Abus setzt auf integrierte Lösungen und umfassenden technischen Service
Flexibilität und mehr Installations- und Bedienerfreundlichkeit. Doch mit Innovationen alleine ist es nach der Philosophie von Abus nicht getan Partnern und auch Endkunden steht d...
Flexibilität und mehr Installations- und Bedienerfreundlichkeit. Doch mit Innovationen alleine ist es nach der Philosophie von Abus nicht getan – Partnern und auch Endkunden steht das Unternehmen deshalb mit umfassendem technischen Service – mit Rat, aber auch mit Tat – vor Ort zur Seite. Und es wird noch viel weiter gedacht. GIT SICHERHEIT sprach mit den Abus-Geschäftsführern Benjamin Pflaum und Ulrich Kastner-Jung.
GIT SICHERHEIT: Herr Pflaum, lassen Sie uns mit Produkten beginnen. Was kommt denn so auf uns zu aus dem Hause Abus?
Benjamin Pflaum: 2018 ist für uns ein Jahr vieler Initiativen, die all unsere Produktbereiche betreffen. Technische Verbesserungen wird es sowohl bei Zutritt, Alarm als auch im Videobereich geben. Insbesondere in größeren Ausbaustufen geht es um mehr Flexibilität und Einsatzmöglichkeiten. wApploxx, unsere smarte, webbasierte Zutrittsverwaltung mit Alarm- und Videoüberwachung inklusive App wird beispielsweise von heute 20 Türen auf etwa 150 Türen ausgebaut. Im Bereich der Videoaufzeichnung zeigen wir neue, skalierbare Serversysteme. Der Gedanke dabei ist der, dass man mit einem kleinen System anfangen kann und dies dann sukzessive ausbauen kann. Von Bestand bis Neubau und gewerbliche Umgebungen können wir damit sehr viel abdecken.
2018 ist Security-Essen-Jahr – ein wichtiges Branchendatum und eine Leistungsschau für Innovationen im Securitybereich. Welche Schwerpunkte wird Abus dort setzen?
Benjamin Pflaum: Wir werden in Essen Innovationen aus tatsächlich allen Segmenten zeigen – also Alarm, Video und Zutrittskontrolle. Ein genereller Schwerpunkt wird darin liegen, dass wir zeigen, wie sich der Vernetzungstrend fortsetzt. Deshalb zeigen wir auch dieses Jahr Gesamtlösungen und machen deren Vorzüge gegenüber alleinstehenden Lösungen deutlich. Zusammen mit unseren Partnern bieten wir damit überzeugende Mehrwerte für den gewerblichen aber auch privaten Einsatzbereich.
Was wird es speziell im Bereich Videotechnik zu sehen geben?
Benjamin Pflaum: Wir verfolgen bei Abus die Strategie, dass wir in der Videotechnik sowohl IP-seitig als auch auf der analogen Seite die Trends weiterverfolgen – Stichworte sind hier Analog-HD und 4K. Es ist ein immer noch stark wachsendes Segment und gewinnt gerade in vernetzten Szenarios weitere Relevanz. Hier sehen wir viele Anwendungen in Verbindung mit Zutrittskontrolle und Alarm. Ein Beispiel dafür zeigen wir beispielsweise mit dem wApploxx-System für kleinere und mittlere Objekte. Eine richtig starke, integrierte Lösung für Zutritt, Alarm und Video. In der Praxis bedeutet das: Sie sehen immer auch, was passiert oder wer genau vor der Tür steht – und können z. B. dem Postboten oder der Reinigungskraft aufmachen. Das Ganze kann man nicht nur vor Ort, sondern auch online zum Beispiel vom Smartphone aus von überall her über eine verschlüsselte Verbindung steuern. Bei größeren Installationen sind durch die Verwendung integrierter Technologie erweiterte Komfortanwendungen und erhöhte Sicherheit möglich.
Lassen Sie uns einmal einen näheren Blick auf Ihre Kameras werfen…
Benjamin Pflaum: Auf der Security zeigen wir auch hier ein ganz neues Produkt – im Übrigen ebenfalls eigenproduziert –, das für besonders schlechte Lichtverhältnisse konzipiert ist. Dabei haben wir auch viel Zeit und Energie in das Thema Installationsfreundlichkeit gesteckt. Eine Reihe von Software-Tools macht Updates sehr leicht ausführbar. Einrichtung, Wartung und die regelmäßigen Updates sind unglaublich einfach. Auch bei der Hardware erleichtern viele Kleinigkeiten die Installation – etwa durch gut platzierte Kabeldurchführungen, Anschlussboxen, Einstellmöglichkeiten, etc. Auch bei uns übernehmen die Kameras immer mehr Aufgaben – Speicherung und Intelligenz werden bedeutender. Videocontent-Analyse, Trip-wire-Bewegungssensoren gehören dazu, aber die Funktionen werden noch ausgeweitet. So wie es früher ein Rennen um die Megapixel gab, gibt es heute eines um die Intelligenz.
Es heißt, Abus unterscheide sich auch durch Service, Schulung oder Verfügbarkeit von anderen Kameraanbietern?
Benjamin Pflaum: Unbedingt. Das ist auch für viele Partner und Kunden einer der wichtigen Gründe bei uns zu kaufen. Wir gehen sozusagen das entscheidende Stück weiter in unserem Angebot. Es ist eben nicht damit getan, eine Kamera zu verkaufen. Es geht uns darum, unsere Partner von A bis Z fit zu machen bei Installation, Inbetriebnahme und Wartung – dafür haben wir jede Menge Angebote und Services, die die Partner nutzen können. Wir lassen sie in keiner Situation alleine mit dem Projekt. Es gibt Hotlines, die auch bei komplexen technischen Fragen zu Alarm, Zutrittskontrolle und Video umfassend unterstützen. Die Kollegen sind ständig verfügbar. Rund 98 Prozent der Anrufe nehmen wir innerhalb von zwanzig Sekunden entgegen – man kommt also auch wirklich praktisch immer durch. Und auch für Endkunden haben wir eine Hotline – das heißt, kein Kunde wird etwa auf seinen Kontakt zum Errichter verwiesen, den er vielleicht gerade nicht erreicht.
Noch mal kurz zurück zu den Errichtern. Sie haben einen eigenen Technical-Field-Service – wie funktioniert der?
Benjamin Pflaum: Hintergrund ist, dass die Videobranche stark von Distributionskanälen geprägt ist. Das umfassende Wissen über die Produkte und deren Einsatz liegt aber eben vor allem bei den Herstellern. Deshalb bieten wir für Alarm, Video und Zutrittskontrolle gleichermaßen diesen Service im Feld an. Wir beraten bei Einrichtung und Wartung – aber wir fahren eben auch raus zum Kunden unserer Partner, projektieren dort gemeinsam maßgeschneidert und stellen unser umfassendes Wissen zur Verfügung. Dieser technische Außendienst mit unseren sehr erfahrenen Sicherheitstechnikern ist ein außergewöhnlich guter Service, der in dieser Form im Markt wohl sonst kaum zu finden ist. Wir bieten das übrigens flächendeckend im ganzen Bundesgebiet an.
So manches Projekt, zum Beispiel in Sachen Videosicherheit, kann kompetente Beratung in der Tat gut gebrauchen. Womit will Abus hier punkten?
Benjamin Pflaum: Nach der Durchdringungswelle, dem „Video-Goldrausch“, kam bei vielen Projekten leider die Frustration – Projekte, bei denen scheinbar einfach nach Nullachtfünfzehn projektiert oder installiert wurde. Da kann ich Ihnen unzählige Beispiele nennen: Falsch positionierte Kameras, schlecht ausgearbeitete Konzepte – im Endeffekt unzufriedene Kunden. Was wir bisweilen schon an Dingen vorgefunden haben, war teilweise zum Weinen. Wir hier bei Abus, mich selbst auf jeden Fall eingeschlossen, wollen, dass der Kunde vollends zufrieden ist. Darum geht es doch! Und es geht doch auch um die Reputation einer ganzen Branche. Deshalb wollen wir den Projektverantwortlichen auch immer zeigen: es gibt auch Anbieter, auf die ihr euch verlassen könnt, die auf Qualität Wert legen. Damit punkten wir.
Und woran machen Sie die Qualität fest?
Benjamin Pflaum: Nach dem Pixelrennen kam jüngst das Preisrennen. Jetzt aber so langsam aber fängt es auch wieder an, dass Kunden ganz bestimmte Ansprüche erfüllt haben wollen. Und egal ob 200 Kameras oder auch nur zwei: bei Abus gibt es immer Qualität und Nähe zum Kunden, zum Projekt. Denn mit der Erfahrung wächst auch der Anspruch. Beispiel aus dem Privatbereich: beim Kauf meines zweiten E-Bikes lege ich nochmal ganz andere Kriterien an als beim ersten – da bin ich mir ganz sicher! Denn ich habe bestimmte Erfahrungen gemacht – und diese Erfahrungen fließen ganz klar in meine nächste Kaufentscheidung ein. So verhält es sich auch bei so manchem Sicherheitsprojekt. Und wenn Ansprüche erfüllt werden müssen, ist Abus im Spiel. Es geht also um Ansprüche an die Qualität eines Produkts und an die der Leistung, der Partnerschaft, der Kompetenz im Projekt.
Kleiner Schwenk über die Grenzen hinweg. Wie stehen Sie ganz aktuell auf den internationalen Märkten da?
Benjamin Pflaum: International denken und handeln wir noch mehr in Projekten, haben dafür eigenes Team gegründet. Und verzeichnen gute Erfolge, meist bei Anwendungen, bei denen es um 50 bis 100 Kameras, bis hin auch zu 500 Kameras geht. In Dubai beispielsweise sind wir sehr gut unterwegs. Auf Branchen heruntergebrochen sind wir auch international zum Beispiel im Bereich Justizvollzug recht erfolgreich, ebenso wie in weiteren sehr sicherheitsrelevanten Feldern.
Sie unterstützen Ihre Partner national wie international auch in Sachen Marketing, bei Ausstellungen oder Events. Wie kann man sich das vorstellen?
Benjamin Pflaum: Auch hier bieten wir unseren Partnern etwas an, was man bei unseren Wettbewerbern nicht häufig findet: Unterstützung von Errichtern bei lokalen Events und Hausmessen. Er hat dafür in der Regel wenig Zeit – deshalb bekommt er von uns ein mobiles Messesystem, das er übrigens auch bei größeren Veranstaltungen einsetzen kann. Das ist eine vorgefertigte Messelösung, die die Funktionen unserer Produkt-Highlights demonstrieren. Das ist aber nur ein Teil unseres umfassenden Marketing-Supports, das Texte, Bilder, Podcasts und Videos für unsere Partner und deren Märkte enthält – es ist letztlich ein vollständiger Mix der Kommunikation.
Es gibt ja die Abus-eigene Fortbildungs-Akademien. Wie werden Ihre Fortbildungsangebote angenommen? Wie sieht dieses Angebot aus?
Benjamin Pflaum: Richtig – und zwar nicht nur am Standort Augsburg bieten wir sie an, sondern auch bundesweit in allen Abus-Niederlassungen und bei Projektpartnern. Auch international haben wir Fortbildungsangebote und Schulungen, primär in Europa. Die weltweiten Schulungsangebote, auch durch Videos, sind sehr wichtig, da wir stark im internationalen Projektgeschäft engagiert sind. Insgesamt haben wir 2017 knapp 2.700 Teilnehmer geschult – an insgesamt 300 Schulungstagen. Das Angebot reicht von Einsteigertraining über Produktqualifikation bis zu Zertifizierung im Rahmen unseres Kompetenzpartnersystems. Teils verbringen die Teilnehmer fünf Tage bei uns. Zur Vertiefung haben wir erstmals eine E-Trainings-Plattform eingerichtet.
Auch im Bereich Smart-Home-Security ist Videotechnik zuhause. Wie entwickelt sich dieser Bereich bei Abus?
Benjamin Pflaum: Smart-Home bzw. Smart-Home-Security ist ein starker Trend, den wir vor allem dadurch spüren, dass er die Aufmerksamkeit der Anwender auf unsere Produkte lenkt. Video ist beispielsweise ein essentieller Bestandteil des Smart-Homes – schon deshalb ist diese Entwicklung sehr interessant für uns. Als Abus konzentrieren wir uns auf Sicherheitstechnik – aber wir müssen hier größer denken, auch was unsere Partnerschaften betrifft. Wir treten zum Beispiel auf Messen gemeinsam mit Partnerunternehmen auf, die Leuchten, Antriebs- und Sensortechnik herstellen, denn es geht hier um vernetzte Gebäudetechnik. Unsere Smart-Friends-Box vernetzt zum Beispiel Home-Server mit untereinander kompatiblen Produkten verschiedener Hersteller.
Die Kunden fragen auch verstärkt Profilösungen nach?
Benjamin Pflaum: Ja. Es geht immer mehr darum, die mit dem Smart Home verbundenen Ansprüche auf vernünftigem professionellen Niveau zu befriedigen. Die anfängliche, eher vom Spieltrieb getragene „Gadget-Welle“ flacht langsam ab – zugunsten professioneller Lösungsansätze. Und dafür braucht man eben starke Partnerschaften. Auch Fragen des Datenschutzes bedürfen dieses professionellen Ansatzes. Mancher macht sich Sorgen, ob man sein Smart-Home hacken oder fernsteuern kann. Wir halten es für zu kurz gegriffen, zu sagen, dass das nur eine theoretische Gefahr ist. Wir nehmen das sehr ernst, denn unser Ziel ist es, das „gute Gefühl der Sicherheit“ zu vermitteln. Daten- und IT-Sicherheit fängt allerdings schon mit ganz einfachen Mitteln an – etwa damit, dass Passwörter geändert werden.
Am Datenschutzrecht wurde geschraubt – Stichwort EU-Datenschutz-Grundverordnung bzw. Bundesdatenschutzgesetz. Andererseits wird gerade für bestimmte öffentliche Bereiche klargestellt, dass Videoüberwachung dort in aller Regel zulässig sein soll. Welche Wirkung werden diese Veränderungen Ihrer Einschätzung nach haben?
Benjamin Pflaum: Was wir sehen, ist, dass durch diese Entwicklung Schwung in die Debatte gekommen ist. Es zeigt übrigens auch, wie stark das Bedürfnis nach Sicherheit ist, und dass man es ernst nehmen muss. Videoüberwachung ist sehr erfolgreich – gleichzeitig muss sie bezüglich des hohen Guts der Privatsphäre die Verhältnismäßigkeit wahren. Unsere Kunden und Partner beschäftigen sich sehr stark damit – sie wollen hier alles richtigmachen. Das unterstützen wir umfänglich – etwa wenn es um die Frage geht, was das für die Installation bedeutet, für die Kennzeichnung und Ausweisung von Videoüberwachung zum Beispiel. Auch geht es um die Frage, wo Daten gespeichert werden. Der Datenschutz ist bei der Videotechnologie und auch bei Abus schon immer Thema – neu ist jetzt sozusagen die Strukturiertheit der Diskussion.
Gutes Stichwort. Herr Kastner-Jung, was tut Abus in Sachen Cybersicherheit?
Ulrich Kastner-Jung: Trusted Privacy und Trusted Analytics sind Teil unserer Cybersecurity-Strategie. Es geht nicht nur um die Absicherung von Software, das ist der Knackpunkt beim Thema Sicherheit: Es geht um die Sicherung einer Hardware-Ebene, einer applikativen Software-Schicht, einem mobilen Device, auf dem Apps installiert sind und es geht um all das, was in der Cloud vor sich geht. Unser Ansatz ist die Sicherstellung einer End-to-end-Security. Das wollen wir erreichen mit unserer Abus Trusted Plattform.
Und wie stellt sich Abus der stetigen digitalen Weiterentwicklung – speziell produktstrategisch?
Ulrich Kastner-Jung: Wir wollen langlebige und nachhaltige Produkte bauen, die sich weiterentwickeln und die technologisch anpassbar sind. Deshalb gehen wir ganz stark in Richtung Plattform-Orientierung. Wichtig dafür ist eine starke Entwicklermannschaft mit digitalen Talenten, die wir jüngst nochmals erweitert haben – und die wir auch weiterhin noch ausbauen werden. Wir beschäftigen uns mit Vernetzung, IT, Cloud, neuen Sensoriken. Da braucht es stets neue Skills. Auch für den Aufbau eines Cybersecurity-Konzepts in der Plattform. Nachhaltiges Interface-Management ist dabei ebenfalls ein ganz zentrales Thema für uns. Wir denken nicht nur an die Vernetzung von Alarm, Video, Zutritt – sondern auch an die Verbindung der Sicherheitswelt mit der Home Automation. Das eröffnet neue Möglichkeiten und auch Herausforderungen. Stichwort Remote-Diagnostik – auch dafür soll es bei uns immer die richtigen Lösungen geben.
Benjamin Pflaum: Cybersicherheit steht bei uns schon seit Jahren auf der Agenda. Natürlich laufen BSI-orientierte Penetration-Tests über unsere Systeme – so auch über die Secvest. Oder bei wApploxx, wo zum Beispiel erst gar keine Daten zentral abgelegt werden, insofern besteht in dieser Hinsicht keine Gefahr. Trotzdem werden cloudbasierte Lösungen mehr und mehr nachgefragt – und deshalb beschäftigen wir uns auch intensiv mit Lösungen dafür. Sichere Lösungen, wohlgemerkt. Dabei denken und arbeiten wir nicht nur geräteorientiert, sondern plattformorientiert, kundenorientiert, nutzerorientiert. Genau das ist auch notwendig, Noch immer ist Sicherheit in der Breite scheinbar nicht umfassend genug, nicht ergonomisch genug, nicht bezahlbar genug. Denn trotz KfW-Förderung liegt die Durchdringung mit Sicherheitssystemen in Deutschland noch immer bei unter drei Prozent.
Es muss also noch einiges getan werden an den Konzepten und Technologien für Sicherheit im Markt?
Benjamin Pflaum: Auf jeden Fall. Abus ist dabei einer der Treiber und Pioniere. Wir haben durch unser Portfolio den Blick aufs Ganze – und können den Kunden und Nutzern echte Mehrwerte bieten. Beispiel Einzelhandel: Da sind in einem kleinen Ladengeschäft vielleicht zwei Melder im Einsatz, eine Kamera, ein Schließzylinder. Was in welcher Situation am besten funktioniert, entscheidet der Einsatz. Wir können alles bieten – unser Blick ist nicht beschränkt auf „nur Video“ oder „nur Mechanik“. Es ist doch offensichtlich: eine Videokamera hält einen Ganoven womöglich nicht auf; ein Alarmsystem mit Bild hilft besser bei der Aufklärung als eines ohne; und selbst die robusteste Mechanik kann keine hundertprozentige Sicherheit bieten. Genau deshalb ist unser Ansatz, alle Sicherheitsgewerke im Portfolio zu haben und diese richtig zu kombinieren, aus unserer Sicht und Erfahrung für den Kunden so richtig wie wichtig. Denn damit bieten wir echte Mehrwerte – und unsere Systeme sind praxisnah.
Die richtige Kombi ist oft eine echte Herausforderung. Wie stellt sich Abus dieser Challenge, wie es neudeutsch heißt?
Ulrich Kastner-Jung: Wir sind dafür mit unserer neuen Entwicklertruppe auch optimal aufgestellt. Unser interdisziplinäres Digitalteam hier bei Abus reizt genau das: Sie wollen die Challenge gerne annehmen. Sie wollen heutige Produkte, Konzepte weiterdenken und weiterentwickeln. Das richtige Umfeld dafür finden sie bei uns vor. Wichtig auch: Entwicklung hört nicht bei der Produktentwicklung auf. Es geht auch um Nachsorge, Update, Upgrade. Erweiterbarkeit der Systeme. Bei Abus setzen wir auf langfristige Technologiepartner, über den Lebenszyklus der Produkte hinweg. Technischen Fortschritt wirtschaftlich und beherrschbar darstellen, das ist das, was wir wollen…
Benjamin Pflaum: …und vernünftige Geschäftsmodelle dazu modellieren. Beim Gedanken an LTS…
…sprich Long-Term-Support, also wenn im Lauf der Jahre keine neuen Features mehr zu Produkten hinzugefügt, aber bei Bedarf Fehlerbehebungen vorgenommen werden…
Benjamin Pflaum:…nur über eine nachhaltige Plattformstrategie ist das kundenfreundlich, wirtschaftlich und effizient abbildbar. Die Produkte müssen sich über den Lebenszyklus hinweg bedarfsgerecht aktuell und sicher halten. Neue Features müssen auch nach dem Verbau noch in die Installationen einfließen, um einen optimalen Investitionsschutz für unsere Anwender zu bieten.
Das klingt nach jeder Menge neuer Ideen für Ihre Systeme bei Abus?
Ulrich Kastner-Jung: Professionelles Use Case Engineering ist eine Kerndisziplin im kunden- und nutzwertorientierten Systemdesign. Dabei gehen wir immer erst in die Anwendung, arbeiten dort die Wertigkeitspunkte heraus. Dann beschreiben wir, wie ein Mensch in der Situation entscheiden würde, erst dann gehen wir in die Maschine hinein und versuchen, das zu konstruieren. Erst dann geht es in Richtung Künstliche Intelligenz. Stellen Sie sich vor, ein Sicherheitssystem wird nicht mehr als deterministische Maschine wahrgenommen, sondern kommt Ihnen als „Sicherheitsassistent und Partner“ entgegen und unterstützt Sie in gefährlichen oder hilfsbedürftigen Lagen.
Wer zahlt letzten Endes eigentlich für diese Entwicklungsleistungen?
Benjamin Pflaum: Wir als Hersteller müssen hier in Vorleistung gehen und Pionierarbeit leisten. Aber der Grund dafür ist klar: es geht schon heute – und morgen erst recht nicht mehr – nur ums Produkt. Es geht um die Komplettlösung, um die Zukunftssicherheit eines Systems – und auch um die Leistungsfähigkeit eines Anbieters, nachhaltige Innovationen zu kreieren. Das gilt am Ende auch für die unterliegenden Geschäftsmodelle.
In welche konkreten Lösungen münden diese Bemühungen?
Benjamin Pflaum: Mein Lieblingsbeispiel ist hier noch einmal wApploxx. Für einen informierten Konsumenten ist das Produkt einfach nur genial. Wer im Thema drin ist, versteht die Mehrwerte sehr leicht: Ich habe meinen Schlüssel vergessen, rufe meine Frau an, sie öffnet aus der Ferne. wApploxx ist so ein Beispiel für ein Produkt, das viele Probleme rund um die Tür löst. Es bietet Sicherheit und es bietet Komfort, es kann remote, es kann keyless entry. Für zeitgemäße Innovationen braucht es viel Kreativität, sich in die Gegebenheiten und Anforderungen beim Kunden hineinzudenken.
Das spricht für jede Menge Kreativität, Weitblick und digitale Kompetenz – und lässt den Schluss zu, dass man mit digitaler Technologie, geschickt in der Sicherheitswelt angewandt, zu neuen Kundennutzen und Mehrwerten kommt. Herr Pflaum, Herr Kastner-Jung, wir danken für das interessante Gespräch.
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