Löschsysteme: Hochdruck-Wassernebelsysteme verhindern Schaden durch Löschwasser
Löschsysteme: Hochdruck-Wassernebelsysteme verhindern Schaden durch Löschwasser. In den verschiedensten Industrieanlagen, gewerblichen und öffentlichen Gebäuden ersetzen Wassernebe...
Löschsysteme: Hochdruck-Wassernebelsysteme verhindern Schaden durch Löschwasser. In den verschiedensten Industrieanlagen, gewerblichen und öffentlichen Gebäuden ersetzen Wassernebelsysteme immer häufiger konventionelle, wasserbasierte Löschsysteme. Isabel Altmann von Tyco Fire and Integrated Solutions (TF&IS), ist jedoch der Ansicht, dass das Leistungsspektrum und die Vorteile dieser speziellen Brandschutz-Technologie mit Wassernebel noch nicht vollkommen erkannt werden.
Dieser Artikel erklärt die Funktionsweise der Hochdruck-Wassernebelsysteme und zeigt, wie diese Probleme beheben können, die durch den Einsatz konventioneller Anlagen entstehen.
Wie funktioniert Hochdruck-Wassernebel?
Hochdruck-Wassernebelsysteme wandeln Wasser (mit einem Druck von 100 bar) in einen feinen, atomisierten Nebel um. Dieser Nebel verdunstet sehr schnell und erzeugt dabei einen erheblichen Kälteeffekt, der den wichtigsten Löschmechanismus darstellt.
Beim Verdunsten vergrößert sich das Volumen des Wassers, entzieht den Flammen den Sauerstoff und unterstützt damit den Löschprozess. Dieses System kombiniert die brandbekämpfenden Eigenschaften der konventionellen Sprühflut- oder Sprinklersysteme – einschließlich zusätzlicher Leistungsvorteile – mit denen einer Gaslöschanlage.
In punkto Umweltschutz übernimmt das System eine Vorreiterrolle, weil es ausschließlich reines Wasser enthält und somit für Menschen, Sachwerte als auch für die Umwelt völlig ungefährlich ist.
Wirtschaftliche Auswirkungen von Brandschäden
Zu den größten Nachteilen der traditionellen wasserbasierten Brandbekämpfungssysteme gehören die Folgeschäden, die das Löschwasser an Sachwerten anrichten kann. Die großen Wassermengen, die die traditionellen Systeme für das Löschen benötigen, können bspw. Computer und andere elektronische Anlagen beschädigen.
Ebenso besteht ein sehr hohes Risiko, uralte Manuskripte und historische Gegenstände durch das Löschwasser zu vernichten.
Das Hochdruck-Wassernebelsystem beseitigt dieses Problem, weil es nur sehr geringe Wassermengen verwendet. Z.B. verbraucht das kürzlich eingeführte MicroDrop Hochdruckwassernebel- System von TF&IS durchschnittlich nur 10 % der pro Quadratmeter eingesetzten Wassermenge eines Sprinkler- oder Sprühflutsystems. Damit verringern sich auch die möglichen Wasserschäden.
Außerdem reduziert der feine Wassernebel den Brandschaden, indem er die verschmutzte Luft von Rauchpartikeln reinigt. Dank des um 90 % geringeren Wasserverbrauchs und des verbesserten Schutzes von Sachwerten ergibt sich für den Kunden ein weiterer Vorteil: Niedrigere Versicherungsbeiträge.
Bei der Anschaffung eines konventionellen Wasser- bzw. Gaslöschsystems sind zudem die Kosten zu bedenken, die entstehen, wenn die Produktion wegen der Reinigungs- und Reparaturarbeiten sowie zum Nachfüllen der Gaslöschanlagen unterbrochen werden muss.
Da Wassernebelsysteme eine bewährte Brandbekämpfungsleistung aufweisen und die Folgenschäden durch die geschickte Nutzung kleiner Wassermengen auf ein Minimum reduzieren, sind sie die ideale Lösung für eine Vielzahl von Einsatzbereichen in der Industrie – z.B. bei Prüfzellen für Motoren, Förderbändern, Hydraulikschächten, Industrieöfen und Lackierkabinen.
Da der Wassernebel Kabel und Metall abkühlt, kann der Brandschaden reduziert und die Produktion schneller wieder aufgenommen werden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Brandes werden auf diese Weise weiter gesenkt.
Herausforderungen bei Bränden von Gefahrstoffen
Es ist allgemein bekannt, dass Fettbrände (z.B. Speiseöl) niemals mit Wasser gelöscht werden sollen. Das Wasser würde in das heiße Öl oder Fett eindringen, zu einer raschen Ausdehnung des Brandes und damit möglicherweise zu einer "Fettexplosion" führen. Der Wassernebel verhindert solch ein Szenario, weil seine sehr feinen Tröpfchen nicht in das heiße Öl oder Fett eindringen können.
Darüber hinaus senken die Hochdruck-Wassernebelsysteme die Temperatur des heißen Öls und vermindern damit das Risiko, den Brand erneut zu entfachen – eine Sicherheitsvorkehrung, zu der traditionelle CO2-Systeme nicht in der Lage sind. Eine der größten Herausforderungen für verantwortliche Mitarbeiter in der Industrie ist es, brennende Flüssigkeiten unter Kontrolle zu bringen.
Typische Beispiele sind Lackierkabinen und Lacktrockenöfen. In der Vergangenheit wurden Sprühflutsysteme eingesetzt, die sich jedoch aufgrund der ausgestoßenen Wassermenge und den damit verbundenen Schäden an hochwertigen Anlagen nicht als vorteilhaft erwiesen haben.
Das MicroDrop Hochdruckwassernebel-System von TF&IS eignet sich bestens, um dieser Herausforderung zu begegnen. Herkömmliche Düsen sprühen Wasser auf den Gefahrenbereich, während eine Reihe von Mikrodüsen entlang einer Rohrleitung einen Wassernebelvorhang erzeugen, der alle größeren Öffnungen zur Gefahrenzone abdeckt. Dadurch wird die Eingrenzung des Brandes erleichtert und die Menge an giftigen Gasen reduziert, die in die Umgebung entweichen können.
Ungewöhnliche Standorte und begrenzte Raumverhältnisse
Konventionelle Wasserlöschsysteme sind für viele Situationen nicht geeignet, z.B. in Windparks. Durch die rasch zunehmende Nutzung von Windturbinen zur Stromerzeugung sowie aufgrund ihrer hohen Investitionskosten ist der Brandschutz für Betreiber von Windparks von entscheidender Bedeutung.
Aufgrund ihrer Bauweise eignen sich Windparks jedoch nicht für den Einsatz von Gaslöschanlagen. Häufig entstehen Brände im Turbinengehäuse oder an den Rotorblättern, die meist schwer zugänglich sind.
Hochdruck-Wassernebelsysteme sind hier die ideale Lösung. Der Grund dafür ist der sehr geringe Wasserbedarf, die dünnen und leichten Rohre und die kompakte Pumpe, die vollständig im Maschinenhaus untergebracht werden können. Der Wassertank auf der Pumpe enthält ein Heizelement, das die Anlage frostsicher macht. Für den Fall eines Stromausfalles ist zusätzlich eine Reservebatterie vorhanden.
Ein Blick in die Zukunft von Hochdruck-Wassernebel
Laut eines Berichts des britischen Building Research Establishments aus dem Jahr 2005 existieren "noch immer Mythen, Missverständnisse und mangelndes Wissen über Wassernebelsysteme". An erster Stelle steht dabei das fehlende Verständnis für die Funktionsweise von Wassernebelsystemen sowie für die beträchtlichen Unterschiede zwischen diesen und herkömmlichen Sprinklersystemen.
Unbestreitbar ist jedoch, dass Wassernebel eine zuverlässige und immer wichtiger werdende Brandschutztechnologie und zudem die bevorzugte Lösung in Situationen ist, in denen Wasser knapp ist und die Auswirkungen des Löschausstoßes durch das Brandschutzsystem eine wichtige Rolle spielen.
Vor dem Hintergrund wachsenden Umweltbewusstseins und eines stärkeren Wunsches nach zukunftsfähigen Lösungen ist Hochdruck- Wassernebel eine Brandbekämpfungstechnologie, die zu Recht ihren Platz neben anderen führenden Lösungen einnehmen kann.
Ich bin zuversichtlich, dass wichtige Branchen wie z.B. die Lebensmittelproduktion, die Automobil- und Elektroindustrie, aber auch der öffentliche Sektor in naher Zukunft Hochdruck-Wassernebelsysteme wie MicroDrop vermehrt einsetzen werden.
KONTAKT
Isabel A ltmann
Tyco Fire & Integrated Solutions, Köln
Tel.: 0221/6785-0
Fax: 0221/6785-207
ialtmann@tycoint.com
www.tycoint.com
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