auf Verbesserungen der Sicherungsmaßnahmen im privaten Bereich gegen Wohnungseinbruchdiebstahl beruhen und bestätige somit die entsprechenden Präventionsaktionen der Polizei. Wer sein Eigenheim saniere oder altersgerecht umbaue, profitiere zusätzlich von den Förderprodukten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz fördert.
Meistens am Tag
Entgegen landläufiger Meinung erfolgen Einbrüche häufig zur Tageszeit, so „K-Einbruch“. Typisch sei zum Beispiel das Ausnutzen während einer kurzen Abwesenheit des Bewohners, so etwa zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden. Weit über ein Drittel aller Wohnungseinbrüche werden durch Tageswohnungseinbrecher begangen (2019 waren das 33.101 Fälle bzw. 38 Prozent aller Wohnungseinbrüche).
In Wirklichkeit dürfte die Zahl sogar noch höher liegen, da bei Wohnungseinbrüchen – etwa auf Grund einer urlaubsbedingten Abwesenheit der Wohnungsinhaber – die genaue Tatzeit meist nicht feststellbar sei. Tageswohnungseinbrüche ereignen sich mehrheitlich in Großstädten. Außerdem fallen Einbrecherbanden oft über ganze Wohnviertel her und räumen dabei schnell Häuser und Wohnungen aus.
Auch wenn die Einbruchszahlen erneut zurückgegangen seien, gelte es doch weiterhin, die Bevölkerung für einen effektiven Einbruchschutz zu sensibilisieren, heißt es bei „K-Einbruch“. Dies gelte nicht zuletzt auch deshalb, weil Schäden, die durch deutlich weniger Einbrüche entstanden sind, deutlich angestiegen sind.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für die Bundesrepublik Deutschland wird vom Bundeskriminalamt auf der Grundlage der von den 16 Landeskriminalämtern gelieferten Landesdaten erstellt. Die PKS enthält die der Polizei bekannt gewordenen rechtswidrigen Straftaten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche, die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen und eine Reihe weiterer Angaben zu Fällen, Opfern oder Tatverdächtigen. Nicht enthalten sind u. a. Staatsschutzdelikte, Verkehrsdelikte, Ordnungswidrigkeiten, Finanz- und Steuerdelikte sowie Straftaten, die unmittelbar bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden. www.bka.de
Die Öffentlichkeitskampagne „K-Einbruch“
Zusammen mit Kooperationspartnern aus der Versicherungswirtschaft, den Industrieverbänden und Errichterfirmen hat die Polizei im Jahr 2012 die bundesweite Öffentlichkeitskampagne „K-Einbruch“ initiiert. Kern der Kampagne ist der Internetauftritt www.k-einbruch.de. Er bietet unter anderem Informationen der Polizei zum Einbruchschutz, ein „interaktives Haus“ mit Tipps, wie man sein Zuhause sichert sowie Informationen zur staatlichen Förderung von Einbruchschutz. Unter der Rubrik „Partner“ finden die Besucher der Seite das K-Einbruch-Netzwerk, das immer weiter verknüpft wird. www.k-einbruch.de