Elektronische ABB-Kompaktstarter in Richttechnik von Lorenz
Die Lorenz GmbH Anlagentechnik ist ein bekannter Hersteller im Bereich der Richttechnik. In Maschinen von Lorenz werden seit Anfang 2017 die neuen elektronischen Kompaktstarter der...
Die Lorenz GmbH Anlagentechnik ist ein bekannter Hersteller im Bereich der Richttechnik. In Maschinen von Lorenz werden seit Anfang 2017 die neuen elektronischen Kompaktstarter der Baureihe HF von ABB eingesetzt, die dem Unternehmen wichtige Vorteile wie Platz- und Lagerersparnis bieten und den Kunden einen geringeren Instandhaltungsaufwand.
In der Blechverarbeitung nehmen Richtmaschinen eine wichtige Rolle ein. Denn sie sorgen dafür, dass Bleche, die direkt vom Coil abgewickelt werden, optimal für die nachfolgende Bearbeitung vorbereitet sind. Blechtafeln bis über 50 mm Dicke, Blechbänder bis hin zu dünnsten Folien werden vor ihrer Weiterverarbeitung in Richtmaschinen gerichtet. Um die Spannungszustände und die Krümmung in den Blechen zu beseitigen, werden diese zwischen Walzen mehrfach hin und her gebogen.
Exzellente Richtergebnisse werden auf Präzisionsrichtmaschinen erzielt, die äußerst dehnungsarm konzipiert und mit Walzendurchbiegung ausgestattet sind. Die Lorenz GmbH Anlagentechnik bietet solche Richtmaschinen, die über eine hohe Biege- und Dehnungssteifigkeit verfügen. „Die gesamte Entwicklung für die Maschinen basiert auf unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich der Richttechnik“, betont Geschäftsführer Klaus Lorenz, der das Unternehmen seit 2006 leitet. Das Unternehmen hat seitdem eine rasante Entwicklung genommen und konnte den Umsatz vervierfachen.
Das Familienunternehmen entwickelt, fertigt und montiert kundenspezifische Maschinen und -anlagen im Bereich Richttechnik. 30 bis 40 Anlagen verlassen jedes Jahr das Werk im badischen Friesenheim. Eine typische Anlage von Lorenz besteht aus einer Haspel zum Abwickeln der Blechcoils und einer Richtmaschine. Oftmals wird dazwischen noch eine Schweißmaschine platziert, um die Bandenden der Coils für eine permanente Produktion zu verbinden. Je nach Kundenanlage kommen noch weitere Maschinen und Anlagenteile hinzu, wie beispielsweise eine Schlaufenführung, Walzenvorschübe, eine Presse oder ein hydraulisches Stanzportal.
Abnehmer der Anlagen, die europaweit verkauft werden, sind die Elektro-, Automobil- und Konsumgüterindustrie. Ein wichtiger Markt ist auch die Beschlagsindustrie, die die Maschinen von Lorenz zur Herstellung von Möbelbeschlägen verwendet. Mit dem Retrofit für ältere Anlagen hat sich die Firma ein weiteres Standbein aufgebaut.
Klaus Lorenz erklärt: „Als inhabergeführtes Unternehmen sind die Entscheidungswege bei uns kurz. Innovationen können so bei uns schnell übernommen werden. Ein Beispiel ist der neue Kompaktstarter von ABB. Nachdem wir uns von seinen Vorteilen überzeugt hatten, haben wir ihn schon kurz nach seiner Markteinführung für unsere Maschinen genutzt.“
Motorschutz, Wendestart und Notabschaltung integriert
Die elektronischen Kompaktstarter der Baureihe HF, die ABB seit Ende 2016 im Programm hat, sind neuartige Hybridstarter für Motoren bis 3 kW/400 V. Ron Kimmig, Vertriebsbeauftragter Industrie/Maschinenbau Region Südwest bei ABB STOTZ-KONTAKT, betreut Lorenz und hatte das Unternehmen auf die Geräte aufmerksam gemacht. Er stellt wichtige Vorteile der neuen Starter heraus: „Dank ihrer Breite von nur 22,5 mm sparen sie bis zu 75% Platz im Schaltschrank. Trotz geringer Baubreite beinhalten die Geräte die Funktionen Direktstart, Wendestart, Überlastschutz sowie die Sicherheitsfunktionalität für Not-Halt. Die Installationszeit kann dadurch bedeutend verkürzt werden. Des Weiteren ist das Risiko von Verdrahtungsfehlern gegenüber dem Aufbau mit Einzelkomponenten stark reduziert.“
Die neuen Kompaktstarter für die Montage auf der DIN-Schiene gibt es in fünf Versionen: als Direkt- und als Wendestarter, jeweils mit integriertem Überlastschutz oder zusätzlich mit Notfallstopp gemäß Atex, SIL3 und Ple sowie als reinen Wendestarter. „Wir verwenden heute fast alle Varianten in unseren Maschinen“, berichtet Sascha Gruninger, der die Abteilung Automatisierung bei Lorenz leitet.
Gruninger sagt: „Bei der Einführung der ABB-Kompaktstarter stand anfangs der Gedanke im Vordergrund, Schütze und damit massiv Platz im Schaltschrank zu sparen.“ Die elektronischen Kompaktstarter benötigen gegenüber Schützen beträchtlich weniger Platz, und es sind weniger Komponenten erforderlich, da viele Funktionen im Gerät bereits integriert sind. Das macht sich nicht nur in niedrigeren Kosten für die Schalttechnik bemerkbar, sondern auch in einem kleiner dimensionierten Schaltschrank.
Geringerer Hydraulikbedarf
Als weiteren großen Vorteil führt der Automatisierungsspezialist auf, dass sich durch die Safety-Zusatzfunktion der Geräte zusätzlich viele Achsen und Funktionen jetzt mit Elektromotoren realisieren lassen, für die zuvor Hydrauliktechnik verwendet wurde. Das habe eine höhere Genauigkeit, einen geringeren Bedarf an Hydrauliköl, weniger Verschleiß sowie den Einsatz verschleißarmer, energieeffizienter Asynchronmotoren zu Folge.
Viele Verstellachsen, für die früher ein Hydraulikzylinder bzw. -motor mit Spindel verwendet wurde, werden jetzt mit einem Elektromotor mit ABB-Kompaktstarter mit Wendefunktionalität geregelt. Ein Beispiel sind das Wenden und Positionieren der Doppelhaspeln: Während auf einer Haspel das Blechcoil abgewickelt wird, wird die andere mit einem neuen Coil beladen. Sobald Bedarf an einem neuen Blech besteht, wird die Doppelhaspel um 180 Grad um die Achse geschwenkt. Von einer Haspel kann auch eine potenzielle Quetschgefahr für Personen ausgehen. Der Elektromotor zusammen mit der Sicherheitsvariante des Wendestarters gewährleistet zusätzlich einen sicheren Halt.
Für die Schere an der Schweißmaschine kommen die elektronischen Kompaktstarter ebenfalls zum Einsatz. Diese muss bewegt und positioniert werden, um die Enden der Blechbänder für das Zusammenschweißen gerade abzuschneiden.
Viele Vorteile
Positiv beurteilt Sascha Gruninger darüber hinaus den Strombereich der Geräte, der deutlich weiter ist als bei herkömmlichen Motorschutzschaltern. Die elektronischen Kompaktstarter der Baureihe HF stehen in drei Strombereichen zur Verfügung: bis 0,6 A, 2,4 A und 6,5 A. Das vereinfacht ihm nicht nur die Planung, er muss auch deutlich weniger Material auf Lager legen.
Für den Leiter der Abteilung Automatisierung bei Lorenz ist der neue elektronische Kompaktstarter ein gelungenes Produkt, von dem nicht nur sein Unternehmen, sondern auch die Kunden profitierten. „Uns bringt das Gerät eine Platz- und Lagerersparnis. Weil wir durch ihn vom hydraulischen Antrieb auf elektrischen Antrieb gewechselt haben, fällt auch weniger Verrohrungsarbeit an. Die Kunden haben einen kompakteren Schaltschrank und durch den wartungsfreundlichen Elektromotor einen geringeren Instandhaltungsaufwand. Sie sparen außerdem Energie, weil der Hydraulikanteil insgesamt gesunken ist. Die elektronischen Kompaktstarter von ABB sind für uns genau zur richtigen Zeit gekommen.“
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